Thema des Tages: Wie gefährlich ist Cola light?

DER STANDARD DER STANDARD 7/13/23 - Episode Page - 26m - PDF Transcript

Ich bin Tobias Holub, das Systema des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standard.

Cola, Light, zuckerfreier Kaugummi und diverse Diätprodukte.

Aus unseren Supermarktregalen sind Produkte mit Süßstoffen nicht mehr wegzudenken, sie

versprechen einen Genuss ohne schlechtes Gewissen. Doch ein bestimmtes Süßungsmittel steht aktuell

im Fokus der Gesundheitsbehörden. Aspartam könnte Krebs erregen. Wir schauen uns heute an,

wie groß die Gefahr wirklich ist und fragen nach, ob es eine bessere Alternative gibt.

Pierre Kruppenhauser, du leitest im Standard des Gesundheitsressorts und wir beide reden

sowohl in der Redaktionsküche als auch in Podcasts immer wieder über gesunde Ernährung. Und was

das angeht, gibt es in meiner Bubble in ganz vielen Medien, in letzter Zeit ein ganz großes Thema,

nämlich Produkte, die Süßstoffe enthalten, wie zum Beispiel Cola, Light und konkret ein ganz

bestimmter Süßstoff, nämlich Aspartam. Woher kommt das? Warum ist das so?

Das liegt daran, dass vor zwei oder drei Wochen bekannt wurde, dass die WHO hier eine neue Einstufung

plant. Also es wurde kolportiert, dass die WHO Aspartam als möglicherweise krebserregend

einstufen wird. Und das hat eben für ziemlich viel Aufruhr gesorgt, also die Medien waren jetzt

voll davon. Konkretteres weiß man bis jetzt noch nicht, aber die offizielle Mitteilung kommt in

der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Aber das wird es an sich sein. Das heißt die Details kann

man dann auf der Standard.at nachlesen. Genau. Aber du kannst das sicher für uns jetzt schon

einschätzen, gibt es da eine Datenlage, gibt es harte Zahlen dazu, wie hoch das Krebsrisiko von

Aspartam ist? Es gibt überhaupt keine harten Zahlen. Und ich muss auch ganz ehrlich sagen,

diese Aufregung ist für mich nicht ganz nachvollziehbar. Man muss mal überlegen,

was bedeutet diese Einstufung, möglicherweise krebserregend überhaupt. Es geht gar nicht

direkt von der WHO, von der Weltgesundheitsorganisation aus, sondern da gibt es eine Unterorganisation,

die Krebsforschungsagentur IARC. Und die hat als Aufgabe unter anderem, dass sie mögliche

Auslöser vom Krebs benennt und die WHO stuft es dann in weiterer Folge ein. Also ein bisschen

kompliziert. Und insgesamt gibt es bei diesem Krebsthema vier Klassifikationen. Die erste ist

definitiv krebserregend. Dann gibt es wahrscheinlich krebserregend. Dann gibt es möglicherweise

krebserregend. Das ist die, die jetzt bei Aspartam zutreffen soll. Und dann gibt es auch die Stufe 4,

bei der hat man zu wenig Evidenz für eine Aussage. Das heißt, wir haben jetzt Stufe 3

von 4. Das ist alles noch sehr wage. In diese Stufe 3 von 4 möglicherweise krebserregend fallen

auch so Dinge wie rotes Fleisch, Nachtarbeit, heiße Getränke über 65 Grad Celsius oder hoch

frequente elektromagnetische Felder, wie man es eben bei Händis haben. Also da sieht man schon,

da sind ganz viele Dinge drinnen, mit denen wir täglich leben und wo nicht so klar ist, was es

genau ist. Aber was heißt möglicherweise krebserregend? Gibt es einen bestimmten Prozentsatz,

10 Prozent Risiko oder? Nein, dieses Risiko kann man eben nicht festmachen. Das bedeutet in

Wirklichkeit, man soll da genauer hinschauen. Im konkreten Fall Aspartam zum Beispiel ist es so,

es gibt durchaus Hinweise, dass es diese Möglichkeit gibt und zwar Hinweise aus Tierstudien

in erster Linie, da gibt es einige. Da ist aber nicht ganz klar, da gibt es verschiedene Dinge,

die problematisch sind. Erstens einmal sind die Mengen an Aspartam, die da an Tiere verfüttert

wurden, viel höher, als man da im täglichen Leben konsumieren müsste. Und es ist auch nicht ganz

klar, ob solche Daten aus Tierstudien wirklich auf den Menschen übertragbar sind, weil die doch

einen anderen Metabolismus haben. Es gab jetzt tatsächlich vergangenes Jahr als eine Human-Studie

herausgekommen, die auch Hinweise darauf geliefert hat, dass Menschen, die sehr viel Aspartam oder

Süßstoffe konsumieren, ein sehr leicht erhöhtes Krebsrisiko haben. Wir sprechen davon einem

Risiko, dass um den Wert 1,15 erhöht ist. Also das ist sehr klein, das ist nicht einmal doppelt

so groß, sondern sehr wenig erhöht. Und das Thema ist aber bei diesen Studien, das ist eine

Korrelation, aber keine Kausalität. Also das heißt, es gibt diesen Zusammenhang, aber es ist

nicht nachgewiesen, ob Aspartam der Grund ist für diese leichte Erhöhung des Krebsrisikos. Fakt ist,

man weiß, Menschen, die übergewichtig sind, die Diabetes haben, konsumieren tendenziell mehr

Süßstoffe. Warum das ist, weiß man aber nicht. Vielleicht konsumieren die diese Süßstoffe, weil

sie diese Krankheiten haben. Es gibt so viele Gründe dahinter. Es gibt einen Zusammenhang,

aber keine Begründung, dass das unmittelbar die Ursache ist. Du hast aber auch gesagt,

dass das mögliche Krebsrisiko ganz viel mit der Menge an Aspartam, die man zu sich nimmt,

zusammenhängt. Gibt es da irgendeinen Richtwert, ich weiß nicht, wie viele Flaschenkohle leitig

trinken darf, bevor das problematisch werden könnte? Also von der EU gibt es eine Agentur für

Ernährungssicherheit, die EFSA, also Lebensmittelbehörde, und die haben einen Tageshöchstwert für

Aspartam von 40 Milligramm pro Kilo Körpergewicht festgelegt. Das ist jetzt eine sehr abstrakte

Zahl, aber ein Mensch mit 60 Kilo müsste gehen nach dem, zum Beispiel um bei Limonade zu bleiben,

je nachdem wie stark die Gesüßes mit Aspartam, müsste so ein Mensch mindestens vier Liter

davon am Tag trinken, um diese Höchstwerte zu erreichen. Wahrscheinlich sogar mehr. Und jemand,

der vielleicht 80 Kilo hat, muss hier dann nur mal viel mehr trinken. Also es ist unrealistisch auf

diese Mengen zu kommen. Also ganz akut ist die Gefahr durch Aspartam jetzt nicht. Trotzdem,

wenn da jetzt eine Einschätzung von der Weltgesundheitsorganisation kommt, welche Auswirkungen

hätte das dann, könnten Aspartam-haltige Getränke zum Beispiel verboten werden?

Nein, das geht nicht. Die WHO hat ja überhaupt keine Kompetenz, so was auszusprechen. Das ist

eine Ländersache. Es gibt ja auch schon so Ansätze mit Zuckersteuer und so. Also da gibt es politisch

gestellte Ansätze, aber per se kann das nicht einfach verboten werden von der WHO. In dem Fall

geht es wirklich viel eher darum, ein Zeichen zu setzen, weil es gibt einfach wenig Studien zu

dem Thema, auch weil das sehr schwierig ist. Einerseits, andererseits, weil es dann natürlich

Industriezweige gibt, die kein Interesse daran haben, dass hier weiter geforscht wird. Und wenn

es jetzt aber eine Einschätzung der WHO gibt, dann besteht natürlich die Hoffnung, dass jetzt mehr

Studieneffort betrieben wird, dass vielleicht auch gelderfrei gemacht werden. Und dann kann man

neue wissenschaftliche Tatsachen festlegen, an denen man das besser festmachen kann. Das ist

tatsächlich ein Risiko. Insofern würde ich sagen, das ist ein sehr wichtiger Schritt oder ein

wichtiger Prozess. Und wenn man sich anschaut, was in den Medien zu den vergangenen zwei, drei Wochen

abgelaufen ist, dann würde ich sagen, mission accomplished. Zumindest, was die Aufmerksamkeit

anbelangt. Jetzt braucht man nur das Geld für die Studien. Die Studien sind das eine, wo es schon

positiv ist, wenn da jetzt ein genauer Blick darauf geworfen wird. Aber schauen wir uns das Ganze

noch ein bisschen praktischer an. Du hast schon ein bisschen angesprochen, wo aus Bad Ham überhaupt

drinnen ist. Was sind denn so die größten Lebensmittelgruppen, wo man mit dem Süßstoff

rechnen muss? Geht es da wirklich um sowas wie Cola Light zum Beispiel, wie man sich das im

ersten Moment vorstellt? Es gibt ja unterschiedliche Süßstoffe und nicht in jedem Produkt ist das

gleiche drinnen. Aspartam ist sehr stark verbreitet und das ist vor allem in Limonaden, jeglicher

Art von Leitlimonaden. In Kaugum ist es eigentlich immer Aspartam drinnen und es ist teilweise auch

in Milchprodukten, gesüßten Joghurt und diesen Dingen drinnen. In Kuchen und Gebäck ist es eher

nicht, weil Aspartam nicht hitzebeständig ist. Wenn es gebacken wird, dann zerfällt es. Also in

Leitprodukten, in Diätprodukten und sicher auch in hochverarbeiteten Produkten, weil da wird

ihr auch auf Zucker oder Süßstoff zugesetzt, um den Geschmack zu verändern oder zu designen.

Und gerade bei Kaugum kann ich das auch von mir, dass ich besonders darauf schaue, dass Zucker frei

auf dem Kaugum steht und was man in dem Moment nicht denkt, ist, dass dann eben Aspartam drinnen

ist. Falls ich jetzt beim nächsten Einkauf einfach Sicherheitshalber sagen will, ich würde gern

weniger Aspartam konsumieren. Kann ich irgendwie sicher gehen, ob in einem Produkt Aspartam drinnen

ist? Was kann ich da machen? In Wirklichkeit ist es ganz leicht, in einer ganz normalen,

gesunden natürlichen Ernährung. Das heißt, so wenig Leitprodukte und so wenig Fertigprodukte

wie möglich kaufen und konsumieren und wenn doch ein Leitprodukt oder ein Fertigprodukt im

Einkaufswagen landet, was ja kein Verbrechen ist, dann muss man sich einfach die Zutatenliste genau

anschauen, was da alles drinnen ist. Und das ist gar nicht so einfach, weil gerade die Süßstoffe,

Zucker ist Zucker, okay Glucose, Fructose, das weiß man noch, aber die Süßstoffe, die verstecken

sich sehr häufig hinter den Formeln für Zusatzstoffe, weil es sind eben Zusatzstoffe,

kein Zucker. Und Aspartam konkret zum Beispiel wird als E951 ausgewiesen. E951 ist natürlich

und Piatz, hast du es aber schon angesprochen, diese Produkte heißen ja nicht umsonst Leit

oder Diätprodukte, damit wir nicht nur negativ über Süßstoff reden. Süßstoff haben ja schon

auch den Vorteil oder die gute Seite, dass wenn ich jetzt mein Gewicht reduzieren will, dass sie mir

dann helfen, Zucker zu reduzieren, oder? Na ja, nein. Weil du sagst, damit wir nicht nur negativ über

Süßstoffe reden, ich gebe zu, ich bin ein bisschen Bayerist, ich bin kein Fan von Süßstoffen,

ich finde auch, sie schmecken wirklich nicht gut, aber de facto gibt es keine Beweise dafür,

dass sie irgendwelche Vorteile haben. Dann ist es einesseits im psychologischen Effekt, also es ist

wirklich so, dass man teilweise mehr von etwas ist oder trinkt, weil man glaubt, dass es ja

eh kein Zucker drin ist und es dadurch weniger Kalorien enthält und drum ist es ja nicht so

tragisch. Also man beruhigt sein Gewissen quasi, weil es hatte eh keine Kalorien. Stimmt natürlich

überhaupt nicht, weil abgesehen vom Süßstoff hat alles andere auch Kalorien. Aber man hat eben

kein schlechtes Gewissen und dann gibt es auch noch einige wirklich physiologische Vorgänge oder

Theorien, das ist noch nicht ganz klar, aber es gibt die Theorie, die schon eine gewisse Beständigkeit

hat, Süßstoffe schmecken süß und wenn Süßes auf die Zunge trieft, auf den Geschmack sehen,

wird automatisch das Signal ausgeschüttet. Hier kommt Süßes, wir müssen das verarbeiten,

Körper schütte Insulin aus. Das passiert und jetzt vermutet man, dass das Süßstoff zwar

durch den süßen Geschmack den Körper dazu animiert, Insulin auszuschütten. Es kommen dann

aber nicht die entsprechenden Kalorien, die das Insulin abbauen soll. Das heißt, der Körper

wird geflutet mit Insulin, kann das aber nicht abbauen, weil der entsprechend das Produkt nicht

da ist. Was dazu führt, dass noch mehr Hunger entsteht, damit man anderes ist, damit dieses

Insulin wieder rauskommt aus dem Körper. Das heißt, es kann den Stoffwechsel schon ziemlich

aus dem Gleichgewicht bringen. Und dann gibt es noch weitere Theorien, dass auch das Mikrobiom

und Darm, also die Bakterienvielfalt dadurch in eine nicht so gewünschte Richtung verändert

werden kann, muss man aber auch ganz ehrlich sagen, dass sie im Moment Theorien, die durchaus eine

gewisse Glaubwürdigkeit und Beständigkeit haben, aber wo die Evidenz, die wissenschaftliche,

noch nicht so ausgereift ist, dass man wirklich sagen kann, so ist es. Und insgesamt muss man aber

sagen, es gibt keine einzige Studie, die nachweist, dass man mit Produkten, die mit Süßstoff

gesüßt sind, mehr abnimmt als mit Produkten, die mit normalen Zucker gesüßt sind. Das heißt,

wie konsumiert den Süßstoff? De facto habe ich kein Ergebnis, also kein Abnehmergebnis dadurch,

kein positiveres. Heißt das jetzt, dass wir alle wieder zum klassischen Zucker zurückkehren

sollten? Darüber werden wir gleich noch ein bisschen sprechen und machen vorher eine kurze

Pause. Wir sind gleich wieder da.

Ich bin die Franziska. Ich bin der Martin. Und wir wollen besser leben. Lohnt sich 10.000

Schritte zugegen jeden Tag? Ist das Großraumbüro wirklich so schlecht wie sein Ruf? Spoiler Ja,

bringt zwar Sintervall zu Fasten. Wir fragen die, die es wirklich wissen und probieren

uns auch gleich selber aus. Bei besser leben, jeden Donnerstag eine neue Folge.

Pierre, jetzt haben wir von wirklich einigen Nachteilen und von erhöhtem Risiko, über das

gerade gesprochen wird bei Süßstoffen, bei Aspartam gehört. Aber um das nochmal auf der

anderen Seite klarzustellen, Zucker ist deswegen auch nicht unbedingt gesund, oder?

Nein, natürlich nicht. Also Zucker ist schlecht für die Zähne und der kann den Stoffwechsel

natürlich total aus dem Ruder laufen lassen. Wobei, das ist wiederum ein ganz ein anderes

Thema. Da kann man gleich ganz tief in die Materie Adipositas abnehmen und diese Thematik rein.

Da müssen wir wieder mal einen eigenen Podcast dazu machen. Aber was schon ist,

es tatsache ist, dass man Zucker einfach viel bewusster konsumiert als Süßstoff.

Ich habe ja vorher gesagt, dieses Gefühl, da sind eh keine Kalorien drin. Bei Zucker weiß man,

da sind Kalorien drin. Und dadurch konsumiert man ihn bewusster und sagt, okay, jetzt ist

Stopp. Und das ist halt bei Süßstoff nicht so der Fall. Und wie gesagt, wie immer ist es nicht der

Zucker und auch nicht der Süßstoff, das Problem. Diesen nicht der Feind. Es ist die Menge. Und wie

überall gilt, die Dosis macht das Gift. Wenn man ab und zu ein Dietlimo trinkt oder ein normalgesüßter

Limo, ist das kein Drama. Täglich drei davon ist ein Drama. Aber gibt es vielleicht irgendein

anderes Wunder, wo sie Süßungsmittel, mit dem ich gar keine Nachteile habe? Ich weiß nicht,

Honig oder irgendwas? Da muss ich dich leider enttäuschen. Es gibt keine Alternative. Viele

setzen auf den Birkenzucker. Das ist ein Alkohol in Wirklichkeit. Da ist aber wieder das Geschmacksthema

und da ist auch nicht ganz klar, ob das nicht andere Folgen hat. Das ist auch die Studienlage

noch sehr dünn. Aber eine Weile lang, wir hatten ja so eine Phase, wo man da mit Honig gesüßert,

mit Kuchsplückenzucker, mit Agarfentix aus, mit Ahornsirup, mit, ich weiß nicht, was. Davon sind

die Leute auch viele von denen, die das propagiert haben, wieder komplett abgekommen. Diese ganzen

Frucht-Sirupen und Zucker, die haben zwar weniger Glucose, was ein großer Bestandteil des

Haushaltszuckers ist, dafür haben sie Fruchtdose, also den reinen Fruchtzucker. Der Fruchtzucker hat

die Eigenschaft, dass ein zu viel davon direkt in die Leber geht. Das heißt, es geht nicht als

Fett in den Körper, sondern es geht in die Leber und wird dort als Fett abgelagert. Das heißt,

Menschen, die z.B. sehr viele Smoothies trinken oder die eben so auf diese Fruchtzucker Alternativen

setzen, die kriegen dann womöglich eine Fettleber, wie normalerweise Alkoholiker sie haben würden.

Obwohl sie vielleicht gar nicht Alkohol trinken, das ist auch ähnlich problematisch. Wie gesagt,

einfach weniger ist die Lösung. Ich merke schon, es gibt keinen ganz leichten Ausweg. Und so

hast du schon ein paar Mal gesagt, die Lösung wird am Ende wahrscheinlich sein, einfach ein bisschen

weniger zu konsumieren. Hast du praktische Tipps, wie man es schafft, im Alltag weniger Süßstoff

und Zucker zu sich zu nehmen? Das ist ein bisschen ein Prozess, aber das funktioniert

ganz gut eigentlich. Also, man muss die Geschmacksknospen einfach langsam daran gewöhnen, weniger

süß zu essen. Also, das sind so einfache Dinge, wie man trinkt prinzipiell einmal nichts, was

gesüßt ist. Um den durchzulöschen, greift man zu Wasser, zu ungesüßten Tees, zu Mineralwasser,

diese Dinge. Gerade im Sommer jetzt, wo es so heiß ist und man will etwas Erfrischendes,

dann gibt man halt ein paar Pfefferminsblätter ins Wasser oder Zitronenscheiben oder Beeren oder

Gurken. Also, da gibt es eine unendliche, weite Möglichkeit und die schmecken alle gut. Man muss

sie nur ein bisschen dran gewöhnen. Beim Kochen und beim Essen ist es ähnlich. Idealerweise würde

man halt selbst kochen oder backen, vor allem backen. Beim Kochen verwendet man ja nicht so viel

Zucker, aber vor allem beim Backen, weil dann kann ich genau dosieren, wie viel Süßungsmittel

dahinein kommt. Und ich backe selbst gern. Ich bin aufwachsen mit einer Biomutter, die uns immer

kein Zucker gegeben hat. Ich habe das Gott sei Dank mitbekommen, aber ich lasse beim Backen,

bei den Rezepten automatisch ein Drittel der Zuckermenge weg, weil es ist egal. Es fehlt nicht. Es

fehlt davon eine Menge her für die Konsistenz nicht. Und das hat sogar den Vorteil, dass man

dann andere Geschmacksnurren aus dem Besser rausschmecken kann, weil der Zucker übertüngt

ja auch vieles. Es dauert einfach eine Weile, bis man sich daran gewöhnt hat. Und ich weiß, es gibt

dieses Zuckergraving, diesen Heishunger auf Süßes. Ich habe den auch schon gehabt. Es gibt Menschen,

die das sehr oft haben. Das ist ein Thema. Da haben wir aber schon einmal in einem Podcast zu Jahresanfang

über das Abnehmen, die Prose, das gesprochen. Und da haben wir genau dieses Thema auch trinken gehabt.

Das kann man sich ja noch einmal anhören, wenn man das interessiert. Aber Pierre, jetzt hast du

schon am Anfang gesagt, dass du ein bisschen kritisch bist bei so WHO-Einschätzungen, was jetzt

das als Patharm angeht. Auf der anderen Seite habe ich jetzt durch diese Diskussion sehr sinnvolle

Tipps in dir bekommen. Bringt es also doch was, was die WHO da macht? Ich finde das schon ganz gut,

oder zumindest nicht schlecht, dass die das machen, weil eben es stößt die Diskussion an. Und auch

ich stelle dann immer wieder fest, wie wenig eigentlich bekannt ist oder wie wenig bewusst

vielen Menschen ist, was Zucker, was Süßstoff macht. Für mich ist es halt ein fast tägliches

Thema, auch beruflich. Aber insofern, dass es Aufmerksamkeit generiert, dass man ein bisschen

bewusst darüber nachdenkt, vielleicht auch einfordert bei Lebensmittelkonzernen. Leute,

wir wollen das Gutes, wir wollen gute Qualitäten und Gesundheit haben. Konsumentenkraft ist eine

große Kraft, eine relevante. Insofern finde ich das schon gut und wichtig. Jetzt brauchen wir, wie

gesagt, nur noch das Geld, dass die Studien finanziert werden können, die nötigen. Und für uns

heißt es ein bisschen mehr Gedanken machen und vielleicht ein bisschen reduzieren bei Zucker und

Süßstoffen kann nicht schaden. Danke dir für diese Einschätzung heute, Pierre Kruckenhauser.

Gerne, bis zum nächsten Mal. Und wir machen jetzt gleich noch weiter mit unserer Meldungsübersicht

und sprechen über das KI-Tool Google-Balt und die Tiere im Zoo Schönbrunn. Wenn Sie liebe

Zuhörerinnen und Zuhörer in der Zwischenzeit aber schon die journalistische Arbeit, die wir

beim Standard machen, unterstützen möchten, dann freuen wir uns natürlich sehr und es gibt viele

Möglichkeiten dafür. Man kann ein Standard-Abo abschließen für die gedruckte Zeitung oder für

die Website der Standard.t oder wenn Sie unseren Podcast Thema des Tages über Apple Podcast hören,

dann kann man dort auch ein Premium-Abo abschließen. Das heißt, man zahlt ein paar Euro pro Monat,

hört uns dafür ohne Werbung und unterstützt uns vor allem sehr. Also vielen Dank dafür.

Jetzt aber dranbleiben, wir sind gleich wieder da.

Schaffen wir es noch, die Erderhitzung zu stoppen? Wie verändert künstliche Intelligenz unser Leben?

Wie werden wir in einer heißeren Welt leben, arbeiten, urlauben? Und wann fahren Autos autonom?

Ich bin Alicia Prager und ich bin Florian Koch. Um solche und viele weitere Fragen geht es im

Podcast in Zukunft und in die Zukunft Klimafragen. Wir sprechen mit Expertinnen und Experten und

diskutieren Lösungen für die Welt von morgen. Jeden Freitag gibt es eine neue Folge.

Und hier ist, was Sie heute sonst noch wissen müssen. Erstens, heute am Donnerstagmorgen ist es am

Wiener Ring in der Nähe des Parlaments zu Protesten der Klimaschutzorganisation letzte Generation

gekommen. Dabei war zeitweise auch der Ring blockiert. Die Proteste waren nicht angemeldet,

laut der Wiener Polizei wurden vier Personen festgenommen. Zu drastischen Szenen ist es

bei einem Klimaprotest in der norddeutschen Stadt Strahlsund gekommen, gestern am Mittwoch

Nachmittag. Dort hat Mitglieder der letzten Generation eine größere Straße blockiert,

woraufhin ein wartender Lkw-Fahrer, die Demonstrierenden mit seinem Laster angefahren hat. Das hat

der norddeutsche Rundfunk berichtet und festgehalten. Der Lkw-Fahrer hat daraufhin Fahrerflucht

begangen, es wird nun wegen versuchter Körperverletzung gegen ihn ermittelt. Die Demonstrierenden

haben nach ersten Informationen keine größeren Verletzungen davon getragen. Auch gegen sie

wird ermittelt. Zweitens, das KI-Tool, Jatchy BT, bekommt jetzt endgültige Konkurrenz aus dem

Hause Google. Dessen Chatbot, Bart, ist ab heute Donnerstag nicht mehr nur auf Englisch verfügbar,

sondern kann in unzähligen Ländern und Sprachen verwendet werden, darunter auch in Österreich auf

Deutsch. Als Chatbot will Google sein Tool in ersten Interviews aber sowieso nicht verstanden wissen,

denn Bart soll direkt in verschiedene Anwendungen integriert werden. Zum Beispiel in das Foto-Tool

Google Lens, damit soll man zum Beispiel Fotos eines Outfits machen können und dann links zu

den entsprechenden Produkten in einem Webshop bekommen. Auch in die Suchmaschine von Google soll

die KI integriert werden und ein weiteres eingebautes Feature in Bart's eigenen Worten

Bisher war Bart nicht in der EU verfügbar, weil es Bedenken wegen Datenschutz gegeben hatte. Deshalb

gibt es in der neuen Version Transparenztools, die zum Beispiel anzeigen sollen, was genau mit

den eingegebenen Daten passiert. Trotzdem sind noch einige Fragen offen, so konnte Google bisher

noch nicht klarstellen, ob Bart bei den Bildern und Texten, die es analysiert, Rücksicht auf

Copyright-Schutz nimmt. Drittens, die Film- und Serienproduktion in Hollywood könnte bald

komplett stillstehen. Heute am Donnerstag hat die Gewerkschaft der SchauspielerInnen in den USA,

bekannt ist die unter dem Kürzel SAG-AFTRA erklärt, dass ihre aktuellen Vertragsverhandlungen mit

VertreterInnen der Produktionsfirmen gescheitert sind. Die SchauspielerInnen in Hollywood

dürften also noch mit dem heutigen Tag einen Streik beginnen. Schon im Vorfeld hatten Branchen

von Größen wie Meryl Streep, Jennifer Lawrence oder Ben Stiller bemängelt, dass die Gagen in

ihrer Branche in den vergangenen Jahrzehnten nicht ausreichend erhöht worden wären. Und auch eine

strenge Regulierung von künstlicher Intelligenz in der Filmbranche wurde gefordert. Die Hollywood

Studios wollten mit den umfassenden Forderungen nicht mitziehen. Ein anderer Bereich der Branche,

nämlich die DrehbuchschreiberInnen, streiten aus ähnlichen Gründen schon seit mehreren Monaten.

Es ist das erste Mal seit über 80 Jahren, dass beide Spaten gleichzeitig streiten. Damals

war Marilyn Monroe noch aktiv. Insgesamt haben in Hollywood nun über 170.000 Menschen ihre Arbeit

vorübergehend niedergelegt. Das dürfte auch Auswirkungen auf Streaming-Plattformen wie Netflix

haben. Und viertens. Sie haben es wahrscheinlich schon mitbekommen. Der Tiergarten-Schönbrunn

in Wien hat angekündigt, Tieren in Zukunft keine Namen mehr zu geben. In Tieren werden die PflegerInnen

das natürlich weiter tun, aber große Social-Media-Kampagnen, in denen über Tiernamen abgestimmt

werden kann, soll es nicht mehr geben. Die Begründung durch die Namen werden die Tiere

vermenschlicht werden und damit der Fokus von den Tierarten und ihren Problemen in der Wildnis

abgelenkt werden. Wer bei dieser Ankündigung ein bisschen Wehmut verspürt, die oder der

findet auf unserer Website, der Standard.at, eine Rückschau auf die berühmtesten,

namentlich bekannten BewohnerInnen von Streambrunn, von Panda-Bären-Yang-Yang bis Riesenschildkröte

Schurli. Sehr empfehlen kann ich aber auch einen Kommentar meiner Kollegin Musayenal Yusef. Darin

spricht sie über die Frage, ob so eine Maßnahme wirklich dem Tier wohl dient und wie der Natur

vielleicht besser geholfen wäre. Lesen können sie das zusammen mit allen weiteren aktuellen

Nachrichten wie gesagt auf der Standard.at. Und wenn sie noch nicht genug von Standard-Podcasts

haben, dann haben sie wahrscheinlich auch schon gemerkt, dass unser Schwester-Podcast besser

leben aktuell in der Sommerpause ist. Ganz verzichten müssen sie deswegen trotzdem nicht

drauf, denn die KollegInnen versorgen sie währenddessen mit Wiederholungen von früheren Folgen

und aktuell kann man sich da nochmal anhören, wie man es schafft im Urlaub wirklich abzuschalten.

Gerade für die Sommerpause also ein sehr wichtiges Thema. Sie finden das weiterhin überall,

wo es Podcasts gibt. Falls sie Feedback oder Anregungen für das Standard-Podcast-Team haben,

dann schicken sie sie gerne an podcast.at. Und wenn Ihnen diese Folge von Thema des Tages

gefallen hat, dann abonnieren Sie uns am besten gleich auf Ihrer liebsten Podcast-Plattform,

dann verpassen Sie auch keine weitere Folge mehr. Wir freuen uns auch sehr über gute

Bewertungen oder nette Kommentare. Also vielen Dank dafür. Ich bin Tobias Holop und freue mich,

dass Sie heute dabei waren. Bis zum nächsten Mal.

Wie viel Geld macht eigentlich glücklich? Werde ich mit Day Trading reich und ist jetzt

der richtige Zeitpunkt, um in China zu investieren? Das und mehr sehen wir uns in der neuen Staffel

vom Standard-Podcast lohnt sich das an. Wir, das sind Davina Brombauer, Alexander Amon und

Michael Wendtisch. Und gemeinsam mit Expertinnen und Experten fragen wir uns, wie ein Pyramidenspiel

funktioniert, was eigentlich ein Baby kostet und ob es sich lohnt, in eine Steueroase auszuwandern.

Lohnt sich das? Der Standard-Podcast begellt? Findet ihr jeden Dienstag auf allen gängigen

Podcast-Plattformen.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Von Cola bis Kaugummi enthalten unzählige Lebensmittel Süßstoffe. Einer davon könnte Krebs erregen. Ist Zucker die bessere Alternative?

Cola light, zuckerfreier Kaugummi und diverse Diätprodukte. Aus unseren Supermarktregalen sind Essen und Getränke mit Süßstoffen nicht mehr wegzudenken – sie versprechen Genuss ohne schlechtes Gewissen. Doch ein bestimmtes Süßungsmittel steht aktuell im Fokus der Gesundheitsbehörden: Aspartam könnte Krebs erregen. Im Podcast erklärt Pia Kruckenhauser, Leiterin des STANDARD-Gesundheitsressorts, wie groß die Gefahr wirklich ist, und ob es eine bessere Alternative gibt.

Hat Ihnen dieser Podcast gefallen? Mit einem STANDARD-Abonnement können Sie unsere Arbeit unterstützen und mithelfen, Journalismus mit Haltung auch in Zukunft sicherzustellen. Alle Infos und Angebote gibt es hier: abo.derstandard.at