Thema des Tages: Übernimmt Doskozil die SPÖ?

DER STANDARD DER STANDARD 3/15/23 - Episode Page - 24m - PDF Transcript

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Ich bin Tobias Holub, das ist Thema des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standard.

Deine Sintage, Deine Entscheidung für unsere Bewegung, Freundschaft und Glück aus.

Pamela Randy Wagner behält mit dieser Aussage von gestern Dienstag recht.

Wenig später gibt der burgenländische Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil bekannt,

er will SPÖ-Chef werden.

Es ist ein Paukenschlag in der seit Jahren schwellenden Führungsdebatte in der SPÖ.

Und in der Partei scheint nun tatsächlich eine Art letztes Gefecht, um den Parteivorsitz anzustehen.

Wir sprechen heute darüber, wer den Führungsstreit in der SPÖ gewinnen wird.

Und wir fragen nach, mit wem die Partei bei den nächsten Wahlen besser abschneiden würde.

Pamela Randy Wagner oder Hans-Peter Doskozil?

Katharina Mittelstedt, du hast für den Standard und auch hier im Podcast schon sehr oft die SPÖ-Politik analysiert.

Vor allem auch die internen Machtkämpfe, über die wir jetzt schon sehr oft gesprochen haben.

Das kann man so sagen.

Aber es hat gestern doch noch einen gewissen Paukenschlag gegeben.

Dass Hans-Peter Doskozil SPÖ-Chef werden will, haben sich viele Beobachterinnen schon länger gedacht.

Gestern am Dienstag Nachmittag hatte er dann tatsächlich offiziell eine Kandidatur angekündigt.

Aber wie das abgelaufen ist, war dann doch ein bisschen überraschend, oder?

Ja, Tobi, absolut. Also es war dann doch recht überraschend, dass Hans-Peter Doskozil gestern am Nachmittag,

ich glaube es war ungefähr halb vier, mit diesem Brief sich an die anderen mächtigsten Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten des Landes gewendet hat.

Wie du sagst, ganz richtig, es war eigentlich allen politischen Beobachterinnen und Beobachtern klar,

dass Hans-Peter Doskozil grundsätzlich Interesse daran hat, zumindest die SPÖ in die nächste Wahl zu führen.

Aber er hat das bis dato gestern Nachmittag eben noch nicht klar geäußert.

Also das war dann doch ein ziemlicher Paukenschlag.

Die Entscheidung darüber, dass er das macht, soll auch erst tatsächlich relativ spontan in den Tagen davor gefällt worden sein.

Und selbst Leute aus seinem direkten Umfeld berichten doch etwas überrascht worden, dass er das jetzt so tut.

Warum hat sich Doskozil gerade jetzt mehr oder weniger spontan dafür entschieden? Wie erklärst du dir das?

Also es war jetzt bestimmt keine Entscheidung aus eigenen Stücken heraus.

Vielmehr hat ihnen Pamela Renni Wagner, die aktuelle SPÖ-Chefin, ziemlich in die Ecke gedrängt, kann man sagen.

Also sie hat in einem Anflug von Mut und vielleicht auch Ärger entschlossen, sie will jetzt in die Offensive gehen.

Und das ist ihr relativ gut gelungen, sie hat quasi in mehr oder weniger heraus gefordert.

Sie hat eines der wichtigsten Gremien der SPÖ einberufen und ihm quasi die Route ins Fenster gestellt, jetzt oder nie.

Und darauf musste er reagieren, es blieb ihm mehr oder weniger nichts anderes übrig.

Und so hat er dann schlussendlich sich offenbar dazu entschlossen, jetzt den Parteivorsitz anzustreben und das offen.

Interessant ist das vor allem, weil ich habe es vorher schon kurz angesprochen, er eben bisher glaube ich eigentlich in seiner Planung vorgesehen hatte,

dass er nicht gleich die Partei übernimmt, sondern ganz im Gegenteil zuwartet.

Mal schaut, wie sich die Entwicklung auch insgesamt in Österreich ergibt, also wann die nächste Nationalratswahl stattfindet,

um dann quasi irgendwie als strahlender Spitzenkandidat irgendwann aufzuscheinen.

So wird es jedenfalls nicht ablaufen.

So möglicherweise wirklich für alle beteiligt eine mehr oder weniger überraschende Situation.

Wir können über diese Gremien-Sitzungen gleich noch ein bisschen ausführlicher reden.

Aber hat denn Randy Wagner jetzt schon reagiert auf diese offene Kandidatur von DOSCOZIER?

Ja, also rund um Randy Wagner, glaube ich, hat man schon die Hoffnung gehabt, dass er vielleicht gar nicht anbeißt,

also dass er womöglich sagen wird, ja nein, also jetzt für den Parteivorsitz akut stehe ich nicht zur Verfügung,

das war auch nicht irgendwie Teil meines Plans.

Die Burgenländer selbst beteuern ja auch, dass sie sich in den vergangenen Wochen eigentlich nur stillverhalten haben

und diese ganze Debatte, diese ganze Führungsdebatte quasi rund um sie herum ausgebrochen ist, ohne ihr zu tun.

Ganz so stimmt das wahrscheinlich nicht, aber es ist ja wohl wahr, dass die Burgenländer zumindest zuletzt doch ruhiger waren als zuvor.

Jetzt quasi bleibt dem Team Pamela Randy Wagners eh nichts anderes übrig, als zu akzeptieren, wie es ist

und so geben sie sich jetzt auch mal quasi, es ist, wie es ist und das Wichtigste aus deren Sicht ist jetzt,

dass es eine schnelle Entscheidung gibt und darüber können wir vielleicht auch noch genauer sprechen, warum?

Du hast gerade schon angesprochen, in diesem Brief, mit dem DOSCOZIER gestern eben seine offene Kandidatur quasi bekannt gegeben hat,

da ist unter anderem auch drinnen gestanden, dass DOSCOZIER selbst am liebsten die SPÖ-Parteimitglieder befragen würde

über die Parteiführung, was bedeutet das konkret und warum will er das so unbedingt anscheinend?

Ja genau, das ist so ein bisschen die Crux an der Sache, wenn man so möchte.

Ich habe den Brief eh mitgenommen, er ist zwei Seiten lang und eh öffentlich zugänglich und bekannt inzwischen.

Er spricht da irgendwie zuerst so ein bisschen über allgemeines und die Krisen, der sich die SPÖ jetzt befindet

und seine Ideen und Ziele und was er vorhat und dann irgendwann eh erst relativ zum Schluss, schreibt er eben den Satz.

Ich habe mich daher nach Rücksprache mit meinen Freundinnen und Freunden der SPÖ-Bürgenland entschlossen,

mich mit unserem Programm, unseren Inhalten und einem breiten Team, das ich noch vorstellen werde, für den Parteiforsitz zu bewerben

und in weiterer Folge, dass er in dem SPÖ-Bundesparteipräsidium, das jetzt eben heute Mittwoch stattfinden wird,

vorschlagen möchte, einen Mitgliederentscheid nach §24 des Organisationsstatuts der SPÖ vorzuschlagen.

Also ja, es wird etwas paragraphenreiterisch, aber der Hintergrund ist recht einfach erklärt.

Die Leute rund um Hans-Peter Dosko-Ziel sind jedenfalls davon überzeugt, dass sie, wenn man alle Mitglieder der SPÖ befragt,

also alle Parteimitglieder, die es so gibt im ganzen Land, eine bessere Chance hat, eine Mehrheit zu bekommen,

als wenn nur die Funktionäre befragt werden.

Das heißt, also die sagen selbst natürlich noch nicht, naja, wenn nur Funktionäre auf einem Parteitag befragt werden,

dass sie keine Mehrheit bekommen würden, aber jedenfalls rechnen sie sich bessere Chancen aus, wenn alle befragt werden.

Pamela Renni-Wagner hingegen wünscht sich eine möglichst schnelle Entscheidung,

weil das ja auch so ein bisschen entgegen das Strategie von Hans-Peter Dosko-Ziel ist.

Der möchte ja eben eigentlich am liebsten Zeit schienen und möglichst spät die Entscheidung herbeiführen.

Er ist ja, wie wir wissen, auch gleichzeitig noch Burgenlands Landeshauptmann und auch da verpflichtet.

Somit wäre ja auch der Spagat mit Bundespartei-Vorsitzender und gleichzeitig Landeshauptmann eine Frage,

die man stellen müsste, wie er das überhaupt bewerkstelligen wollen würde.

So verstehe ich das richtig. Es gibt auf der einen Seite eben diese mögliche Mitgliederbefragung der vielen SPÖ-Mitglieder,

die Dosko-Ziel gerne hätte und auf der anderen Seite eben, wenn die Wagner die gerne eine Entscheidung durch Parteifunktionär innen hätte.

Ja, also man muss dazu sagen, der Parteitag wäre eigentlich die logische erste Wahl, um eben so eine Entscheidung herbeizuführen.

Im Normalfall werden Parteiforsitzende der SPÖ auf einem Parteitag gewählt.

Ganz so einfach, wie du es jetzt beschrieben hast oder wie ich es auch bisher beschrieben habe,

ist es dann irgendwie doch nicht, weil auch nicht ganz klar ist, ein Mitgliederentscheid nach §24,

den Hans-Peter Dosko-Ziel vorschlägt, ob man den überhaupt in der Form machen kann,

um eben diese Entscheidung zu treffen, wer den Parteiforsitz übernimmt. Also ganz konkret steht eigentlich tatsächlich in den Statuten der SPÖ,

dass dieser Paragraph nur dann Anwendung finden kann.

Wenn es nicht um eine Entscheidung geht, die eigentlich in einem anderen Gremium gefällt werden soll und das eigentlich andere Gremium ist ja der Parteitag,

aber um es kurz zu machen, natürlich ist es grundsätzlich möglich, dass die SPÖ ihre Mitglieder befragt,

ob dann diese Entscheidung eine offiziell bindende Wirkung nach Statuten hat oder nicht, ist ja mehr eine partei-bürokratische Frage.

Also natürlich könnte man eine Mitgliederbefragung durchführen und die Mitglieder dann eben auch entscheiden lassen, was sie denn tatsächlich wollen.

Es müsste halt dann vermutlich ein Parteitag oder ganz bestimmt noch ein Parteitag hintennach quasi diese Entscheidung bestätigen.

Das Ganze ist rechtlich wirklich ein bisschen kompliziert.

Parteirechtlich, muss man sagen.

Aber kannst du uns vielleicht mal kurz sagen, wir haben jetzt Mittwoch-Vormittag, also wirklich früher Vormittag.

Wie wird denn jetzt ganz grob dieser Mittwoch heute ablaufen?

Da sind eben einige solche Gremiensitzungen geplant, oder?

Genau, konkret tagt eben nicht nur das Bundespartei-Präsidium, sondern danach auch noch der SPÖ-Bundespartei-Vorstand.

Also die wichtigsten Gremien mit den höchsten Vertretern der SPÖ, die es in der SPÖ gibt.

Was jetzt dort konkret passieren wird, ist natürlich schwer abzuschätzen.

Wir wissen von Hans-Peter Dosko Ziele will diesen Mitgliederentscheid fordern, da wissen wir auch, da wird es dann andere geben, die sagen,

aber nachdem dieser Mitgliederentscheid ist gar nicht geeignet und diese Frage zu beantworten, dann wird es da wahrscheinlich zu Wortgefächten kommen

oder zumindest zu verbalen Auseinandersetzungen.

Und wir werden dann am Nachmittag wissen, worauf sich die SPÖ geeinigt hat, hoffentlich.

Die aktuellsten Infos kann man immer auf der Standard-Punkter T nachlesen.

Und wenn es große Neuerungen gibt heute Mittwoch noch, dann werden wir das auch im Podcast nochmal aktualisieren.

Wir reden jetzt gleich noch darüber, wer bei einer Abstimmung, die bei Sren-Karten hätte,

Rendi Wagen oder Dosko Ziele, und machen vor eine kurze Pause.

Katarina, es ist alles rechtlich ein bisschen kompliziert.

Du hast uns schon erklärt, dass es da verschiedene Optionen gibt, wie das jetzt ablaufen könnte.

Aber kannst du einfach einschätzen für uns, wenn es dann tatsächlich zum SPÖ internen Showdown kommt, zu einer Kampfabstimmung,

wer hat die besseren Chancen? Hans-Peter Dosko Ziele oder Pamela Rendi Wagner?

Also das ist eine Frage, die uns gerade alle beschäftigt.

Aber ehrlicherweise muss man sagen, das weiß momentan wirklich niemand.

Das weiß weder Pamela Rendi Wagner, das weiß auch nicht Michael Ludwig Wins Bürgermeister, das weiß auch nicht Hans-Peter Dosko Ziele.

Also das kann man derzeit nicht so klar abschätzen.

Auch ein Parteitag ist ein relativ großes Gremium.

Ich bin jetzt nicht ganz sicher, wie viele Delegierte dorthin kommen, aber es sind glaube ich so um die 600, wenn ich mich nicht täusche.

Und die können alle abstimmen und haben alle ihre persönlichen Meinungen und Präferenzen.

Also natürlich gibt es dort Fraktionen, die Länder, die SPÖ Frauen etc., die in der Regel ja auch sich auf eine gemeinsame Linie einigen.

Aber die Fronten sind einfach nicht klar genug, um diese Frage derzeit zu beantworten.

Also kann man auch noch nicht einschätzen, wo sich die verschiedenen Bundesland-Chefinnen und Chefs der SPÖ Landesorganisationen bis jetzt verorten.

Die waren ja bisher vor dieser Ankündigung gestern sehr zurückhaltend, was Unterstützung für Dosko Ziele zum Beispiel angeht.

Ja, also es gibt ja natürlich schon gewisse, klare bis weniger klare Präferenzen, die verschiedene Proponenten der SPÖ geäußert haben.

Also Winsbürgermeister Michael Ludwig ist ja bekannterweise ein sehr deutlicher oder der wichtigste Unterstützer von Pamela Rendi Wagner.

Hans-Peter Dosko Ziele hat logischerweise das Burgenland hinter sich, das ist ja seine Landesgruppe.

Ganz bestimmt hat er auch die Salzburger Landesgruppe hinter sich von David Ecker, der sich ja in einem Wahlkampf befindet, in der April-Welt Salzburg.

Es gibt mehrere Hinweise, dass die Landesgruppe Niederösterreich tendenziell zu Dosko Ziele steht, es gibt Hinweise, dass vielleicht Tirol tendenziell zu Dosko Ziele stehen könnte.

Es gibt momentan sehr viele Unterstützer und es bilden sich Lager innerhalb der SPÖ und alle trauen sich da momentan noch nicht aus der Deckung.

Man muss sich ja auch vorstellen, innerhalb einer unsicheren Situation in einer Partei wollen viele halt auch einfach lieber den Kopf unten halten

und sich nicht in einen Kampf einmischen, von dem man ja noch nicht weiß, wie er ausgehen wird.

Da wird sich bei den Gruppen und Fraktionen vielleicht noch einiges ändern in den nächsten Tagen wahrscheinlich.

Was wir vielleicht jetzt schon analysieren können, sind ein bisschen die Inhalte, die Politik von diesen beiden.

Was würdest du denn sagen, Dosko Ziele und Rendi Wagner, was haben die jeweils für politische Erfolge vorzuweisen,

was qualifiziert die beiden überhaupt dafür, Parteichefen oder Parteichef zu sein?

Naja, Pamela Rendi Wagner hatte natürlich jetzt mehrere Jahre Zeit zu zeigen, wer sie als Parteichefin ist und wie sie tickt.

Man musste natürlich dazu sagen, es war eine nicht ganz einfache Zeit, also ich glaube, da können wir uns alle lebhaft zurück erinnern an die vergangenen Jahre und wie sie waren.

Also natürlich war mitten in der Pandemie nicht die Zeit, um irgendwie eine Partei zu erneuern, da waren irgendwie genug andere Themen auf der Bühne.

Gleichzeitig ist natürlich schon eine entscheidende Frage für die SPÖ, wo sie in Zukunft hin will.

Ich kann mich erinnern, noch bevor die Pandemie ausgebrochen ist, die SPÖ hat ja 2019 ihr historisch schlechtestes Wahlergebnis eingefahren, damals mit Pamela Rendi Wagner.

Und danach sollte ja eine Art Zukunftsprozess in der Partei eingeleitet werden, wo man sich eben all diese sehr zentralen Fragen stellt,

wen will die SPÖ in Zukunft ansprechen, wer sind die Menschen in Österreich, für die die SPÖ kämpfen will,

wer sind auch vielleicht die anderen Parteien, mit denen man anstrebt gemeinsam zu kämpfen.

Also jetzt grob gesprochen, möchte die SPÖ eher quasi ihre Ziele innerhalb einer großen Koalition umsetzen oder in einer Ampelregierung.

Das sind ja viele strategische Überlegungen, die innerhalb einer Partei geführt werden müssen.

Gleichzeitig eben auch ganz viele inhaltliche Ausrichtungsfragen, die viel tiefer greifen als nur die Frage danach,

ob man jetzt irgendwie als Sozialdemokrat oder Sozialdemokratin für einen Mindestlohn steht oder für die Viertagewoche.

Und trotzdem sagen einige Beobachterinnen, dass Hans-Peter Dorsko-Ziel auf diesem ganzen Spektrum eher auf der rechteren Seite steht. Wie siehst du das?

Ja, ich glaube, so einfach ist er dann nicht einzuordnen. Er steht ganz bestimmt in Migrationsfragen tendenziell für irgendwie den rechten Kurs.

Damit wurde er bekannt, schon noch in seiner Zeit als Verteidigungsminister. Gleichzeitig hat er ja doch sehr viele sozialpolitisch linke Themen im Burgenland gesetzt.

Also er konnte sich natürlich als Landespolitiker in den vergangenen Jahren irgendwie ein Profil zulegen.

Da weiß man wofür steht, die große Frage ist, wieviel sich davon dann auf Österreich übertragen lassen würde.

Das sagen einige, naja, das meiste davon eigentlich in der Form zumindest definitiv nicht.

Er möchte ja auch noch ein Programm vorstellen. Also ich glaube, es wird womöglich in den nächsten Wochen und Monaten noch sehr viel über die Ausrichtung der SPÖ gesprochen.

Und das zumindest ist ja mal ein vielleicht ganz guter Ausgang dieses unfassbaren Klinsch und Streits und von diesem Chaos.

Du hast schon gesagt, die SPÖ will und muss irgendwie entscheiden, wo sie hin muss.

Und wie du auch gerade gesagt hast, wir reden ganz viel über die SPÖ-Interne, Machtdynamik.

Aber was hier für die Partei auch irgendwie das Ziel ist, ist die nächste Nationalratswahl, die nächsten großen Wahlen.

Und was denkst du denn, mit wem die Partei da bessere Chancen hätte als Spitzenkandidat in?

Also dazu gibt es ja irgendwie auch mehrere Umfragen, die herumschwirren.

Man muss dazu sagen, die, auf die sich Hans-Peter Doscuzil und sein Lager vor allem beziehen, wurde von ihnen selbst den Auftrag gegeben.

Aber durchaus bei einem absolut seriösen Institut, nämlich bei Peter Hayek, der eben erhoben hat, dass die SPÖ mit Hans-Peter Doscuzil besser abschneiden würde.

Ich glaube, ganz so einfach ist es dann aber natürlich insgesamt trotzdem nicht, weil wir befinden uns nicht in einem Wahlkampf.

Also wir wissen auch noch nicht, wann diese Wahl überhaupt stattfinden wird. Nach aktuellem Stand ist sie noch relativ weit entfernt.

In dieser Zeit kann sich viel tun. Also ganz einfach ist, diese Frage auch nicht zu beantworten.

Schlussendlich wird das eine Frage sein, die die kommenden Wochen und Monate zeigen werden.

Diese beiden Kandidatinnen haben ja durchscheinen lassen, dass sie es jetzt darauf anlegen, dass sich quasi auf die beiden zuspitzt.

Aber gibt es eigentlich noch ganz andere Kandidatinnen, die da noch reinfuschen könnten und die auch wirklich Chancen hätten, die SPÖ-Parteiführung tatsächlich diesen beiden quasi wegzunehmen?

Also rein theoretisch ist es natürlich möglich. Es wurde in den vergangenen Wochen ja auch relativ viel darüber diskutiert, ob es denn einen lachenden Dritten in diese ganzen Auseinandersetzung geben könnte.

Jetzt gerade aktuell zeichnet sich der nicht ab. Ich wüsste jetzt nicht, wer es sein soll. Es hat auch Winsbürgermeister Michael Ludwig gestern gesagt, es stehen diese beiden zur Debatte.

Und er wüsste jetzt nicht, warum es da irgendwie noch einen Dritten bräuchte. Das ist hingemäß. Also ja, natürlich ist es theoretisch möglich, dass sich da noch in irgendeiner Form eine Dynamik ergibt.

Aber mir wäre gerade nicht klar, wer das sein sollte. Ich glaube, dass es tatsächlich realistisch würde, dass sich noch jemand aufstellen lässt.

Dafür müsste einer der beiden nochmal quasi sich aufs Rennen nehmen.

Und falls das passieren würde, würden wir definitiv darüber berichten. Aktuell sieht es eben, wie gesagt, nicht so aus.

Aber Katharina, was bedeutet denn jetzt diese aktuelle Situation für die SPÖ, wenn es da zu einer Entscheidung um den Parteivorsitz kommen wird, was ja jetzt auf kurz oder lang anscheinend passieren wird, löst das dann diese ganzen Probleme der Partei, die du vorher schon ein bisschen angeschnitten hast?

Ja, das ist die große Frage, weil das wird natürlich irrsinnig entscheidend für die Zukunft der SPÖ.

Ganz grundsätzlich ist es nicht unmöglich, dass sich eine Partei nach einem Flügelstreit auch wieder eint.

Das hat man gesehen in Wien. Michael Ludwig ist ja eins gegen Andreas Schieder angetreten. Das war ein klassischer Flügelkampf, wenn man so möchte.

Andreas Schieder stand mehr oder weniger auf der linken Seite und Michael Ludwig auf der rechten. Michael Ludwig hat sich durchgesetzt, wurde dann Landespartei-Chef und Bürgermeister von Wien.

Und danach war eigentlich Ruhe in Wien, muss man sagen. Das ist ihm überraschend, finde ich fast, gut gelungen.

Also das ist nicht ausgeschlossen, dass das passieren kann. Derzeit sieht es halt logischerweise überhaupt nicht danach aus.

Wir befinden uns aber auch inmitten dieses gigantischen Clinches. Eines kann man da vielleicht auch noch hinzufügen, das sage ich inzwischen in fast jedem zweiten Podcast.

Aber es ist auch einfach wahr, Parteien sind vor allem auch dann geeint oder stehen geeint hinter ihren Spitzenkandidaten oder ihrer Spitzenkandidatin, wenn Wahlen gewonnen werden, beziehungsweise wenn die Umfragen stimmen.

Also das heißt, wenn sich einer der beiden durchsetzt und danach die SPÖ davon profitiert und in den Umfragen wieder nach oben wächst und vielleicht sogar in einer nächsten Wahl sehr gut abschneidet,

wer weiß, womöglich vielleicht auch doch erste wird, was sich ja momentan in den Umfragen gar nicht abzeichnet, dann wäre in der Partei wahrscheinlich ganz schnell wieder sehr viel Ruhe eingekehrt.

Das werden wir dann erst in den nächsten Wochen und Monaten sehen. Aktuell ist eben noch das Parteiinterne das große Thema, wo sich ganz viel tut, deshalb auch an dieser Stelle immer auf der Standard.at am besten nach schon für aktuelle Infos.

Danke aber auch dir für diese tief geeinte Analyse hier jetzt schon im Podcast, Katharina Mittelstedt.

Danke dir, Tobi, für die Einladung.

Wir sprechen jetzt dann gleich in unserer Meldungsübersicht noch über die US-amerikanische Drohne, die Nahe der Ukraine abgestürzt ist.

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Vielen Dank dafür.

Jetzt aber dranbleiben, wir sind gleich zurück.

Und hier ist, was Sie heute sonst noch wissen müssen.

Erstens. Gestern am Dienstag ist eine US-amerikanische Drohne über dem Schwarzen Meer nahe der Ukraine abgestürzt.

Die USA machen dafür einen Zusammenstoß mit einem russischen Kampfjet verantwortlich und sprechen von unverantwortlichem Verhalten des russischen Piloten.

Aus Moskau heißt es, dass es keinen direkten Zusammenstoß gegeben habe, dass man aber nicht glücklich sei mit US-Drohnen nahe der russischen Grenze.

Der Vorfall hat sich jedenfalls im internationalen Luftraum ereignet und wird nun untersucht.

Zweitens. Die Reifeisenbank international kurz RBI soll über eine Art Tauschgeschäft mit der Sperrbank nachdenken und je enge Verbindungen zu Russland.

Das ganze Jahr hat die Wiener Wochenzeitung Falter mit Verbeiß auf RBI-Interner berichtet.

Die Pläne sind sehr kompliziert, aber ganz vereinfacht dargestellt, könnte Reifeisen die europäische Tochter der Sperrbank übernehmen und das quasi im Austausch gegen eine Belarusische Bank, die bisher Reifeisen gehört hat.

Laut KritikerInnen könnten dadurch Sanktionen gegen Russland möglicherweise umgangen werden.

Die RBI selbst betont, dass es sich dabei um theoretische Überlegungen handelt und dass sie damit nicht gegen Sanktionen verstoßen würde.

Und drittens. Über Skandale in der britischen Regierung, wie dir häufiger berichtet, jetzt hat es einen kleineren gegeben. Der heißt Nova und ist ein Red Fox Labrador.

Der Hund des britischen Premierministers Rishi Sunak ist im Londoner Heidpark ohne Hundeleine gesichtet worden, obwohl das dort eigentlich vorgeschrieben ist.

Ein Metropolitan Policeman hat Sunak dann darauf hingewiesen und Nova wurde wieder angeleitet.

Ein Statement des britischen First Dogs gibt es bisher noch nicht und ein Rücktritt ist aber nicht zu rechnen.

Alles weitere zum aktuellen Weltgeschehen lesen Sie wie immer auf der Standard.at.

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Der burgenländische Landeshauptmann kandidiert für die Spitze der Bundespartei. Konkurrentin Rendi-Wagner lädt in die Parteizentrale. Wer setzt sich dort durch?

Gerade noch hat SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner gesagt, der Sozialdemokratie würden "Tage der Entscheidung" bevorstehen. Sie behält recht: Wenig später gab der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bekannt: Er will tatsächlich SPÖ-Parteichef werden.

Im Podcast analysiert Katharina Mittelstaedt, leitende Redakteurin beim STANDARD, wer den Führungsstreit in der SPÖ gewinnen wird, und wir fragen nach, mit wem die Partei bei den nächsten Wahlen besser abschneiden würde: Pamela Rendi-Wagner oder Hans Peter Doskozil?

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