Thema des Tages: Wie klimaschädlich sind private Pools?

DER STANDARD DER STANDARD 6/2/23 - Episode Page - 23m - PDF Transcript

Ich bin Margit Ehrenhofer, das ist Thema des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standard.

Das Bad war südöstlich von der Schule, vom Kindergarten. Die Becken waren ein Sprungbecken.

Dann hat es einen Schwimmbereich gegeben, der zwischen 1,80 m und 1,20 m war,

dann ein Kinderbereich und ein Planschbecken für die Kleinsten.

Das hier beschriebene Freibad lag einst in der südburgenländischen Gemeinde Cofitisch.

Vor 15 Jahren wurde das Freibad aber dichtgemacht.

Aber nicht etwa, weil die Menschen nicht mehr schwimmen gehen wollten,

sondern weil sich immer mehr Haushalte für einen privaten Pool entschieden.

Heute hat Cofitisch vermutlich eine der höchsten Pooldichten Österreichs.

Aber warum entscheiden sich eigentlich immer mehr Menschen für das kühle Nass im eigenen Garten?

Wir sprechen heute darüber, welche Nachteile Pools auch mit sich bringen können

und wie sich diese auf Klima und Umwelt auswirken.

Bernadette Redl und Franziska Zeudel, ihr beide habt euch die Pool-Situation in Österreich etwas genauer angeschaut.

Bernadette, fangen wir bei dir an.

Vielleicht kannst du uns mal ganz grundsätzlich erzählen, wie viel private Pools gibt es in Österreich überhaupt?

Ganz genau kann ich es nicht sagen.

Es gibt leider nämlich keine genauen Zahlen dazu, aber Schätzungen zufolge haben in Einfamilienhausregionen

etwa 15 bis 35 Prozent der Häuser einen Pool und die Zahlen steigen fast überall.

Die allermeisten Pools gibt es in den Speckgürteln des Landes,

also in den Regionen rund um die größeren Städte, Expertinnen und Experten prognostizieren.

Bis ins Jahr 2050 wird es in diesen Gegenden in 40 bis 50 Prozent aller Haushalte einen Pool geben.

Also jeder zweite dann quasi von diesen Eigenheimbesitzern.

Jetzt ist ja das Eigenheim allein nicht billig.

Was kostet es denn dann eigentlich, sich dann auch noch einen privaten Pool in den Garten zu bauen?

Ja, da gibt es auch große Unterschiede und ein Fund bis.

Ich würde jetzt mal anfangen mit den Ausstellpools aus dem Baumarkt oder den Gummivuchteln,

wie sie so liebevoll genannt werden von manchen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern.

Also die aus dem Baumarkt, die kosten so ab 300 Euro.

Allerdings ist das ja fraglich, wie robust die sind und damit auch wie nachhaltig die sind.

Da braucht man wahrscheinlich alle paar Jahre einen neuen.

Wenn man jetzt aber zum Poolbauer geht, dann kosten die kleineren Modelle so 5000 oder 6000 Euro

und nach oben hin gibt es wie so oft keine Grenzen.

Ein Poolbauer auf der Poolmesse in Thulen hat mir zum Beispiel erklärt,

dass so ein großes, rundes Stahlwandbecken mit einem breiten Handlauf und allem drum und dran

so auf die 120.000 Euro kommt.

Puh, das ist dann schon eine Menge Geld

und da überlegt man sicher auch länger, ob man so eine Anschaffung tatsächlich tätigen soll oder nicht.

Was sind denn so die Beweggründe?

Warum sich die Leute dafür einen Pool im eigenen Garten entscheiden?

Also was man immer so gehört hat, als ich auf der Poolmesse war war,

es ist so ein Lebensgefühl, haben die Leute immer gesagt.

Und ich glaube, da geht es vor allem darum, dass man das Gefühl haben will,

man kann sich den Urlaub nach Hause holen in den eigenen Garten.

Und ich glaube auch, dass viele Leute beim Planschen,

anders als jetzt zum Beispiel im Freibad, unbeobachtet sein wollen und einfach ungestört.

Und natürlich spielt es auch eine große Rolle, dass jetzt, wo die Sommer immer heißer werden,

viele einfach diese Abkühlung zu Hause haben wollen.

Und man darf das auch gar nicht unterschätzen.

Also ich habe zum Beispiel mit dem Roman Neuntäufel gesprochen,

der ist ein Wasserexperte an der Boko.

Und der hat zu mir gesagt, dass man die Puls überhaupt nicht verteufeln darf,

weil sie für viele, besonders für ältere Menschen oder für all jene,

die sehr stark unter der Hitze leiden, eine große gesundheitliche Erleichterung sein können.

Ich kann noch aus eigener Erfahrung sagen, ich oute mich mal.

Meine Eltern haben einen Pool zu Hause und ich habe das als Kind sehr genossen,

also diesen kleinen Luxus da im Garten zu haben.

Aber jetzt ist eben so ein Pool nicht nur Luxus,

sondern es gibt auch negative Seiten von einem Schwimmbäcken im Garten.

Wie schauen denn die aus?

Ja, prinzipiell muss man sagen, und das hat uns selbst in der Recherche ein bisschen überrascht,

dass der Wasserverbrauch von dem Pool ist jetzt nicht prinzipiell ein Problem

und schlecht fürs Klima ist.

Also der Wasserexperte von der Boko hat mir zum Beispiel gesagt,

dass Österreich sehr wasserreich ist und dass wir nicht zwanghaft Wasser sparen müssen.

Auch wenn natürlich ein bewusster Umgang mit der Ressource schon sinnvoll ist.

Wenn man sich den Wasserverbrauch aller Haushalte in Österreich anschaut,

also auch jene, die keinen Pool haben,

dann kommen die Puls jährlich tatsächlich nur auf 5% des Wasserverbrauchs.

In manchen Gemeinden ist aber trotzdem im Frühling und im Sommer das Wasser knapp

und vor allem wenn dann an einem schönen Wochenende alle gleichzeitig ihren Pool anfühlen,

da besteht dann die Gefahr, dass abends kein Wasser mehr zum Duschen aus der Leitung kommt

und dazu wird die Franziska später auch noch mehr erzählen.

Und dann kommt natürlich noch dazu, dass Poolpumpen Strom verbrauchen

und dass mal Chemie ins Poolwasser schütten werden muss,

dass das Wasser nicht kippt, aber auch dafür gibt es schon nachhaltigere Alternativen.

Und zuletzt ist uns auch noch ein Phänomen untergekommen,

und zwar geht es dann um die sozialen Aspekte.

Also früher haben die Menschen sich im Freibad getroffen

oder haben halt in dem einen Garten in der Nachbarschaft, in dem seinem Pool gab,

miteinander eine gute Zeit gehabt und jetzt hat einfach jeder seinen eigenen Pool

und die Leute kommen nicht mehr zusammen, wie man so schön sagt.

Dieses Phänomen, das kennen wir schon von unseren Recherchen in Einfamilienhaussiedlungen,

das ist eigentlich, zum Beispiel, wenn es um einen Spielplatz im Garten geht, genauso.

Also grundsätzlich verteufeln kann man die Pools nicht, was die Klimaverträglichkeit angeht,

aber wie du es gerade schon ein bisschen angeteasert hast,

in speziellen Situationen kannst durchaus problematisch werden.

Beladette, du hast dich noch mit einem anderen Phänomen beschäftigt,

nämlich der sogenannten Poolscharm. Was bedeutet denn das?

Ja, genau. Also letztes Jahr haben im Sommer deutsche Medien die Poolscharm ausgerufen,

als Nachfolgerin der Flugscharm, und es war sogar die Rede davon,

dass der Pool der neue Diesel ist. Da ging es eben um die Frage,

ob es klimabewussten Menschen jetzt peinlich sein muss, wenn sie einen Pool haben,

weil diese eben so einen schlechten Ruf haben, eben den Ruf nicht nachhaltig zu sein.

In der Realität muss man sagen, ist da aber bei Poolbesitzerinnen und bei Poolbauern

nicht wirklich was zu spüren. Also ein Poolbauer hat mir schon erzählt,

dass ein Kunde mal wollte, dass der Pool geliefert wird, wenn die Nachbarn auf Urlaub sind,

aber ein massen Phänomen ist das sicherlich nicht. Obwohl es natürlich trotzdem einige Poolbesitzerinnen gibt,

die sich da Gedanken machen zum Thema Nachhaltigkeit.

Also dieses Gefühl können, glaube ich, viele nachvollziehen, dass man doch aufs Klima achten möchte,

aber dann auf der anderen Seite vielleicht auch gerne mal in den Urlaub, wo hinfliegt,

oder eben das kühle Nas im eigenen Garten gerne behält.

Vielen Dank dir schon mal, Bernadette Redl, für diesen Einblick in die Daten und Fakten

und für die privaten Pools in Österreich.

Danke.

Franziska, du warst jetzt gemeinsam mit unserer Podcast Praktikantin Marlene Landtasdorfer

im Südburgenland unterwegs und ihr habt euch diese ganze Poolsituation vor Ort angeschaut

und auch mit Poolbesitzerinnen gesprochen.

Ja genau, wir durften einige Poolbesitzerinnen und Poolbesitzer zu Hause in ihrem schönen Garten besuchen

und haben ein bisschen geplaudert.

Also ich bin begeistert von meinem Pool. Es ist aber so, mein ganzes Haus ist auf niedrige Energie ausgerichtet.

Ich habe Photovoltaik, ich habe eine Regentonne, wo ich die WC damit versorge und so weiter.

Ich habe ein Salzwasser Pool, weil ich keine Chemie eigentlich ins Pool möchte.

Ich habe da eben mit Wasserverbrauch und einfach mit dem ganzen Aufwand ein bisschen meinen Bedenken gehabt.

Aber ich springe jetzt auch gerne rein und zuhalten.

Das ist ein Stahl, das ist nicht nur Plastik und da hat man sich doch einen Kunden im Netz,

das irgendwie länger hält und da haben wir uns ein bisschen entschieden.

Das sind ein bisschen mehr Kosteter als andere, aber dafür hat man es dann länger.

Und jetzt ist das dritte Jahr und eigentlich funktioniert es dadellos noch immer mit der Pump und allem.

Wir sind gleich zurück.

Wir führen ehrliche Gespräche über Liebe und Sex.

Im Beziehungsweise ist kein Thema tabu.

Jeden zweiten Samstag eine neue Folge.

Überall, wo es Podcast gibt.

Jetzt haben wir vorhin schon einen Ausschnitt von eurem Gespräch mit Poolbesitzerinnen gehört.

Franziska, wo habt ihr die denn jetzt eigentlich genau getroffen? Wo wart ihr unterwegs?

Also wir haben lange überlegt, wo wir hinfahren sollen.

Laut den Erhebungen unseres Datenexperten Robin Kors gibt es im Wiener Speckgürtel,

in Oberösterreich, in der Steiermark viele Pools.

Wir sind dann aber ins Südburgenland gefahren, weil es dort einerseits auch viele Pools gibt

und andererseits eben, E. von Bernadette schon erwähnt, auch eine Wasserknappheit ein Thema ist.

Und weil es in der Gegend durch die vielen Pools auch gewisse soziale Veränderungen gegeben hat.

Im Profidisch einer kleinen Gemeinde, schon fast an der ungerischen Grenze, gibt es zum Beispiel kein Freibadmeer.

Also wir befinden uns jetzt hier beim Freibadareal, beim ehemaligen Freibadareal.

Das Bad war südöstlich von der Schule, vom Kindergarten.

Die Becken waren ein Sprungbecken.

Dann hat es einen Schwimmbereich gegeben, der zwischen 1,80 Meter und 1,20 Meter war.

Dann ein Kinderbereich und ein Planschbecken dann für die kleinsten.

Das war eine schöne Terrasse und zahlreiche Gäste waren halt da.

Man erinnert sich dort zwar noch mit glänzenden Augen dran an die Dreischillingeintritt, die man bezahlt hat damals für das Freibad.

Aber letztendlich waren die Kosten einfach zu hoch und viele hatten, als es dann 2008 endgültig zusperrte,

eh schon in einen eigenen Pool im Garten.

Und so wurde es halt dann zugesperrt.

Und das wirkt sich natürlich aus Gemeindeleben aus.

Heute gibt es dort, wo 1, 3 Becken mit Sprungturm standen, nur noch eine schöne Blumenwiese.

Und ich muss sagen, es klingt schon ein bisschen wehmütig, wie der Bürgermeister von Coffitisch, den wir gerade gehört haben, Norbert Zuljok, das alte Freibad beschreibt.

Aber wenn jetzt immer mehr Leute in der Gemeinde ihre privaten Pools haben,

wirkt sich denn das dort tatsächlich auf den Wasserverbrauch bzw. die Wasserknappheit aus?

Also im Mai des Vorjahres haben in diesem Versorgungsgebiet vom Wasserverband Südliches Burgenland quasi alle Poolbesitzerinnen und Poolbesitzer

an einem langen Wochenende zeitgleich den Wasserhahn aufgetreten.

Und dort sind dann die Befüllstände in den Wasserbehältern ganz dramatisch zusammengeschrumpft.

Und die damals Dienst hatten an diesem Wochenende, die haben dann einen Alarm nach den anderen aufs Handy bekommen,

die kriegen das per SMS, das quasi in dem Wasserbehälter und in dem und dem und dem quasi die Füllstände schrumpfen.

Man muss sich das natürlich schon vorstellen, mit dem Wasser wird nicht nur die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung gewährleistet,

sondern im Fall des Falles wird damit auch ein Feuer gelöscht.

Also das ist jetzt nicht so harmlos.

Und als Reaktion auf diese Situation vor einem Jahr hat man heuer eben einen Poolfüllkalender eingeführt.

Da soll sich jeder Eintragen, der den Pool anfüllen will, es gibt eine bestimmte Anzahl an Terminen pro Tag

und wenn die vergeben sind, dann darf der Wasserhahn eigentlich nicht aufgetreten werden.

Mir hat man beim Wasserverband gesagt, dass das in der Region auch recht viel Verständnis trifft

und die meisten sich wohl auch daran halten.

Wir haben so mal grob erhoben und sind auf ein Gesamtinhalt im Versorgungsgebiet gekommen,

nur rein für die Puls, 50 Millionen Liter, sind alleine zwischendeparkt in die Puls.

Dann haben wir ausgerechnet, wenn diese Poolbesitzer alle zur gleichen Zeit füllen würden,

würde die Wasserversorgung, Verbandsgebiet in 19 Stunden Fülle zusammenbrechen.

Hier jetzt auch noch mal Christian Porci, der Chef des Wasserverbands südliches Burgenland zu hören.

Gibt es denn eigentlich irgendwelche Sanktionen, wenn man sich nicht an diesen Poolfüllplan hält?

Nein.

Aber der Versuch ist zumindest da.

Jetzt tauchen ja nicht nur im Südburgenland die Menschen gerne in ihre privaten Puls ein

und den Klimawandel bzw. die wärmeren Temperaturen spüren wir ja auch im Rest von Österreich.

Wie sieht es denn da eigentlich mit der Wasserknappheit generell aus?

Bernadette den Wasserexperten Roman Neuntäufel ja schon erwähnt.

Der sagt eigentlich, dass Wasserknappheit in einigen wenigen Regionen ein Thema ist,

zum Beispiel im Südburgenland, generell aber eben Österreich sehr wasserreich ist

und dass der Wasserverbrauch durchs Pool jetzt nicht so groß ins Gewicht fällt.

Gibt aber eben, wie gesagt, Ausnahmen.

Und weißt du, ob es solche Initiativen wie seinen Poolbefüllkalender auch schon woanders gibt?

Ja, unter den großen Verbrauchsspitzen, die wir so anders eben im Mai auftreten,

die Leute ihre Puls anfüllen, echten schon einige Gemeinden im ganzen Land

und die entwickeln nach und nach so ihre eigenen Systeme.

Also es gibt durchaus solche Kalender auch schon anderswo.

Viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, mit denen ich für die Recherche gesprochen habe,

haben mir eben erzählt, dass man bei der Gemeinde Bescheid geben muss oder soll,

wenn man den Pool zu füllen gedenkt und das macht man halt dann im besten Fall.

Aber schwarze Schafe gibt es natürlich auch immer.

Wenn jetzt also die Puls immer mehr zunehmen und Wasserknappheit sich da in Teilen schon abzeichnet,

gibt es dann da auch andere Maßnahmen für Poolbesitzerinnen, die da mittlerweile schon getroffen werden?

Das Thema kocht jedes Jahr im Frühsommer wieder hoch.

Es gibt in Oberösterreich eine Gemeinde Eberschwang, die seit einigen Jahren eine Poolsteuer einheben.

Wie hoch die ist, das hängt von der Größe des Pulsab, das sind so 50 bis 100 Euro pro Jahr.

Und solche Regelungen werden natürlich auch in anderen Gemeinden immer wieder recht emotional diskutiert.

Der steirische ÖVP-Landesrat Johann Zeitinger war vor einigen Wochen ganz großen in den Medien

mit einer Forderung, dass Gemeinden in der Steiermark den Bau neuer Puls verbieten können sollten.

Das hat für ordentlich Aufregung gesorgt, er hat sich später aber missverstanden gefühlt.

Eigentlich sei es ihm um die Sensibilisierung für dieses Problem gegangen.

Temporäre Poolbefühlverbote waren auf jeden Fall heuer schon ein Thema, auch im Südburgland und in der Steiermark,

wo Bewohner im April mittels Postdorf informiert wurden, dass sie ein Pool nicht anfüllen dürfen

und bei zu Wiederhandeln eine Strafe von mehr als 2000 Euro droht.

Das hat sich mittlerweile entspannt, weil, wie wir alle wissen, war da mal verregnet.

Das heißt, es schaut jetzt die Wasserversorgung wieder viel besser aus

und die Puls sind mittlerweile auch angefüllt.

Aber wenn ich das jetzt so richtig verstehe, das sind alles Maßnahmen, die eher regional getroffen werden

und einzelnen Gemeinden vor allem betreffen.

Genau, in Kärnten soll aber kommende Woche die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen werden,

dass Bürgermeister die Befüllung von Puls künftig auch verbieten können,

eben wegen der Wasserversorgung.

Also, das Thema wird uns ganz sicher weiter beschäftigen.

Der Sommer ist ja noch vergleichsweise jung.

Da geht es also dann schon auf Länderebene.

Wir werden schauen, wie es da weitergeht.

Auch in den nächsten Jahren wird uns das sicher noch beschäftigen.

Was ist denn und dein Fazit, Franziska?

Wie klimaschädlich sind denn private Puls tatsächlich?

Man muss das, glaube ich, sehr differenziert betrachten

und auch den übrigen Lebensstil in Betracht ziehen, haben wir eh schon gesagt.

Wir haben im Südburgenland zum Beispiel einen Pulbesitzer getroffen,

der total viel Wasser spart, weil er Regenwasser sammelt

und damit seine Toilette spült und den Garten wässert.

Und der oben am Dach eine Photovoltaikanlage hat, mit der die Pumpe betreibt.

Pulbesitzer sagen auch, dass sie, und da haben sie sicher auch einen Punkt,

sich halt unnötige Autofahrten in Urlaub, in Freibad und so weiter umsparen,

weil sie quasi zu Hause bleiben am Wochenende.

Insgesamt, glaube ich, ein schlechtes Gewissen braucht man nicht haben,

wenn man einen Pul hat, also Pulschamm finde ich jetzt übertrieben,

wenn man sich eben an die Spielregeln hält, also an die erwähnten Pulfüllpläne,

wenn es solche gibt, andere Vorgaben der Gemeinde und so weiter.

Wenn man sich einen Pul anschaffen will, kann man sich ja überlegen,

wie groß das Becken wirklich sein muss.

Viele denken, je größer, desto besser, gehen dann aber eh nur zur Abkühlung rein

und schwimmen jetzt keine Längen.

Und um Wasser zu sparen, muss man den Pul ja dann im Herbst auch nicht unbedingt auslassen.

Experten sagen, das spricht nichts dagegen.

Und das müssen wir putzen, das Becken sind früher spart man sich außerdem.

Win-win würde ich sagen.

Und dann gibt es natürlich auch Alternativen,

Naturpuls, Schwimnteig, die Regentonne oder eben das gute alte Freibad.

Wer also ein Pult zu Hause hat, darf auch diesen Sommer noch ohne schlechtes Gewissen darin schwimmen.

Wir werden sehen, wie sich die Situation in Österreich in den nächsten Jahren

auch durch die Klimaerwärmung noch weiterentwickelt.

Vielen Dank auch dir, Franziska Zeudel, für deinen Einblick in deine Erfahrungen vor Ort.

Danke.

Wir sprechen jetzt in unserer Meldungsübersicht gleich noch über das Neue Energieeffizienzgesetz,

auf das sich die Bundesregierung doch noch einigen konnte

und über Vorwürfe gegen die Band Rammstein.

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Wir sind gleich zurück.

Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, warum an jedem Unrecht immer ich Schuld sein soll.

Ein Korruptionskandal jagt den anderen.

Österreich hat in den letzten 30 Jahren viel über Klimaschutz gesprochen, aber zu wenig getan.

Die Politik verschläft die Klimakrise.

Die Behörden haben alles richtig gemacht.

Fehler vergisst man, statt daraus zu lernen.

So sind wir nicht, so ist Österreich einfach nicht.

Aber wie ist Österreich dann?

Das wollen wir bei Inside Austria herausfinden.

Wir blicken auf die großen österreichischen Skandale.

Von Ibiza bis Ischgl.

Wir wollen wissen, wer dafür in der Politik die Verantwortung trägt.

Und wir schauen genau hin, wo Österreich über seine Grenzen hinaus mitmischt.

Vom Wirecard-Skandal bis zum Ukrainekrieg.

Das ist Inside Austria von Standard und Spiegel.

Jeden Samstag eine neue Folge überall, wo es Podcast gibt.

Und hier ist, was Sie heute sonst noch wissen müssen.

Erstens.

Das EU-Parlament hat gestern Donnerstag seine Position zum sogenannten Lieferkettengesetz festgelegt.

In dem Gesetz soll es darum gehen, dass Unternehmen kontrollieren müssen,

ob die Produktionsbedingungen in allen Teilen ihrer Lieferkette,

also vom Rohstoff bis zum finalen Produkt, Menschenrechte und Umweltstandards einhalten.

Das EU-Parlament sieht diese Regeln für große Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeiterinnen

und einem Umsatz von 40 Millionen Euro vor.

Bei Verstößen gegen dieses Standards soll es Sanktionen geben.

Das Gesetz muss jetzt noch vom EU-Parlament und den einzelnen Mitgliedsländern verhandelt werden.

Zweitens.

Die österreichische Regierung hat sich nun doch noch auf ein Energieeffizienzgesetz geeinigt.

Das Gesetz soll dafür sorgen, dass Österreich seinen Energieverbrauch bis ins Jahr 2030 reduziert.

Erst vergangene Woche ist das Gesetz im Parlament durchgefallen.

SPÖ und FPÖ hatten ihre Zustimmung verweigert.

Während in der ursprünglichen Fassung eine Vereinbarung zum Energiesparen

zwischen Bund und Ländern vorgesehen war, ist diese Länderverpflichtung im zweiten Anlauf nun weggefallen.

Deshalb war für das Gesetz auch keine Zweidrittelmehrheit des Parlaments mehr notwendig

und ÖVP und Grüne konnten es ohne die Stimmen von SPÖ oder FPÖ verabschieden.

Zugestimmt haben aber NEOS.

Fachleute zweifeln nun daran, dass diese abgespeckte Variante des Energieeffizienzgesetzes

die bestehenden Probleme lösen kann.

Und drittens.

Die deutsche Band Rammstein und einverannt Frontmantel Lindemann

sehen sich derzeit mit harten Vorwürfen konfrontiert.

Es gibt dabei um sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch.

Mehrere Frauen schildern über einstimmend ein System,

das Lindemann über ein Casting-Verfahren gezielt Frauen zuführen soll.

Die öffentliche Diskussion entbrannte,

nachdem eine Frau in sozialen Netzwerken über ihr Erlebnis bei einem Rammsteinkonzert

in Vilnius vergangene Woche berichtete.

Die Frau äußerte den Verdacht,

bei einer exklusiven Pre-Party des Konzerts etwas ins Getränk gemischt bekommen zu haben.

Sie sei nach einem Blackout am nächsten Tag mit Blutergüssen an ihrem Körper aufgebracht.

Mehrere Frauen reagierten auf das Posting mit Berichten über ähnliche Erfahrungen.

Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung und des NDR versicherten einige Betroffene ihre Aussagen,

die zum Teil von sexuellen Übergriffen handeln, sogar mit eidestattlichen Erklärungen.

Rammstein weisen die Darstellungen zurück.

Alles weitere zum aktuellen Weltgeschehen lesen Sie wie immer auf der Standard.ac

und wenn Sie noch nicht genug von Podcasts haben,

dann finden Sie dort auch die neue Folge Editions-Zukunft Klimafragen.

Diese Woche geht es um das Sterben der Honigbienen.

Rund 15% der Honigbienenvölker in Österreich überleben nämlich den Winter nicht.

Unsere Kollegin Julia Bayra hat nachgefragt, warum das so ist.

Falls Sie uns noch irgendwie das mitteilen möchten, Feedback oder Anregungen haben,

dann schicken Sie diese gerne an Podcast at der Standard.at.

Und wer Ihnen diese Folge von Thema des Tages gefallen hat,

dann freuen wir uns über einen netten Kommentar oder eine gute Bewertung.

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Ich bin Margit Ehrenhöfer und an dieser Folge hat außerdem noch Marlene Lanzesdorfer mitgearbeitet.

Ich bedanke mich fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Schaffen wir es noch, die Erderhitzung zu stoppen?

Wie verändert künstliche Intelligenz unser Leben?

Wie werden wir in einer heißeren Welt leben, arbeiten, urlauben?

Und wann fahren Autos autonom?

Ich bin Alicia Prager und ich bin Florian Koch.

Um solche und viele weitere Fragen geht es im Podcast

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Wir sprechen mit Expertinnen und Experten und diskutieren Lösungen für die Welt von morgen.

Jeden Freitag gibt es eine neue Folge.

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Immer mehr Menschen ziehen den Pool im Garten dem öffentlichen Bad vor. Welche Nachteile das hat und was es mit der "Poolscham" auf sich hat

Wo früher mal das Freibad der südburgenländischen Gemeinde Kohfidisch war, ist heute eine Wiese. Vor 15 Jahren wurde das Freibad dichtgemacht – aber nicht etwa, weil die Menschen nicht mehr schwimmen gehen wollten, sondern weil sich immer mehr Haushalte für einen privaten Pool entscheiden. Kohfidisch ist eine der Gemeinden mit der höchsten Pooldichte Österreichs.

Aber warum entscheiden sich immer mehr Menschen für einen Pool im eigenen Garten? Wir sprechen heute mit Franziska Zoidl und Bernadette Redl aus dem STANDARD-Immobilienressort darüber, welche Nachteile Pools mit sich bringen können und wie sich diese auch auf Klima und Umwelt auswirken.

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