Thema des Tages: Trumps größter Rivale: So radikal ist Ron DeSantis

DER STANDARD DER STANDARD 5/25/23 - Episode Page - 31m - PDF Transcript

Ich bin Tobias Holub, das ist Thema des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standard.

Donald Trump bekommt Konkurrenz.

Ron DeSantis, der Gouverneur von Florida, will nun auch für die Republikaner um die

Präsidentschaft in den USA kämpfen.

Angekündigt hat er das auf Twitter mit einigen technischen Schwierigkeiten.

Allerdings, was konservative und teilweise radikale Inhalte angeht, da steht er Trump

um nichts nach.

Wir sprechen heute darüber, wer von den beiden bessere Chancen hat, US-Präsident zu werden.

Und welche Folgen das auch für uns in Europa haben könnte.

Eric Frey, du beobachtest für den Standard die internationale Politik, wir haben zusammen

auch schon ganz oft über die US-Politik gesprochen und wir haben auch schon öfters spekuliert,

ob denn jetzt Donald Trump bei der nächsten US-Präsidentschaftswahl ernstzunehmende

Konkurrenz aus der eigenen Partei bekommen wird.

Und jetzt habe ich da gestern und auch heute in den sozialen Medien schon mitbekommen,

die wissen da jetzt genaueres, oder?

Also schon seit Monaten war der Kandidat, der am ersten Trump gefährlich werden konnte,

der als größte Konkurrenz gesehen wurde, der Governor von Florida Ron DeSantis.

Der in den Umfragen schon zwar nie Trump überholt hat, aber schon einige Male schon sehr gut

gelegen ist, der aber noch lange damit gewartet hat, was auch oft andere amerikanische Politiker

machen, dass ihre Kandidatur offiziell bekannt geben.

Das hat er gestern gemacht, er hat die entsprechenden Papiere eingereicht und hat sich dann dazu

entschlossen, mit Elon Musk auf Twitter hier in einem Gespräch sich zu präsentieren.

Er hat gedacht, damit ist er irgendwie ganz besonders cool und modern und spricht besonders

viele Leute an.

Wie wir heute wissen, war das ein technisches und dadurch auch ein politisches Fiasco.

Mhm.

Kannst du ein bisschen beschreiben, wie dieses Fiasco ausgesehen hat und was Elon Musk jetzt

mit dem Ganzen zu tun hat und Twitter?

Ja, seit Musk Twitter übernommen hat und er hat ungefähr drei Viertel der Leute

herausgeschmissen, hat nichts investiert und offenbar ist dieses System nicht sehr resilient.

Und nachdem sich am Anfang, das ist unsere Zeit Mitternacht, dort war es sechs Uhr,

circa 600.000 Leute eingeschaltet haben, ist Twitter zusammengebrochen.

Dadurch war ungefähr eine halbe Stunde lang, hat Musk versucht mit DeSantis irgendwie zu

sprechen.

Jedes Mal abgebrochen, es waren verschiedene Stimmen zu hören, dann war wieder schweigen.

Den einzigen, den man nicht gehört hat, war DeSantis und es hat ungefähr wirklich fast

eine halbe Stunde gedauert, bis das System dann gelaufen ist, bis das Gespräch beginnen

konnte.

All right, sorry about that.

We've got so many people here that I think we are, we are kind of melting the servers.

Dann waren ungefähr nur noch die Hälfte der Leute überhaupt online.

All right, we're just reallocating more server capability to be able to handle load here.

It's really going crazy.

Das hat Twitter offenbar ausgehalten, aber natürlich auch für die, die das nicht dabei

waren DeSantis und vor allem Musk wurde hier durch den Kakao gezogen und es war auf jeden

Fall ein ziemlicher Fehlstart einer Präsidentschaftskandidatur.

Jetzt hat man da auf jeden Fall schon ein bisschen was raus hören können, aber kannst

du uns vielleicht noch ein bisschen mehr über den Hintergrund von Ron DeSantis erzählen?

Was ist das für ein Mensch?

Ron DeSantis ist so wie viele andere ein Anwalt, der an Top-Universitäten studiert hat, Harvard

absolvent ist und dann ein bisschen so Karriere gemacht hat und dann war er kongressabgeordneter.

Ein nicht sehr auffälliger, hat sich dann um die Governorsamt in Florida beworben.

Er war einer von vielen Kandidaten, Trump hat entschieden ihn zu unterstützen und darauf

hin hat er die Wahl aber ganz, ganz knapp gewonnen.

Es waren, glaube ich, 30.000 Stimmen, die nur den Ausschlag gegeben haben.

Als Governor hat er unglaublich machtbewusst gehandelt, hat geschaut, hat Leute, die ihm

nicht gepasst haben, rausgeschmissen, auch gewählte Funktionäre, hat hier sogar gewisse

Grenzen auch überschritten, aber hat offenbar sich damit in einem Bundesstaat, der auch

in den letzten Jahren immer weiter nach rechts gerückt ist, viel Popularität erworben und

hat die letzte Wahl im vergangenen Jahr, als es den meisten Republikanern nicht gut gegangen

ist, haushoch gewonnen.

Und mit diesem Wahlsieg, den hat er als Mandat gesehen, jetzt kann ich mich um die Präsidentschaft

bewerben, als einer, der genauso rechts wie Donald Trump steht, möglicherweise noch rechter

in mancher Hinsicht, aber der weniger Ballast mit sich herum trägt und irgendwo als klüger

und vor allem rationaler und berechenbarer gilt.

Und mit diesem Anspruch, ich bin Trump, aber Trump ohne Drama, Trump ohne Verrücktheiten,

mit dem versuchte ich jetzt schon seit Monaten hier Präsident der USA zu werden.

Es ist ja oft gar nicht so leicht, Politik festzumachen auf rechts links und auf diesem

Spektrum.

Vielleicht können wir uns das noch ein bisschen genauer anschauen, vor allem ist die Sentence

jetzt schon an den Schalltäbeln gesessen in Florida eine Zeit lang.

Was hat er da für eine Politik gemacht?

Ich höre im Zusammenhang mit seinem Namen so Stichwörter wie Don't Say Gay oder Anti-Woke.

Was steckt da dahinter?

Es gibt einige ganz große Reizthemen in der amerikanischen Politik.

Das eine ist der Waffenbesitz und da ist er radikal für die Freiheit, dass jeder Waffenbesitzend

darf und egal welche Amokläufe und Massaker auch in Florida geschehen, er sagt, nein,

da müssen sich die Leute noch mehr bewaffnen.

Das zweite Thema, das er ganz auf seine Fahnen geheftet hat, ist diese Anti-Woke-Bewegung.

Wokeness heißt Bewusstsein über Rassismus, Diskriminierung, Einsatz für Minderheiten,

für Transgender-Personen, LGBTQ-Community und das ist etwas, was manchen Leuten einfach

zu viel ist.

Und Desantis hat sich voll draufgesetzt, hat gesagt, ich werde Wokeness bekämpfen,

Wokeness wird in Florida sterben, der Gesetze verabschiedet, dass man es in den Schulen gar

nicht erwähnen darf, dass man eigentlich nicht mehr über Rassismus in einer offenen

Art sprechen darf und vor allem nicht ansprechen darf, dass die USA eine rassistische Geschichte

haben.

Nicht nur die Sklaverei, sondern auch in der Zeit danach, all das wird jetzt per Gesetz

in Florida verboten, eigentlich eine ziemlich totalitäre Art Politik zu machen.

Gleichzeitig erklärt er sich zum großen Verteidiger der Freiheit und so versucht

er hier einfach das Ressentiment auch von Menschen, die vielleicht eher in der Mitte

stehen, die nicht unbedingt ganz rechts sind, aber trotzdem zu gewinnen, die einfach sagen,

das ist uns alles zu viel, was diese progressive, liberale linke Blase hier hervorbringt, auf

diese Weise versucht er die für sich zu gewinnen.

Ich habe auch gehört, dass sich Desantis mit dem Disney-Konzern anlegt, der anscheinend

in Florida ganz groß ist.

Hat das auch was mit dieser Anti-Woke-Haltung zu tun?

Das Gesetz, dieses Don't Say Gay, als es verabschiedet wurde, hat der Disney-Konzern

vorerst einmal gar nichts dazu gesagt.

Disney, vergessen wir nicht, ist sehr stark in Florida, die Disney World ist dort in Orlando,

es arbeiten 10.000 Menschen für dieses Unternehmen und viele davon fühlen sie sind progressiv,

liberal, tolerant.

Und da gab es Druck von der Belegschaft an die Konzernspitze, bitte ihr müsst was sagen

und da kam der alte neue Chef zurück und hat sich gegen das Gesetz ausgesprochen.

Und wurde daraufhin von Desantis mit allen Mitteln, der hat einen Krieg gegen Disney erklärt,

der hat gewisse steuerliche und finanzielle und wirtschaftliche Privilegien, die Disney

schon vor Jahrzehnten bekommen hat, hat er ausgesetzt, das wurde dann rechtlich bekämpft,

da gab es verschiedene Manöver in beide Richtungen, die noch immer unentschieden sind, wie das

ausgeht und er wagt es hier einen der ganz großen und auch sehr beliebten Unternehmen

der USA, die wirklich für die USA heute für die Kultur und für die Identität stehen.

Frontal anzugreifen, ihm glauben, dass viele seiner Wähler, der Republikaner, sagen ja

Disney ist uns ohnehin suspekt, vergessen wir nicht, jetzt im neuen Film Ariel, die

kleine Mehrjungfrau, eine afroamerikanische Schauspielerin spielt die Ariel, all das sind

Zeichen, wo zumindest das die rechte Seite der amerikanischen Bevölkerung in Florida

aber auch anderswo sagen, ja das ist Wokeness, das wollen wir alles nicht, da wird unsere

Identität hier zerstört, das ist gefährlich für uns.

Wie dieser Kampf am Ende ausgehen wird, weiß man nicht, es kann sein, dass Disney dann

am Ende zwar juristisch gewinnt, aber The Santis hat trotzdem schon seine Botschaft

dann ausreichend untergebracht.

Du hast doch schon so große Themen in den USA angesprochen, wie Waffengewalt, ein anderes

sehr großes Thema ist wie mit Abtreibung umgegangen wird, wie schaut das in Ron The Santis Florida

aus?

Ja, da hat The Santis sich ganz auf die radikale, rechte, restriktive Seite geworfen, indem

sie jetzt ein Gesetz vorgeschlagen mit seiner Mehrheit im Landesparlament verabschiedet

wurde, dass die Abtreibung nur noch sechs Wochen lang erlaubt ist und danach nicht mehr,

das ist meistens zu kurz, weil viele Frauen noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind,

das heißt sie haben sich damit hier den Staaten angeschlossen, die die restriktivsten Abtreibungsgesetz

haben, das wirkt sehr gut bei der evangelikalen christlichen und rechten Wählerschaft der

Republikaner, ist aber im gesamten amerikanischen Bevölkerung eine Minderheitenposition, eine,

die auch zunehmend kontrovers und unbeliebt ist.

Ehrlich, diese Politik, die du da beschrieben hast, die klingt für mich wie ein Leitfaden

für extrem konservative Politik.

Ist Ron The Santis noch konservativer in diese Richtung vielleicht auch noch radikaler als

Donald Trump es war?

Es schaut ganz so aus, er versucht hier offenbar Trump rechts zu überholen, weil man immer

bedenken muss, Trump war ja ursprünglich kein Rechter, er war immer einer der eigentlich

oft in der Mitte war und auch eher tolerant war und nur weil er halt dann beiden Republikanern

dann auch Karriere machen wollte und sich damals mit Barack Obama angelegt hat, ist

er nach rechts gerutscht, aber er neigt immer wieder dazu dann all zu rechte Positionen

auch abzulehnen, vor allem wenn es zum Beispiel um Sparprogramme in der Sozialversicherung

und der Krankenversicherung geht und da wirft er bereits The Santis vor, du willst das ja

alles kürzen, also The Santis scheint auch von seiner ganzen Typus her und von seinem

Hintergrund der konservativere, der Rechter zu sein, er versucht aber hier indem er Trump

rechts überholt, diese ganz stark rechte Stimmung in der republikanischen Basis anzusprechen.

Er sieht das als wahrscheinlich einzige Chance, um Trump effektiv herausfordern zu können.

Auf jeden Fall scheinen wir da wirklich einen überzeugten konservativen Politiker zu sehen.

Sprechen wir noch ein bisschen mehr darüber, was das jetzt für seine Partei, vor allem

für die Präsidentschaft bedeutet und machen vor eine kurze Pause.

Wir sind gleich wieder da.

Gibt es außerirdisches Leben?

Haben Tiere ein Bewusstsein?

Können wir durch die Zeit reisen?

Es gibt so viele große Fragen, die uns Menschen seit Jahrtausenden beschäftigen.

Aber erst jetzt kann die Wissenschaft Antworten daraus liefern.

Oder neue Rätsel entdecken.

Ich bin Tanja Traxler.

Und ich bin David Renert.

Im Standard-Podcast Rätsel der Wissenschaft gehen wir großen Fragen der Menschheit auf die Spur.

Wir fragen Wissenschaftlerinnen, was in schwarzen Löchern passiert, wo die Aliens bleiben und die

Fusionskraftwerke und wo die Mathematik an ihre Grenzen stößt.

Rätsel der Wissenschaft, jeden Mittwoch eine neue Folge.

Überall, wo es Podcast gibt.

Erik, wenn sich da jetzt mit Ron DeSantis wirklich ein sehr konservativer Politiker und die Nominierung

für die Präsidentschaft für die Republikaner bewirbt, zeigt es dann eigentlich, dass die

Partei als Ganzes konservativer radikaler wird oder gibt es eigentlich auch Teile, die

nicht solche doch sehr extremen Meinungen, wie du es jetzt erst beschrieben hast, haben?

Also die Partei ist dramatisch nach rechts gerückt.

Nicht nur Trump selbst, sondern die ganze Basis ist immer weiter nach rechts gerückt in den

vergangenen Jahren.

Manche sprechen schon von einer rechtsextremen Sekte, die diese Partei geworden ist.

Und das ist das Problem.

Du kannst kaum eine Vorwahl gewinnen, wenn du nicht ganz ganz rechts stehst.

Es gibt immer noch Moderate Republikaner, aber sie sind weniger geworden.

Sie haben sich zum Teil zurückgezogen, haben aufgegeben, haben Vorwahlen verloren und dadurch

haben sie keine Stimme mehr.

Und alle auch, die jetzt sich um die Präsidentschaft bewerben, sind entweder rechts oder aber tun

sie so, als wären sie es und trauen sich nicht hier irgendwo andere Positionen zu vertreten,

weil sie wissen, dann sind sie sofort weg vom Fenster.

Also Desantis ist zwar extrem, aber keine Ausnahmeerscheinung, sondern ziemlich typisch

für die republikanische Partei.

Er steht dort im Mainstream.

Du hast es schon gesagt, auch Donald Trump nutzt ja rechte Politik aus, wenn es ihm zu

Wahlerfolgen verhilft.

Hat sich denn jetzt Donald Trump schon zu dieser Desantis-Kandidatur geäußert?

Donald Trump hat Desantis schon seit Monaten im Visier.

Seit es irgendwo klar wurde, der könnte ihm gefährlich werden, attackiert er ihn mit

aller Kraft persönlich, mit Untergriffen, macht sich lustig über ihn.

Hat ihm natürlich auch schon einen bösen Spitznamen gegeben, so wie das bei allen

getan hat, denn den Desanctanemonius, also der Scheinheilige greift in links und rechts

an, weil er natürlich weiß, wenn ihm einer die Kandidatur streitig machen kann, wie es

derzeit aussieht, dann ist es nur Desantis, der in den Umfragen zumindest in die 20er

vielleicht sogar irgendwann in die 30er hineinkommt, während alle anderen Kandidaten,

die sich bisher deklariert haben, nicht über vier oder fünf Prozent in den Umfragewerten

darüber hinauskommen.

Wenn du sagst, Desantis hat verhältnismäßig gute Umfragewerte, heißt das dann, dass

er auch tatsächlich Donald Trump diese Nominierung für das Präsidentschaftsamt

streitig machen könnte?

Also so hat es gleich nach den Zwischenwahlen im November 2023 ausgesehen.

Nach dem Wahltrium von Desantis und diesen ganz schlechten Abschneiden von so vielen

Kandidaten, die von Trump unterstützt wurden, gab es diese Bewegung, wir brauchen eine

Alternative zu Trump, wenn Trump unser Kandidat ist, wird er wieder verlieren, 2024 gegen

beiden. Desantis hat bessere Chancen.

Er ist auch jünger, er ist 44, das heißt gegen einen alten beiden wäre er ein klares

Kontrastprogramm. Aber dadurch, dass Desantis inzwischen in den Umfragen so zurückgefallen

ist, wird diese Wahrscheinlichkeit, dass er der Kandidat ist, auch in den Wettbüros und

so immer niedriger angesetzt und das Hauptproblem, dass jemand wie Desantis hat, aber den großen

Vorteil, den Trump hat, ist auch der, dass das Vorwahlsystem der Republikaner darauf

aufgebaut ist, dass der Kandidat, der in einem Bundesstaat, die relativ meisten Stimmen hat,

bekommt sämtliche Delegierten dieses Bundesstaates, das heißt Winner takes all. Und damit kann

jemand, wenn er viele Gegner hat, auch mit 35 oder 40 Prozent der Kandidat der Partei

werden, so wie das Donald Trump 2016 gelungen ist. Er hatte damals nicht mehr als 40 Prozent

der Partei hinter sich, aber die Trump-Gegner haben sich alle aufgesplittert. Wenn das

jetzt wieder der Fall sein wird und danach schaut es so aus, weil es sicher nicht nur

Desantis, der in den Ring gestiegen ist, dann braucht Trump nicht einmal eine Mehrheit,

es müssten sich die Trump-Gegner alle hinter einem Kandidaten zusammenschließen. Da hatte

man gedacht, das könnte Desantis sein, aber einerseits dadurch, dass er so stark rechts

steht, ist er vielleicht manchen doch auch wieder suspekt und die sagen, naja, den ganz

rechten Kandidaten wollen wir auch nicht, weil das schmälert ja auch die Chancen dann

Präsident zu werden, wenn er mal dann alle Amerikaner zur Wahl gehen können und nicht

nur Republikanerinnen und Republikaner. Und außerdem dadurch, dass er in den Umfragen

zurückfällt, denken sich wahrscheinlich auch einige andere der Kandidaten und Kandidatinnen.

Na ja, warum soll ich aufgeben? Ich kann es ja auch noch probieren und wenn ich nicht

diesmal nominiert werde, ein halbwegs respektables Abschneiden, wird mir sogar dann vielleicht

im Jahr fürs Jahr 2028 bei der nächsten, übernächsten Präsidentschaftswahl helfen, dann dort

da nominierte zu werden. Tim Scott, ein schwarzer republikanischer Senator, ist jetzt zuletzt

ja auch ins Rennen gestiegen und man kann davon ausgehen, es könnten noch einige mehr

werden und je mehr, wie man sagt, der Moore, der Merrier, der mehr gegen Kandidatinnen

und Kandidaten es gibt, desto besser sind die Aussichten für Donald Trump.

Das hast du schon gesagt, wir sprechen ja gerade nur darüber, wer quasi Spitzenkandidat

für die Republikaner wird bei dieser Präsidentschaftswahl. Aber wer denkst du denn, hätte die besseren

Chancen den aktuellen demokratischen Präsidenten zu überholen? Donald Sanders oder Donald Trump?

Ja, das ist eine sehr spannende Frage. Vor einigen Monaten hat man gedacht, der Sanders

ist der stärkere Kandidat, er ist nicht so impulsiv, er ist berechenbarer, er ist klüger

wahrscheinlich, aber er hat ein Problem, er ist langweilig, er ist steif, er ist uncharismatisch,

er strahlt auch keine Empathie aus. Und bei Donald Trump, man darf das nicht vergessen,

Trump ist eine faszinierende Persönlichkeit. Wenn man ihm zuhört, so sehr man ihn auch

hassen mag, er hat einen hohen Unterhaltungswert, er hat eine Schlagfertigkeit, er hat auch

eine gewinnende Art für die, die er nicht gerade vom Kopf stößt. Und ich glaube, obwohl

Trump ja nur wenige Jahre jünger als beiden ist und das Altersargument nicht so sehr zieht,

er wirkt jünger als der Scientist, der eigentlich mit seinem 44 ein bisschen wie ein alter Steifer

Mann wirkt auch eher ein Politiker von gestern und nicht unbedingt von morgen. Und inzwischen

glaube ich, dass Trump die besseren Chancen hätte als des Scientist, das werden sich

wahrscheinlich viele republikanische Wähler auch denken. Und damit steuern wir erstens

einmal wahrscheinlich auf eine Wiederholung von 2020 hin, also wieder ein Duell von Trump

gegen beiden. Und das ist eines, wo man nicht weiß, wie es ausgehen wird, weil beidens Unfragewerte

weiterhin sehr tief sind, weil sein Alter ein Problem ist, weil er auch älter wirkt

als Trump, obwohl er wahrscheinlich gesünder ist. Und deshalb die Möglichkeit, dass Trump

der vorige Präsident, auch der nächste Präsident der USA wieder werden wird, sehr wohl eine

realistische Option ist. Das heißt nicht, dass man Desantis schon abtun kann, auch er

hat noch eine ganz gute Chance, es könnte sicher noch einiges passieren. Vor allem durch

diese Gerichtsverfahren, die Trump hat. Bisher haben sie ihn nicht geschadet, sie haben ihn

eher noch in den Augen viele Republikanerinnen und Republikaner noch großartiger gemacht,

weil er als Märtyrer auftreten kann. Aber irgendwann könnte es ihm doch in seiner

Möglichkeit Wahlkampf zu betreiben, einschränken oder ihm auch in seinem Image letztlich doch

auch irgendwann doch schaden.

Erika, als Trump das letzte Mal Präsident war, hat es unter vielem anderen auch international

ein gewisses Chaos gegeben. Die USA haben sich von der EU entfernt, haben in der Naht

total weiße Konflikte aufgemacht, haben sich in Russland angenehrt. Könnte es so ein

internationales Chaos, solche Folgen eben auch für uns in Europa, bald wiedergeben

unter wieder einem Präsidenten Trump oder vielleicht auch einem Präsidenten Desantis?

Also unter Trump ist das sehr wohl zu erwarten. Sollte Trump ins Weisehaus zurückkehren, wird

er noch Trumpier sein als zuletzt. Er wird alles, woran er glaubt, mit einer Radikalität

durchsetzen und sich nicht mehr um Berater, um Kritiker und all das scheren. Da müssen

wir uns auf einiges gefasst machen. Wie wäre ein Präsident Desantis? Innenpolitisch kann

man sich das sehr gut vorstellen, da kennt man seine Programme und Haltungen sehr genau,

außer politisch überhaupt nicht. Da ist ein ungeschriebenes Blatt und ich glaube auch,

dass er selbst nicht genau weiß, woran er da glauben soll. Da schwankt er zwischen dem

alten republikanischen Hardliner Falkentum. Wir müssen den Kommunismus bekämpfen,

wir müssen Russland bekämpfen. Bei China hat er sich sehr weit herausgelehnt, aber da könnte

er eher einer sein, der eher auf militärischen Einsatz und eine sehr offensive amerikanische

Politik, die ein bisschen imperial ist, hier vertreten. Oder aber er hört auf seine Basis,

die zunehmend isolationistischer wird und sagt, wir wollen mit den ganzen Problemen der Welt

nichts mehr zu tun haben. Hauptsache, uns geht es gut. Das ist eine völlig offene Frage,

die wir vielleicht nie herausfinden werden, was die Antwort ist oder vielleicht schon.

Wie geht es denn da jetzt konkret weiter? Wann steht fest, ob Trump oder Desantis

für der Republikaner antritt und wann wird dann auch wirklich der Präsident der USA gewählt?

Die Vorwahlen, in denen die Partei sich entscheiden muss, wer ihr nominierter Kandidat ist,

die beginnen Anfang des nächsten Jahres, ungefähr im Jänner mit Iowa und New Hampshire

sind so die ersten üblicherweise. Und dann geht es relativ schnell. Aber schon davor,

schon ab dem Spätsommer, auch August wahrscheinlich, beginnen die TV-Debatten innerhalb der Partei. Das,

wo Trump damals 2016 sehr, sehr stark gegen andere aufgetreten ist. Übrigens, im Sommer 2015 war

der Favorit der Republikaner ein anderer Mann aus Florida, Jeff Bush, und den hat Trump in den

Debatten einfach vernichtet. Und bis dahin müssen sich eigentlich alle, die Kandidieren wollen,

auch deklarieren. Das heißt, im Sommer werden wir wissen, wer steht zur Wahl bei den Republikanern.

Im Laufe des Herbstes werden wir sehen, wer ist stark, wer ist beliebt, wer zieht sich vielleicht

sogar noch vor der ersten Vorwahl zurück. Im Jänner beginnen die Vorwahlen und dann könnte es

relativ rasch gehen. Februar, März, dann dürfte schon klar sein, wen werden die Republikaner

nominieren. Die tatsächliche Nominierung findet dann wiederum erst auf den Parteitag. Die findet

dann im Juli oder August statt. Und wenn es bis dahin noch immer nicht ganz klar ist, was bei den

Republikanern fast ausgeschlossen ist, dann könnte das noch ein harter Kampf dort werden oder kurz

davor noch stattfinden. Solche Parteitage sind aber üblicherweise Krönungszeremonien. Iris

Kandidaten. Tja, dann beginnt natürlich nach den Parteitagen. Beiden wird dort keine Konkurrenz

haben auf seinem eigenen. Dann beginnt der echte heiße Wahlkampf und dann im November 2024 werden

wir wissen, ob beiden bleibt oder wieder ein Republikaner ins weiße Haus einziehen kann.

Auf die eine oder andere Art werden uns also zwei politisch spannende Sommer in den USA auf jeden

Fall bevorstehen. Danke für die Analyse, Erik Frey. Sehr gerne. Wir machen jetzt dann gleich

weiter mit unserer Meldungsübersicht und sprechen darüber, ob KlimaaktivistInnen in Deutschland

bald als kriminelle Organisation gelten. Wenn Sie in der Zwischenzeit aber schon die journalistische

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Schritz zugegen jeden Tag? Ist das Großraumbüro wirklich so schlecht wie sein Ruf? Spoiler Ja.

Bringt zwar sie in der Wahl zu fasten. Wir fragen, die das wirklich wissen und probieren

es auch gleich selber aus. Bei besser leben. Jeden Donnerstag eine neue Folge.

Und hier ist, was Sie heute sonst noch wissen müssen. Erstens. In Deutschland wurde eine

Razzia gegen die klimaaktivistische Gruppe letzter Generation durchgeführt. Die Initiative dafür

ging von Bayern aus. Insgesamt wurden dann in sieben Bundesländern, darunter auch Berlin und

Hamburg mehrere Wohnungen durchsucht. Festnahmen gab es keine. Es kam aber zu Beschlagnahmungen von

Konten und eine Website wurde auch gesperrt. Im Raum steht die Frage, ob es sich bei der

letzten Generation um eine kriminelle Vereinigung handeln könnte. Dazu gibt es unterschiedliche

Ansichten und teils sehr scharfe Aussagen von deutschen Politikerinnen. Die setzen Aktivistinnen

teilweise mit Terrororganisationen gleich die Bombenansträge verüben. Falls Klimagruppen

als kriminell eingestuft werden, dann könnte das auch weitreichende rechtliche Folgen haben.

Aktuell wird aber noch über die Einstufung diskutiert. Zweitens. Es gibt Ermittlungen wegen

nationalsozialistischer Wiederbetätigung gegen den FPÖ-Politiker Udo Guggenbichler. Er ist

Abgeordneter zum Wiener Landtag. Laut Staatsanwaltschaft hat eine Frau Anzeige erstattet, weil Guggenbichler

ihr gegenüber mehrere auffällige Geschichten erzählt haben soll. Demnach soll auf dem Dachboden

seiner Burschenschaft, al-Bia, ein alter Mann wohnen, der ehemaliger SS-Funktionär sei. Auch von

nationalsozialistischen Liederbüchern oder Fotos von Personen in Hakenkreuz-Uniformen ist in der

Aussage unter Wahrheitspflicht die Rede. Guggenbichler selbst bestreitet die Vorwürfe und wirft

der Frau Stalking vor. Es gilt die Unschuldsvermutung. Nun ermitteln eben die Staatsanwaltschaft

Wien und auch die Direktion für Staatsschutz ist involviert. Neben seiner Funktion in der

FPÖ ist Guggenbichler außerdem Vorsitzender aller schlagenden Schülerverbindungen in Österreich und

Organisator des umstrittenen Akademiker-Balls in Wien. Und drittens, die beliebte Text-KI

Chat GPT könnte in der EU bald nicht mehr verfügbar sein. Das hat ihr Gründer Sam

Ordmann bei einer Veranstaltung in London angesprochen. Er sagt, dass die geplante EU

Regulierung für künstliche Intelligenz in seinen Augen zu streng werden und KI-Unternehmen

schaden könnte. Tatsächlich arbeitet die EU gerade in einem diesbezüglichen Gesetz,

die Details stehen aber noch nicht fest. Der österreichische Digitalisierungsstaatssekretär

spricht davon, dass sich Europa nicht von US-Konzernen unter Druck setzen lassen darf. Er sagt,

dass Regulierung notwendig sei, um mögliche Massenüberwachung zu vermeiden. Ob Chat GPT

sich tatsächlich aus Europa zurückzieht, das hängt laut dem Gründer aber auch noch davon ab,

wie streng die Regulierung schlussendlich genau ausfällt. fürs erste können sie also

weiter mit Chat GPT reden, meiner Meinung nach gibt es aber viel spannendere und

besser recherchierte Artikel auf der Standard.at. Falls Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, heute einen

schlechten Tag haben, dann gibt es jetzt noch einen positiven Hör-Tipp. In der aktuellen Folge

unseres Schlechter-Podcasts Besser Leben geht es um Tipps aus der Standard-Redaktion, wie man

auch in schwierigen Zeiten für gute Laune sorgen kann. Nicht nur an verregneten Tagen eine große

Hör-Empfehlung, besser Leben finden Sie überall, wo es Podcasts gibt. Falls Sie dem Standard-Podcast

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freuen uns auch sehr über gute Bewertungen oder nette Kommentare, weil uns dann auch noch mehr

Menschen finden können. Vielen Dank dafür. Ich bin Tobias Holub und an dieser Folge hat

außerdem Marlene Landstorsthofer mitgearbeitet. Danke auch fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Und restlos alles über satanische Spiele in Stranger Things. Wir widmen uns Seriengrößen von

Obi-Wan Kenobi bis zu RuPaul und zerlegen die neueste Marvel-Serie, Serienreif, euer Streaming-Podcast

jeden zweiten Donnerstag eine neue Folge.

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Der Gouverneur des konservativen Florida will für die Republikaner um die US-Präsidentschaft kämpfen. Kann er Donald Trump in der Wählergunst überholen?

Donald Trump bekommt Konkurrenz: Ron DeSantis, der Gouverneur von Florida, will nun auch für die Republikaner um die US-Präsidentschaft kämpfen. Angekündigt hat er das eher chaotisch auf Twitter, aber was konservative Inhalte angeht, steht er Trump in nichts nach.

Im Podcast spricht Eric Frey, leitender Redakteur beim STANDARD darüber, wer von den beiden bessere Chancen hat, US-Präsident zu werden – und welche Folgen das auch für Europa haben kann.

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