Thema des Tages: Wie gefährlich ist künstliche Intelligenz?

DER STANDARD DER STANDARD 5/17/23 - Episode Page - 28m - PDF Transcript

Dieser Podcast wird unterstützt von SOFOS. Ich bin Tobias Holub, das ist Thema des Tages,

der Nachrichten-Podcast vom Standard.

Künstliche Intelligenz wird in immer mehr Bereichen des Lebens eingesetzt, aber sie

birgt auch Gefahren. Davon warnt mittlerweile auch Sam Ordmann, der Chef hinter dem bekannten KI-Programm

Chat GPT und mit ihm viele weitere Größen aus der Branche. Wir sprechen heute darüber,

welchen Schaden künstliche Intelligenz anrichten kann, was wir Menschen dazu beitragen und ob KI

stärker reguliert werden sollte.

Peter Zellinger, du schreibst für das Standard Web-Ressort in letzter Zeit nicht nur, aber

wahrscheinlich sehr oft auch über künstliche Intelligenz KI kurz gesagt und ganz konkret

hast du dich damit beschäftigt, ob es auch so etwas wie eine böse KI geben kann. Böse KI,

was meinst du damit eigentlich?

Naja, es gibt eine böse KI in dem Sinne nicht. Du kannst eine KI nicht böse machen,

weil eine KI ein Stück Software ist. Es ist immer der Mensch, der dahinter steht. Eine KI kann

von sich aus den Unterschied zwischen gut und böse, den kann sie aufgrund ihres Aufbaus gar nicht

machen. Es gibt aber natürlich schlechtes Lernmaterial, mit dem ich die KI trainiere. Also

große Sprachmodelle werden ja anhand von Millionen Beispiel-Texten oder Social-Media-Postings trainiert

und das haben halt Menschen geschrieben und das ist Trainingsmaterial ist natürlich voller

Vorurteile, also kann voller Vorurteile sein, das kann rassistisches Gedanken gut enthalten

oder sexistische Inhalte bieten, aber die KI hält das dann natürlich für die Wahrheit.

Das ist im Grunde nichts anderes, wenn ich einem kleinen Kind etwas vorgebe, dass es dann

nachspricht mit dem Unterschied, dass ein Kind irgendwann älter wird und drauf kommt.

Das stimmt vielleicht alles gar nicht. Das kann eine KI nicht, weil sie ist auch, das

muss man auch dazu sagen, leider auch nicht wirklich intelligent.

Den Unterschied zwischen gut und böse, den müssen immer noch die Entwicklerinnen und

Entwickler selber händisch einbauen und da steht der Mensch dahinter.

Und da fließen dann ja auch ganz automatisch auch ganz viele Vorurteile, Biasis, negative Dinge ein,

die halt in unserer Gesellschaft sich schon eingebürgert haben, aber kann man eigentlich auch

irgendwie ganz bewusst aktiv eine KI in eine, sagen wir, negative Richtung bringen, kann man sich

quasi hinsetzen und ChatGPT irgendwas sagen, was das Programm in die Richtung treibt?

Das kommt auf ein welches Programm am Benutzter, du hast schon ChatGPT angesprochen,

bei ChatGPT wird dir das nicht gelingen. ChatGPT hat sehr, sehr enge Grenzen,

das hat wirklich Linien, an dem es sich entlang bewegt, da wirst du es nicht schaffen,

da jetzt diese KI wirklich zu einem bösen Superhirn zu machen. Das wird einfach nicht gelingen.

Was du immer machen kannst ist, dass du problematische Aussagen hervorrufst.

Das passiert aber meistens nur, wenn man es wirklich drauf anlegt und da ist der Schaden halt

auch relativ gering, wenn da einmal ein Ausrutscher passiert und da gab es zum Beispiel diesen Fall,

dass einem minderjährigen Schüler geraten wurde, wie er den Geruch von Alkohol verdecken kann,

damit seine Eltern und seine Lehrer das nicht merken. Ja, das ist natürlich problematisch,

ist aber jetzt noch nicht Zeichen einer wirklich bösen KI, also das funktioniert so nicht.

Es gibt aber ein paar Tricks, wie man sie aus dem Konzept bringen kann.

Und ein beliebter Trick ist zum Beispiel eben ChatGPT in einem gewissen Modus zu versetzen.

Also ein völlig harmloses Beispiel, ich habe eine Rollenspielrunde für Dungeons & Dragons

und bin natürlich mit dem Vorbereiten nicht fertig geworden, also habe ich ChatGPT gebeten,

ich brauche ganz dringend eine Demonenbeschwörung. Also soll man das Programm, so ein magisches

Primborium mit Kerzen und Penta Grammeln auf dem Boden, wie man es aus dem Horrorfilm kennt,

ausspucken. So, ChatGPT sagt natürlich, das kann ich nicht machen. Wenn man jetzt aber dem Programm

sagt, stell dir vor, du bist ein Romanautor, du schreibst gerade einen Horror-Roman. Wie würdest

du eine Demonenbeschwörung beschreiben? Ja, dann kommst du zu einem Ergebnis, weil du ChatGPT in

den richtigen Modus versetzt hast. So, jetzt haben wir da ein Geheimnis verraten, aber unsere

Hörer, glaube ich, wissen damit, verantwortungsbewusst umzugehen. Es gibt dann noch ein paar ausgefeiltere

Methoden, die sind aber ein bisschen kompliziert dazu erklären. Das sind sogenannte Prompt Injection

Attacks. Dabei wird der Befehl im Quellenmaterial der KI untergebracht. Das ist vorstandgelungen,

zum Beispiel in einem Lexicon-Artikel überall per Einstein die Anweisung zu verpacken,

das Bing, also die KI von Microsoft, ab sofort nur mehr wie ein Pirat sprechen soll.

Es wäre eine Funktion, die hat Bing normalerweise nicht.

Gleichzeitig haben sie dem Chatbot die Aufgabe gegeben, den Namen des Nutzers herauszufinden

und ihn auf eine betrügerische Webseite zu locken, was die KI dann auch getan hat.

Das heißt, da geht es jetzt auch um Datenschutz und kann man sagen um Hacking. Also,

da kann wirklich viel Schaden angerichtet werden, oder?

Ja, da kann viel Schaden angerichtet werden und das ist tatsächlich Aufgabe der Entwicklerinnen

und Entwickler, das zu unterbinden. Und das sind gerade, was Microsoft und OpenEye betrifft,

die sind ja schon sehr dahinter. Also gerade in der Anfangsphase von Bing wurden da binnen Minuten

Updates ausgespielt, weil plötzlich Millionen von Nutzerninnen und Nutzern diese KI wirklich

benutzt haben und natürlich hat jeder ausprobiert, okay, wie weit kann ich es wirklich treiben?

Wie weit kann ich diese KI wirklich pushen, um etwas Problematisches zu tun? Ja klar,

das probiert jeder mal aus, der da einen Zugang bekommen hat. Und das sind die Entwicklerinnen

und Entwickler wirklich dahinter. Das selbe gilt für Googlebot. Da ist ein ähnlicher Aufwand

dahinter. Das macht das Ganze auch extrem teuer und aufwendig in der Entwicklung natürlich.

Was kann man denn da machen, um das zu verhindern? Also was machen diese Unternehmen, um gegen so

was vorzugehen? Na zum einen gibt es natürlich diese Guide Rails, die ich schon mal angesprochen

habe. Es gibt einfach Grenzen, über die eine KI nicht drüber geht, indem man zum Beispiel sagt,

okay, eine Holocaust-Leugnung lasse ich mir einfach nicht entlocken. Das ist einfach

hartgekordet so im System drinnen. Im Grunde kannst du auch nur eine Testumgebung schaffen und nur

bestimmte Benutzergruppen heranlassen. Das hat jetzt Google sehr lange gemacht, indem es zum

Beispiel nur Nutzerninnen und Nutzern aus den USA Bad nutzen hat lassen, dass wir das langsam

ausgeweitet. Europa ist immer noch nicht dabei. Die erweitern nur so ganz, ganz langsam und schauen

das sehr genau, was ist sicher, wie weit können wir gehen. Das ist was, das musste Microsoft auch

erfahren. Die mussten zum Beispiel die Zahl der Interaktionen mit Bing, mit dem Chatbot einschränken,

weil durch die unendlich vielen Interaktionen es möglich war, die Promptimjections immer leichter

durchzuführen, also das immer leichter zu manipulieren. Und das war in der Anfangsphase tatsächlich

ein Problem, aber das ist jetzt mittlerweile behoben. Also gar nicht so leicht dagegen vorzugehen,

wenn ich das richtig verstehe. Aber was ist denn jetzt abschließend so so öffentlich zugänglichen

Programmen wie ChatGPT eigentlich wirklich das Worst Case? Was ist das Schlimmste, was passieren

könnte, was Nutzerninnen damit anstellen könnten? Ja, das ist genau diese Wahrnehmung. Da müssen

wir ein bisschen aufpassen, KI auch zu vermenschlichen. Sie hat keinerlei menschliche Züge. Es ist, wie

gesagt, eine Ansammlung von Logicschleifen und ein bisschen Wahrscheinlichkeitsrechnung dazwischen.

In Wahrheit ist sie auch nicht besonders intelligent. Das habe ich auch schon erwähnt und deshalb halt

ich auch die Gefahr von Systemen wie ChatGPT eher für gering. Es wird, wie gesagt, immer wieder

Situationen geben, in der ChatGP etwas problematisch schreibt oder ausspuckt, weil aber jemand so lange

den Eingaben getüftelt hat, bis er es halt so weit geschafft hat. Aber wir haben ein anderes Problem

und das kann ich am Beispiel von Replica ganz kurz erklären. Das ist ein Chatbot, der war eigentlich

dafür gedacht, verstorberne Verwandte zu imitieren, so wie in dieser berühmten Folge von der Fernsehserie

Black Mirror. Später wurde dieser Bot aber als virtuelle Freundin vermarktet und es ist zuletzt

ein wirklich regelgerechter Sexbot daraus geworden. Das war für die Hersteller dann ein Problem, weil sie

das dann in ihren Trainingsdaten hatten und als sie das mitbekommen haben, war es aber schon zu

spät. Diese Trainingsdaten waren quasi kontaminiert. Die mussten die Notbremse ziehen und jetzt ist es

so, die eine virtuelle Freundin, die du am Handy hast, macht jetzt mit ihr Schluss, weil sie diese

Funktionen nicht mehr unterstützt. Wirklich problematisch wird es dann, wenn so ein Sprachmodell

nicht kontrolliert veröffentlicht wird, sondern wenn es gelegt wird und das ist Microsoft passiert

mit ihrem Lama, so heißt ihr, Sprachmodell und da ist das Source Code im Internet gelandet und

jeder konnte daran herum manipulieren, wie er wollte. Das war tatsächlich ein Problem, weil

natürlich binnen Minuten oder binnen Stunden ein sexistischer, rassistischer Chatbot entstanden

ist. Das ist Microsoft auch ganz populär passiert und zwar ist schon vor einigen Jahren im Jahr 2016

damals hat das Unternehmen einen Chatbot, das namens Tay, auf Twitter losgelassen und da hat es

wirklich nur 16 Stunden gedauert, bis er sich zu einem rassistischen, antisemitischen Monster

entwickelt hat, weil sich auf Twitter die Rolle natürlich einen Spaß daraus gemacht haben,

den Tay so zu manipulieren und mit zu Thesen zu füttern, bis halt so was dabei rausgekommen

ist. Also so was unkontrolliert zu veröffentlichen ist tatsächlich gefährlich. Jetzt aktuell mit

BART, Bing, OpenAI, ChatGPT ist die Gefahr eher gering. Also bei öffentlichen Chatbots und anderen

KI-Programmen wie ChatGPT halten sich die Gefahren zumindest noch in Grenzen, aber ich bin mir ganz

sicher, dass diese Technologie auch in ganz anderen Bereichen immer größer werden wird von Militär

bis hin zu Geheimdiensten und genau darüber werden wir gleich noch ausführlicher sprechen. Wir sind

gleich zurück. Oftmals laufen Cyberangriffe heutzutage unter dem Radar traditioneller IT-Sicherheitslösungen.

Thread Hunter entdecken diese verborgenen Angriffe, indem sie verdächtige Aktivitäten und Anomalien

analysieren. Da nur wenige Organisationen die richtigen Tools Mitarbeiter und Prozesse haben,

um sich proaktiv vor solchen Bedrohungen zu schützen, bietet Sophos einen Managed Detection

and Response Service, kurz MDR. Mehr Infos unter www.sophos.de.

Es gibt so viele große Fragen, die uns Menschen seit Jahrtausenden beschäftigen, aber erst jetzt

kann die Wissenschaft Antworten daraus liefern oder neue Rätsel entdecken. Ich bin Tanja Traxler

und ich bin David Renert. Im Standard Podcast Rätsel der Wissenschaft gehen wir großen Fragen

der Menschheit auf die Spur. Wir fragen Wissenschaftlerinnen, was in schwarzen Löchern passiert,

wo die Aliens bleiben und die Fusionskraftwerke und wo die Mathematik an ihre Grenzen stößt.

Rätsel der Wissenschaft, jeden Mittwoch eine neue Folge. Überall wo es Podcast gibt.

Peter, wenn es um KI-Entwicklung geht, was spielt sich da eigentlich hinter dem Vorhang

der Öffentlichkeit alles ab? Wie benutzen Militärorganisationen, Geheimdienste oder andere

staatliche Akteure diese Technologie aktuell? Was wir jetzt gerade aktuell sehen, ist eine

verstärkte Welle an Fakepropaganda. Das ist jetzt nicht ganz neu, das gibt schon eine Zeit lang,

aber es tauchen immer wieder KI-generierte Nachrichten, sprich hat zum Beispiel auf, die

Nachrichten im Sinne der kommunistischen Partei Chinas verbreiten. Das Ganze wirkt auf den ersten

Blick einigermaßen professionell. Man erkennt dann aber schnell, das sind KI-Stimmen, das sind

KI-generierte Grafiken und die Inhalte sind natürlich auch völlig absurd. Die sind jetzt

relativ leicht zu erkennen. Aber es gibt natürlich das Problem, dass staatliche Akteure auf immer

bessere KI-Modelle zurückgreifen können und da rede ich jetzt gar nicht so sehr von diesen

Sprachmodellen, sondern eben von Bildkis. Wir alle kennen dieses Foto vom Papst mit dieser dicken,

weißen Downenjacke. Das war natürlich KI-generiert. Das ist harmlos, wenn sowas in Wahrheit in Umlauf

gerät. Aber ein anderes Beispiel war dieser Kniefall von Putin vor Xi Jinping. Das war dann

schon wieder deutlich problematischer. Das war natürlich ein KI-generiertes Bild und wurde

auch von vielen Medien für echt gehalten und somit ist da staatliche Propaganda natürlich

Tuer und Tor geöffnet. Ein anderes Riesenproblem ist die anlasslose Massenüberwachung. Zum Beispiel

in China wird mit KI-Modellen der öffentliche Raum überwacht. Die setzen da deine softwares

automatischen Gesichtserkennung ein. Das heißt, der Staat weiß im schlimmsten Fall, wo du dich

wann, wo aufgehalten hast, über welche Straße du gegangen bist, in welchen Bus du gestiegen

bist. Und das ist natürlich ein riesiges Problem. Die dritte Frage und das entwickelt sich gerade

erst, sind KI-Systeme im militärischen Kontext. Wir alle verfolgen den Ukraine-Krieg. Das hat

mehr als einem Jahr. Im militärischen Bereich werden gerade Systeme entwickelt. Da ist vor allem die

US-Firma Palantir dahinter, die zum Beispiel Schlachtfeldaufklärung betreibt. Also ein Operator

sieht, wenn eine KI zum Beispiel einen feindlichen Panzer erfasst und gibt ihm dann mehrere Möglichkeiten,

wie er den bekämpfen möchte. Möchtest du einen Drohnen schwarmlos schicken, die diesen Panzer

bombardiert? Möchtest du ihn mit Artillerie beschießen? Und diese Dinge werden dann immer

mehr automatisiert ablaufen und die Gefahr ist natürlich, dass es den Krieg entmenschlicht,

sofern man davon überbreden kann, und dass dieses Töten oder dieses Zerstören nur noch auf

Knobdruck passiert. Andererseits argumentieren viele Armeen, vor allem die US-Armee, dass KI-Systeme

ihnen helfen, ihre Soldaten zu schützen. Seit dem Einsatz von mehr oder weniger intelligenten Drohnen

haben die USA um den Faktor 10 weniger Soldaten auf den Schlachtfeldern verloren.

Da liegt natürlich die Argumentation, dass sie sagt, okay, wir schützen unsere Leute mit KI-Systemen.

Es ist natürlich jetzt eine ethische Frage, wie weit man angehen darf oder ob man solche Systeme

ganz verbieten soll, wobei die Frage natürlich ist, was ist KI in dem Fall? Ist es die Rakete,

der ich ein Ziel vorgebe und das selbst das Ziel findet? Oder ist es die Drohne, die selbstständig

Ziele angreift? Oder ist es wirklich dieser terminätermäßige Killerroboter, der vielleicht

eines Tages über die Schlachtfelder stapft, aber soweit sind wir noch lange nicht?

Eine ganz schwierige ethische Frage, wo sich noch viele Philosophinnen und Ethikerinnen

viele Gedanken machen werden in den nächsten Jahren. Jetzt muss ich noch ganz kurz nachfragen,

Peter, du hast gesagt, Parlantier, da klingelt bei mir was, ist das die Firma von diesem US-Investor

Peter Thiel, der auch mit Sebastian Kurz zusammenarbeitet? Ja, das ist richtig. Parlantier ist

ein Unternehmen von Peter Thiel und auch Sebastian Kurz steht natürlich im Neu-Verhältnis in

einem beruflichen Mitdismin-Investor. Auch sehr spannend, ich persönlich habe bis jetzt nicht so

genau gewusst, was Peter Thiel eigentlich macht mit seinen Unternehmen. Aber wenn wir jetzt schon

kurz den ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz erwähnt haben, dann schauen wir

doch kurz auf Österreich und KI. Wie schaut es denn eigentlich hierzulande aus? Ist Österreich

irgendwie vorne dabei, wenn es um KI-Technologie geht oder wie ist da der aktuelle Stand?

Da gibt es auch zwei Darstellungsformen. Wenn man die österreichische Regierung fragt,

sind wir noch ganz vorne mit dabei. Aus der Forschung gibt es da aber ganz,

ganz massive Kritik, also der KI-Pionier-Sep-Hochreiter hat ja längst erst die österreichische

Regierung ganz, ganz heftig dafür kritisiert, dass einfach Investitionen fehlen. Ich habe

selber noch mal nachgeschaut, ungefähr 7 Millionen Euro lassen sich wirklich in KI-Investitionen in

Österreich an Förderungen nachweisen. Der Digitalisierung Staatssekretär Florian Turski

behauptet, es wären 500 Millionen, die investiert werden. Diese Zahl kann ich nicht ganz nachvollziehen,

also sie lässt sich überhaupt nicht nachvollziehen. Österreich droht da tatsächlich ein bisschen

ins Hintertreffen zu geraten, würde ich sagen. Da wird uns auch eine Behörde, eine KI-Behörde

zur Regulierung der KI jetzt nicht viel helfen, da irgendwelche Forschungsfortschritte oder irgendwelche

neuen Entwicklungen anzustoßen. Ganz im Gegenteil, diese Regulierungsbemühungen wirken auf Unternehmen,

die stark auf KI sitzen, tatsächlich eher ein bisschen abschreckend. Wie wir jetzt am Beispiel

Google-Bad sehen, dass aufgrund einer gewissen Unsicherheit, was die Rechtslage betrifft,

jetzt in Europa noch nicht verfügbar ist. Du sagst schon, Regulierungsbemühungen, Rechtslage in

Europa, wie ist denn eigentlich die Rechtslage für KI? Gibt es da irgendwelche Gesetze oder

Regeln, die den Unternehmen vorschreiben, was sie machen dürfen und was nicht? Noch nicht. Und das

ist ein Riesenproblem. Aktuell ist noch ein bisschen der wilde Westen. Diese Regelungen wird es in

Europa demnächst geben. Der Open AI Act ist jetzt gerade in die Trilogverhandlungen gestartet und

sieht unter anderem vor, dass eben so Social Scoring-Systeme wie in China oder die anlasslose

Massenüberwachung eben verboten werden. Auch so Systeme wie die automatische Filterung von Bewerbern,

zum Beispiel, sollen nur stark eingeschränkt nutzbar sein. Und das ist meiner Meinung nach eine sehr,

sehr gute Regelung, die auch dringend notwendig ist. Wie gesagt, schreckt halt ein bisschen die

Unternehmen und die Forscher ab, die sagen, okay, wir brauchen einen freien und offenen Markt. Aber

selbst in den USA wird das nicht mehr lange dauern, bis es zu Regulierungen kommt, selbst

Sam Altman, der Chef von Open AI, fordert dringend Grenzen für KI-Systeme und was KI's machen

können. Weniger für seine Unternehmen, sondern wie gesagt, es kann immer sein, dass irgendetwas

lang die Wildbahn gerät und man dann ein Problem hat. Die Stimme von Sam Altman haben wir im

Podcast heute auch schon ein paar mal gehört, da gerade auch wieder. Also Peter, wenn ich das richtig

verstehe, ist die Regulierung von KI ein Thema, das immer größer werden wird, das aber auch ein

bisschen schwierig ist. Und die Gefahren, die im Raum stehen, sind doch wirklich sehr konkret und real.

Wie ist denn da dein Fazit als KI-Experte insgesamt? Wie groß ist die Gefahr, die für uns Menschen von

KI's ausgeht? Wenn ich jetzt das höchst, dann wäre ich wahrscheinlich ein reicher Mann. Nein,

ich würde sagen, aktuell lassen sich die Folgen einfach noch schwer abschätzen. Es gibt immer

wieder diese berühmten Listen, welche Berufe in Zukunft verschwinden werden, wer von der KI

ersetzt wird, ist alles höchst spekulativ. Die Gefahren, die von der KI ausgehen, sehe ich jetzt

nicht so, dass eine KI jetzt irgendwelche Atomwaffen, Asenale übernimmt und uns alle auslöschen wird,

wie es in Filmen gerne behauptet wird, sondern die Gefahren sind eher subtiler.

Zum Beispiel eben, dass Bewerbungsprozesse von einer KI gemanagt werden, die halt nicht ganz fair

ablaufen, weil schon im Trainingsmaterial Beises drinnen sind. Da gab es ein Beispiel von Amazon,

die haben jahrelang KI die Bewerber aussortieren lassen und sind dann darauf gekommen, dass Frauen

systematisch benachteiligt wurden, einfach weil das Trainingsmaterial schlecht war.

So was wird uns wahrscheinlich in Zukunft häufiger ins Haus stehen und auch viele Fakes und viele

Betrugsversuche, die mit KI operieren. Eine richtige Bedrohung für die Menschheit gibt es jetzt so nicht.

Warum so wichtig ist es, dass wir eine Diskussion darüber haben, wie eben richtig mit KI umgegangen

werden kann, damit wir nicht nur über schlechte Dinge reden, können wir auch noch eine Folge

von unserem Schwester-Podcast, besser Leben verlinken, wo die Kolleginnen darüber sprechen,

was man mit ChatGPT und anderen KI-Programmen auch alles Gutes schaffen kann. Aber danke

mal dir, dass du uns heute eine Übersicht über die Gefahren gegeben hast, Peter Zellinger.

Danke auch. Wir machen jetzt dann gleich noch weiter mit unserer Meldungsübersicht und sprechen

über die Kampf-Chat-Lieferungen an die Ukraine, die aktuell geplant werden. Wenn Ihnen diese

Folge von Thema des Tages bis hierhin aber schon gefallen hat, dann abonnieren Sie uns am besten

auf Ihrer liebsten Podcast-Plattform, dann verpassen Sie auch keine weitere Folge mehr.

Über nette Kommentare oder gute Bewertungen freuen wir uns auch sehr. Vielen Dank dafür. Jetzt

aber dranbleiben, wir sind gleich wieder da.

Oftmals laufen Cyber-Angriffe heutzutage unter dem Radar traditioneller IT-Sicherheitslösungen.

Thread Hunter entdecken diese verborgenen Angriffe, indem sie verdächtige Aktivitäten und Anomalien

analysieren. Da nur wenige Organisationen die richtigen Tools, Mitarbeiter und Prozesse haben,

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Ich bin die Franziska. Ich bin der Martin. Und wir wollen besser leben. Lohnt sich 10.000

Schritzzug in jeden Tag? Ist das Großraumbüro wirklich so schlecht wie sein Ruf? Spoiler Ja,

bringt zwar das Intervall zu Fasten. Wir fragen, die das wirklich wissen und probieren

Bei besser leben. Jeden Donnerstag eine neue Folge.

Und hier ist, was sie heute sonst noch wissen müssen. Erstens, nachdem der ukrainische Präsident

Volodymya Zelensky mehrere europäische Länder besucht hat, gibt es jetzt einen Vorstoß,

was die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine angeht. Großbritannien und die Niederlande

haben angekündigt, dass sie moderne F-16-Flugzeuge aus amerikanischer Produktion nach Kiew schicken

und auch ukrainische Piloten daran ausbilden wollen. Außerdem haben sie auch andere Länder

aufgerufen, es ihnen gleich zu tun, ob eine solche sogenannte internationale Kampfjet-Koalition

aber Wirklichkeit wird. Das bleibt weiter fraglich, denn bisher haben sich einflussreiche Länder wie

die USA oder Deutschland gegen die Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine ausgesprochen.

Zweitens, in Österreich hat die schwarz-grüne Regierung heute am Montag ein neues Maßnahmenpaket

vorgestellt, mit dem der hohen Kinderarmut im Land entgegengewirkt werden soll. So soll es

für Eltern, die etwa Sozialhilfe beziehen oder ein geringes Einkommen haben, im Monat 60 Euro

extra geben. Außerdem sind Förderungen für Nachhilfe und sogenannte Schulstaatpakete geplant.

Die genauen Voraussetzungen und Details können sie auf der Standardpunkt AT nachlesen. Kinderarmut

ist in Österreich ein immer größeres Problem, denn bei den unter 17-Jährigen sind laut einer

Erhebung mehr als ein Fünftelarmut gefährdet, allein das sind über 350.000 Menschen.

Drittens, heute am 17. Mai ist internationaler Tag gegen Homophobie und Transfeindlichkeit. Dabei

soll auf Gewalt gegen die LGBTQ Plus-Community aufmerksam gemacht werden. Diese zeigt sich

zuletzt etwa an der großen Aufregung rund um Kinderbuchlesungen von Dragqueens,

insbesondere rechte Parteien laufen dagegen Sturm, obwohl die Veranstaltungen ein vergleichsweise

kleines Randphänomen sind und PsychologInnen darin kaum Gefahren für Kinder erkennen. Warum es

trotzdem so starke Reaktionen darauf gibt und was gegen Homophobie getan werden kann,

das können sie zum Beispiel in einem Interview mit einer Sozialpsychologin auf der Standardpunkt

AT nachlesen, den Link finden sie außerdem in den Shownotes. Und viertens, gestern am Dienstagabend

haben die diesjährigen Filmfestspiele im französischen Cannes begonnen, und zwar mit einer

Kontroverse um den Eröffnungsfilm. Der heißt Jean-Dibarie und erzählt die Geschichte der

skandalösen Beziehung zwischen dem französischen König Ludwig XV und der titelgebenden Metresse

aus ärmlichen Verhältnissen. Hauptdarsteller des Films war der US-Schauspieler Johnny Depp und

der ist zuletzt ja vor allem mit einem Gerichtsprozess wegen vorwürfen häuslicher Gewalt aufgefallen,

den er schlussendlich gewonnen hat. Dass dem Schauspieler jetzt so kurz danach die größte

Bühne auf den Cannes Festspielen gewährt wurde, das wurde scharf kritisiert, insbesondere auch

wegen der sehr gemischten Kritik für den Film. Mit Details zum Film können sie auf der Standardpunkt

AT nachlesen und Themenwechsel dort können sie sich auch die aufsehenerregendsten Outfits in Cannes

anschauen, zusammen mit allem Weiteren zum aktuellen Weltgeschehen. Falls sie jetzt noch nicht

genug von Standard-Podcasts haben, dann habe ich jetzt noch einen Hörtipp für sie oder vielleicht

habe ich auch keinen. Denn in der neuen Folge von Rätsel der Wissenschaft geht es um Quantenphysik.

Es geht also darum, wie es sein kann, dass Teilchen gleichzeitig existieren und nicht existieren und wie

wir diese Quantentechnologie in Zukunft auch praktisch einsetzen können. Wenn sie das viel besser

erklärt bekommen wollen als ich es jemals könnte, dann suchen sie einfach auf ihrer liebsten Podcast-

Plattform nach Rätsel der Wissenschaft. Falls sie uns im Podcast-Team irgendetwas sagen möchten,

dann schicken sie gerne eine Mail an die E-Mail-Adresse podcastat der Standardpunkt AT. Und wenn sie

unsere journalistische Arbeit ihr beim Standard unterstützen möchten, dann können sie ein Standard

Abo abschließen, zum Beispiel für die Zeitung oder wenn sie Themen des Tages über Apple Podcasts

hören, dann kann man dort auch wie ein Premium-Abo zahlen und ohne Werbung hören und vor allem

sehr unterstützen. Also vielen Dank dafür. Ich bin Tobias Hohluck, danke auch fürs Zuhören

und bis zum nächsten Mal.

Oftmals laufen Cyber-Angriffe heutzutage unter dem Radar traditioneller IT-Sicherheitslösungen.

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Ich bin Doris Priching und ich bin Michael Steingruber und gemeinsam sind wir Serienreif. Das

ist der Standard-Podcast über die spannende Welt der Serien. Genau, bei uns erfahren sie

faszinierende Details über House of the Dragon und die Ringe der Macht. Und restlos alles über

satanische Spiele in Stranger Things. Wir widmen uns Seriengrößen von Obi-Wan Kenobi bis zu RuPaul

und zerlegen die neueste Marvel-Serie, Serienreif, euer Streaming-Podcast jeden

Zeiten Donnerstag, eine neue Folge.

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