Thema des Tages: TdT Short: Was führt Putin mit Nordkorea im Schilde?

DER STANDARD DER STANDARD 9/13/23 - Episode Page - 7m - PDF Transcript

Was führen Russlands Präsident Vladimir Putin und Nordkoreas Diktator Kim Jong-un gemeinsam

im Schilde?

Ich bin Tobias Holub und diese Frage haben wir in der Thema des Tagesfolge vom 12.

September gestellt, die an dort darauf hören Sie im folgenden Ausschnitt.

Florian Niederndorfer, du beschäftigst dich für den Standard intensiv mit dem Krieg in

der Ukraine und ganz aktuell ist in Russland der Nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un auf

Staatsbesuch.

Was weiß man über dieses Treffen?

Ja, man weiß darüber, dass man nicht weiß wann genau Vladimir Putin und Kim Jong-un

sich treffen, Kim Jong-un der Nordkoreanische Machthaber.

Was man weiß und was man auch bildlich vor Augen hat ist, dass der Zug des Nordkoreanischen

Diktators die Grenze nach Russland überschritten hat, dass es dieser gepanzerte schwere Zug

in grünem Anstrich, den man eh schon kennt, von dessen Großvater und von seinem Vater

die beide diesen Zug verwendet haben für Auslandsreisen.

Es ist geplant, dass Putin und Kim sich in Vladivostok treffen.

Das ist eine Hafenstadt im fernen Osten Russlands, ungefähr ein paar Hundert Kilometer entfernt

von Nordkoreanischen Grenze, die nur 17 Kilometer lang ist, die Grenze zwischen Nordkorea und

Russland.

Wann denn eigentlich Zug fahren?

Warum fliegt der Nordkoreanische Diktator nicht einfach, der muss doch ein Staatsflugzeug

haben oder irgendwas?

Ich glaube, dass Kim Jong-un sich ganz einfach sicher fühlt in seinem gepanzerten Zug, der

ja auch nur, ich glaube, 60 kmh schnell fahren kann, weil er so schwer ist.

Kim Jong-un ist aber anders als sein Großvater, vor allem jetzt gar kein Flugphobiker, sondern

ist durchaus schon zur Staatsbesuchung geflogen, etwa zu dem historischen Gipfeltreffen in

Singapur mit Donald Trump 2018.

Allerdings im Jahr darauf, das Vollgetreffen hat er dann mit dem Zug absolviert, mit

einem Zug nach Vietnam.

Ich glaube, es ist ein bisschen vollklore, er kann dort arbeiten, es gibt seltene, aber

es gibt doch Bilder von einem obszöen, komfortablen Interieur dieses Zuges.

Ich habe auch Geschichten gehört von Pinken, Couches und einem möglichen...

Ja, ja, und Zebra, der Peter, es ist sicher sehr angenehm für Kim, nach seinem Geschmack.

Ich glaube, es ist einerseits vollklore, andererseits tatsächlich Sicherheitsbedenken.

Man muss auch sehen, dass Kim seit vier Jahren nicht mehr das Land verlassen hat.

Er war zuletzt auch in Vladivostok, auch Vladimir Putin, als Gegenüber.

Da ist er auch mit dem Zug hingefahren 2019.

Dass er jetzt diese kurze Strecke nach Vladivostok mit dem Zug absolviert, ist bestimmt nicht

Flugscharm geschuldet, sondern eben eine Mischung aus vollklore und Sicherheitsbedenken.

Und weiß man schon, wann genau dann dieses Treffen zwischen Kim und Putin stattfinden soll

und vor allem, um was genau es da dann gehen wird?

Wann genau das passiert und worum es geht, weiß man im Moment gar nicht.

Putin meinte flapsig, man werde es dann schon sehen, wenn es so weit ist

und die beiden Männer sich treffen.

Aus Nordkorea gab es gar keine Reaktion bisher darauf, außer dass der Zug der Staatsgebiet verlassen hat.

Worum es geht, ist wahrscheinlich eine Art Deal zwischen Nordkorea und Russland.

Russland könnte sich in Nordkorea Artilleriemonition und Artilleriegeschützer besorgen,

deren Qualität zumindest zweifelhaft ist.

Und Nordkorea hofft sich von Russland wiederum Unterstützung,

etwa in der UNO oder auch Unterstützung des Atomprogramms,

das Nordkorea ja seit einiger Zeit schon hochfährt.

Jetzt sagst du schon, diese Lieferungen aus Nordkorea könnte man als fragwürdig bezeichnen.

Nordkorea selbst hat starke Atomprogramme und so weiter,

aber volkswirtschaftlich ist das Land sehr heruntergewirtschaftet.

Auf der anderen Seite, die Ukraine wird unterstützt von vielen westlichen Ländern mit modernen Geräten.

Sagt das nicht vielleicht auch etwas über die Lage der russischen Kriegsmaschine aus,

dass man sich jetzt eben sogar schon in Nordkorea um Hilfe umschauen muss?

Ja, Russland hat sich ja vorher schon im Iran einem ähnlich übel beläumundeten Land

um Waffensysteme umgeschaut, die berühmten Shahead-Dronen zum Beispiel,

die den Himmel über der Ukraine terrorisieren und Zivilbevölkerung und Infrastruktur zerstören.

Das ist also nichts Neues, dass Russland sich auf den Weltmärkten umschaut.

Allerdings gibt es halt nur mehr ganz wenige Länder, die Russland Waffen verkaufen.

Neben dem Iran könnte das nun eben auch Nordkorea sein.

Ob das etwas aussagt darüber, wie es um die russische Armee bestellt,

ist es schwer zu sagen.

Offenbar gibt es Mängel oder Engpässe, was Artillerie betrifft.

Und wenn Russland meint, dass sie mit den vermutlich schlecht gelagerten

und kaum qualitativen nordkoreanischen Artilleriegeschossen

an der Fronten der Ukraine erfolgreich sind, dann werden sie das wohl machen.

Die USA haben Nordkorea scharf davor gewarnt, Russland mit Waffen zu versorgen.

Ob das was bringt, ist auch zweifelhaft.

Ich glaube, die beiden werden sich das in Vladivostok irgendwie aushandeln

und am Ende wird die ukrainische Bevölkerung den Preis dafür zahlen.

Warum Russland Waffenlieferungen aus Nordkorea überhaupt braucht

und wie es für die ukrainische Gegenoffensive nach mittlerweile schon 100 Tagen läuft,

das hören Sie in der kompletten Thema des Tagesfolge vom 12. September.

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Worum es beim Treffen von Russlands Präsidenten Wladimir Putin und Nordkoreas Diktator Kim Jong-Un geht

Was führen Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Diktator Kim Jong Un im Schilde? Diese Frage haben wir in unserer Thema-des-Tages-Folge vom 12. September gestellt. Die Antwort darauf hören Sie in diesem Ausschnitt.

Hier hören Sie die ganze Folge: Läuft die Gegenoffensive der Ukraine besser als gedacht?