Thema des Tages: Pride-Anschlagspläne: Brauchen wir mehr Überwachung?

DER STANDARD DER STANDARD 6/19/23 - Episode Page - 25m - PDF Transcript

Dieser Podcast wird unterstützt von Tierschutz Austria.

Ich bin Margit Ehrenhofer, das ist Thema des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standard.

300.000 Menschen ziehen am Samstag über die Wiener Ringstraße, um für die Gleichberechtigung

von Menschen der LGBTIQ-Community einzustehen. Mit Flaggen, Schildern, Schrehen-Outfits und

lauter Musik feiern die Teilnehmerinnen der Regenbogenparade eine Riesenparty. Was sie

allerdings nicht wissen, eine Stunde vor Beginn der Parade nimmt die Polizei drei Männer fest,

die angeblich einen islamistischen Anschlag auf die Pride geplant hatten. Wir sprechen heute darüber,

was genau vorgefallen ist und wer hinter diesen angeblichen Anschlagsplänen steckt. Wir fragen

nach, warum der Vorfall erst nach der Pride bekannt wurde und wir sehen uns an, ob die Gefahr

vor islamistischen Anschlägen in Österreich den Einsatz von Spionagesoftware wie einem

Staatstrojaner legitimieren könnte. Michael Möse, Niederduppist-Redakteur in

der Standard-Innenpolitik und Chronik-Redaktion. Und wir beide haben uns gestern Vormittag

unseren Dienst auch ein bisschen anders vorgestellt. Ich glaube, ein gemütlicher Sonntag war es dann

nicht, denn es glaubt in der Früh eine Meldung, dass es eine Pressekonferenz gibt, zu einem

vereizelten islamistischen Anschlag auf die Wiener Regenbogenparade. Und du bist dann direkt zu

dieser Pressekonferenz hin. Was genau wissen wir denn über diesen angeblich geplanten Anschlag?

Derzeit nur das, was die Direktion für Staatsschutz- und Nachrichtdienst, kurz DSN genannt,

bekannt gegeben hat. Und zwar bestand der Verdacht gegen drei junge Männer, 14, 17 und 20 Jahre alt,

dass die möglicherweise einen islamistisch motivierten Terroranschlag auf die Regenbogenparade

geplant haben. Wie konkret und akut die Gefahr war oder wie konkret die Tatumsetzungspläne

schon gedient sind, weiß man derzeit doch nicht, da die Ermittlungen noch am Laufen sind und die

Behörden derzeit keine weiteren Angaben dazu machen. Haben Sie denn bekannt gegeben, wie Sie von

diesem geplanten Anschlag erfahren haben? Zuge von Ermittlungen gegen die islamistische Szene

in Niederösterreich wurde man auf diese Verdächtigen aufmerksam. Der 17-Jährige war bereits zuvor in

den Fokus der Aufmerksamkeit der DSN gerückt. Da schon einmal gegen ihn wegen theoretischer

Umtriebe oder einer Verdachtslage terroristischer Umtriebe ermittelt wurde, diese Verfahren

wurde überengestellt. Und wie genau wurde dieser Anschlag oder dieser mögliche Anschlag dann

tatsächlich verhindert? Durch die Festnahme der zunächst drei Verdächtigen in Niederösterreich

und Wien. Der 14-Jährige wurde in Wien festgenommen, der 17-Jährige und sein Bruder der 20-Jährige

in Niederösterreich. Die Festnahmen stattgefunden haben direkt am Tag der Pride, oder? Ganz richtig.

Rund eine Stunde vor Beginn der Parade wurden die Verdächtigen festgenommen und ihre Wohnorte

durchsucht. Also wir haben neben den sichergestellten Waffen auch umfangreiche Datenträger sichergestellt,

Mobiltelefone, Computer und dergleichen. Die Auswertung solcher Geräte dauert eine Zeit,

weil eben eine gute forensische Auswertung erforderlich ist, um eben eine Beweisgrundlage

für die Justiz zu haben. Hier auch Oma Hatschawi-Pirchner, der Leiter der Direktion für

Sicherheit und Nachrichtendienst zu hören. Demnach werden die Ermittlungen also noch

einige Zeit andauern. Jetzt hat ihr die Parade am Samstag stattgefunden und eben auch diese

Festnahmen, die du gerade beschrieben hast, informiert wurde die Öffentlichkeit und auch

die Veranstalter der Parade, aber erst am Sonntag, nachdem diese Einsatz und das alle

schon stattgefunden hatte. Warum hat man da erst so spät sich darüber geäußert?

Das muss natürlich an sich die DSN fragen. Die Argumentation war, dass alle drei Verdächtigen

bereits im Vorfeld sehr engmaschig beobachtet und kontrolliert wurden und es daher keine akute

Gefahr für die Veranstaltung gegeben habe. Natürlich könnte man darüber diskutieren,

ob man eine derartige Veranstaltung absagt bei einer Verdachtslage. Die DSN oder das

in meiner Folge das Innenministerium waren auf sich zuversichtlich genug, dass es keine

Komplizen gibt und waren der Meinung eine Veranstaltung, wo wie man exposed ja weiß,

300.000 Menschen teilnehmen, so kurzfristig abzusagen, würde den Zielen der möglichen

Terroristen oder mutmaßlichen Terroristen eher dienen. Deshalb hat man sich auf sich

dazu entschlossen, das erst am Sonntag bekannt zu geben. Ich kann mir vorstellen, dass von diesen

300.000 Teilnehmern sich vielleicht manche ein bisschen überrumpelt gefühlt haben,

am Sonntag dann davon zu erfahren, dass es da eventuell einen Anschlag hätte geben können

auf der Veranstaltung, auf der ich gewesen bin. Was meinst du, sollten Menschen über so etwas

vielleicht früher informiert werden? Da gibt es meiner Meinung nach zwei grundsätzlich

unterschiedliche Denkschulen. Die eine ist ja, die Menschen haben das recht, frei zu entscheiden,

ob sie so eine Veranstaltung besuchen wollen oder nicht. Andererseits muss man auch sagen,

dass Polizeibehörden in ganz Europa ja generell immer wieder vor Massenveranstaltungen warnen,

dass ein Einzeltäter nie ausgeschlossen werden kann und man da ja möglicherweise das

Geschäft der Terroristen fördern würde, dann reicht es jahrkünftig einfach im Internet eine

Drohung zu veröffentlichen, um jeglicher Art von Veranstaltung absagen zu können. Und wenn wir

den Veranstalter schon vor dem Zugriff informiert hätten, werden möglicherweise die Ermittlungen

gefährdet gewesen. Daraus hätte sich auch eine Gefahrenlage ergeben können. Von Ermittler

Seite hat da also einiges dafür gesprochen, diesen möglichen Anschlag vorerst geheim zu halten.

Michael, du hast vorhin schon gesagt, es waren drei Verdächtige, die festgenommen wurden, relativ

jung, 14, 17 und 20 Jahre. Was wissen wir denn über diese drei Männer oder Jugendlichen?

Also wir wissen, dass alle drei österreichische Staatsbürger sind, die beiden älteren, wie gesagt,

Brüder sind. Wurzeln haben sie der 14-Jährige nach Tegenien, die beiden älteren nach Bosnien. Die

älteren Wunden eben in Niederösterreich, die während der 14-Jährige in Wien liebhaft waren. Sie

sollen sich im Umfeld eines langen Wöltern aber als radikalen Predigers bekannten Personen bewegt

haben, aber nicht direkt bei diesen, sondern sozusagen im weiteren Umfeld. Was ich mich

da frage, so junge, burschen Männer, sie haben die österreichische Staatsbürgerschaft sind,

also wahrscheinlich in Österreich großartig aufgewachsen. Wie passiert denn das, dass sich so

junge Menschen in Österreich islamistisch radikalisieren? Das kann unterschiedliche Gründe haben.

Aus meiner Erfahrung als Gerichtsreporter, der ja schon mehrere Terrorprozesse oder Prozesse

wegen Terrorismus verfolgt hat, kann ich sagen, ich habe natürlich schon den Eindruck, dass bei

den meisten Angeklagten oder auch Verdächtigen eine sehr giftige Mischung ist aus generell

Pubertät, möglicherweise schulische oder berufliche Erfolglosigkeit, Arbeitslosigkeit und dann

kommen Versprechen, wenn du an uns glaubst, dann bist du wer, dann hast du Macht und dann kannst

du dich auch zum Teil reichen an denen, die das alles angetan haben. Man muss immer im

Einzelfall anschauen, aber diese Grundgemengelage ist halt problematisch. Rattenfänger haben da

dadurch ein recht leichtes Spiel. Kann man das irgendwie einschätzen oder vielleicht sogar

in konkrete Zahlen fassen, wie viele Personen es in Österreich gibt, die hier Gefährder sein

könnten? Laut Angaben der DSN schwankt das immer, aber es ist ein mittlerer, zweistelliger Bereich,

also etwa 50 Personen werden vom Staatsschutz als sogenannte Hochrisiko-Gefährder geführt,

das sind die, die wirklich in der Beordnung stehen. Wir sind gleich zurück.

Als ein kleiner war ich mit der Bordwand, bis es groß war und plötzlich schwimm ich in der

goldenen Ton und die Leute haben Angst vor mir, aber zum Glück nicht alle. Ein paar haben

mich geredet, weil sie gewusst haben, er ist ein Schorverzahn, aber ein gutes Sö. Sie hörten

Hans Krankl als Krokodil Bobby. Wir geben Tieren eine Stimme. Tierschutz Austria, mehr auf

Tierschutz minus Austria A.T. Eine offene Beziehung. Wie funktioniert das? Und wie sieht

eigentlich die Arbeit einer Dominer aus? Was erlebt ein Arzt in einer Eifersuchtsklinik?

Ich bin Natja Kubsa und ich bin Kevin Recher. Wir führen ehrliche Gespräche über Liebe und

Sex. Im Beziehungsweise ist kein Thema tabu. Jeden zweiten Samstag eine neue Folge. Überall, wo es

Podcast gibt. Die Überwachung der radikalisierten Personen dürfte im Fall der Pride geklappt haben.

Trotzdem fordert aber die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst da weitere

Möglichkeiten, um die Kommunikation von verdächtigen Personen überwachen zu können. Und da kocht

jetzt die Diskussion um einen Staatstrojaner wieder hoch. Dazu haben wir jetzt noch Musayen Al-Yussef

ebenfalls aus der Standard-Innenpolitik-Redaktion mit dabei. Du hast dich mit diesem Staatstrojaner

schon genauer beschäftigt. Zuerst einmal, was ist denn das überhaupt, so ein Staatstrojaner?

Das ist ein Begriff für eine Software, die auf verschlüsselte Kommunikation zugreifen kann. Also

man muss sich das so vorstellen, wenn wir über WhatsApp, Signal und Co kommunizieren, ist es für

die Behörden nicht möglich mitzuhören oder zu lesen, was wir da besprechen oder schreiben. Und das

sieht daran, dass die Apps das technisch unterbinden. Jetzt gibt es Hersteller, die sich spezifisch darauf

konzentrieren, Sicherheitslücken in diesen Programmen oder aber auch in den Betriebssystemen von den

Smartphones auszunutzen, um trotzdem auf die jeweilige Kommunikation zuzugreifen. Also im

Grunde genommen ist es nichts anderes als eine Überwachungssoftware, die vom Staat eingekauft

wird und die dann auf die Geräte von Verdächtigen eingeschleust wird. Und deswegen spricht man von

einem Staatstrojaner. Okay. Und was könnten dann die Behörden, wenn du hast jetzt schon ein bisschen

anklingen lassen, durch so einen Trojaner besser machen als jetzt? Also der Chef der DSN, der

Direktion Staatsschutz- und Nachrichtendienst Oma Harjavi-Pichner, argumentiert, dass wir die

Befugnisse des Nachrichtendienst an die moderne Kommunikation anpassen müssen. Ja, ich erwähne

das immer wieder, dass es gut wäre, wenn wir im Vorfeld bei Gefährderinnen und Gefährdern im

Einzelfall auch die Kommunikation besser überwachen könnten. Das wäre auch in dem konkreten Fall

eine sehr gute Ermittlungsmaßnahme gewesen, um die Gefahr wirklich vor der Parade auch gut

aufklären zu können. Also es ist ja jetzt schon so, dass ganz klassische Telefonate abgehört

werden. Aber die meisten Kriminellen würden eben auf verschlüsselte Messenger ausweichen. Und da

liegt dann das Grundproblem, weil sie dort im Dunkeln bleiben. Jetzt hast du vorhin gesagt,

diese Trojaner werden über Sicherheitslücken in den Smartphones zum Beispiel eingeschläust. Das

heißt, ganz so ohne sind die dann aber nicht, oder? Ja, also da gibt es mehrere Punkte. Also ich

glaube, die größte Schwierigkeit in dieser Debatte ist einfach die Frage der Verhältnismäßigkeit,

weil am Ende sprechen wir über einen massiven Eingriff in die Privatsphäre durch den Start.

Also Betroffenen bemerken die Überwachung ja selber in der Regel nicht. Die lässt sich auch

technisch schwer nachweisen. Und es sind ja auch letzten Endes Leute davon betroffen,

die jetzt selbst nicht verdächtigt werden. Also im Endeffekt betrifft so eine Maßnahme,

die ja nicht nur schwere Straftäter, sondern die gesamte Bevölkerung. Es wird ja grundsätzlich

immer mit Terrorismus, Kindesmissbrauch und organisierter Kriminalität argumentiert. Aber

man darf ja nicht vergessen, wenn ich das Smartphone eines Verdächtigen überwache,

überwache ich ja auch alle anderen im Umfeld. Also mittlerweile ist das Smartphone ja sowas wie

das zweite Gehirn für die meisten Leute, inklusive private Kommunikation mit Leuten,

die eben nicht verdächtigt werden. Und dann kommt halt noch eine Sache der IT-Sicherheit dazu,

die da bedroht wird, weil im Endeffekt ergibt der Start mit so einer Software nicht anders als ein

Hacker, er nutzt nämlich eine Sicherheitslücke aus. Und die ist dann aber nicht nur für den Start

offen, sondern für alle anderen auch. Und ich mag an diesem Punkt auch noch an dem Pegasus-Skandal

erinnern. Also das ist eine israelische Spyware-Firma, die auch versucht hat, solche Software zum

Beispiel an Deutschland zu verkaufen. Und deren Kunden waren teils repressive Staaten, die ihre

Überwachungssoftware dann genutzt haben, um Journalistinnen und Journalisten, um Menschenrechtler,

um Anwälte etc. zu überwachen. Also auch für unsere Branche nicht unbedingt positiv. Falls so

ein Staatstrojaner eingesetzt werden sollte, dann muss dieser natürlich zuerst einmal gesetzlich

eingeführt werden. Das heißt, da ist die Regierung gefragt. Wie steht denn die aktuelle

Bundesregierung zu so einem Bundesstrojaner? Und was sind auch die Positionen der Opposition?

Also man muss sagen, vor allem dahinter steht die ÖVP schon seit vielen Jahren. Also es gab

mehrere Regierungskonstellationen, in denen sie versucht hat, einen Bundesstrojaner umzusetzen.

Die Grünen sind hingegen eher kritisch. Also in der aktuellen Sache kritisieren sie auch, dass

dieser Pride-Anschlag für politische Forderungen instrumentalisiert wird und weisen auch darauf

hin, dass es in dem Fall ja auch ohne so einer Software funktioniert hat. In der Opposition

spalten sich die Meinungen. Also die NEOS war schon immer dagegen. Die SPÖ hat sich auch dagegen

positioniert. Die FPÖ hätte so eine Überwachungssoftware tatsächlich in ihrer letzten Regierungsperiode

mit der ÖVP mitgetragen. Die wurde dann aber vom Verfassungsgerichtshof wegen Datenschutzbedenken

gekippt. Wie realistisch ist es demnach, dass es so einen Trojaner in Österreich geben kann in

Zukunft? Das ist eine gute Frage. Also grundsätzlich ist die Koalition sich bei dem Thema mal nicht

wirklich einig. Also im Regierungsprogramm ist schon die Rede davon, dass ich zitiere eine verfassungskonforme

Regelung zu Überwachung unter anderem für verschlüsselte Nachrichten im Internet in irgendeiner

Form kommen soll. Nur da ist halt die Frage, wie das genau mit dem damaligen Entscheid das Verfassungsgerichtshof

zusammenpassen soll. Der hat nämlich damals die Regelung unter türkis blau ganz klar gekippt,

weil ein zitat gravierender Eingriff in die Privatsphäre stattfindet und bisher hat es

keinen konkreten Vorschlag gegeben, wie sich das umsetzen ließe und diese Bedenken da auch

mit berücksichtigt. Also selbst wenn man sich in der Politik einig wäre, weiß man derzeit nicht,

wie das tatsächlich dann ausschauen könnte. Ja genau, also im Endeffekt hat es bis jetzt keinen

Vorschlag gegeben und ich persönlich kann mir auch keinen vorstellen derzeit, zumindest wenn man

sich auch internationale Beispiele anschaut, wie solche Staatstrojaner umgesetzt wurden, der nicht

gegen die Entscheidung des Verfassungsgerichtshof verstößt. Also kurzfristig dürfte es dann

jedenfalls nichts passieren. Vielen Dank dir einmal für diesen Exkurs zum Staatstrojaner Musayen al-Yosef.

Danke dir. Michael, kommen wir noch mal zum aktuellen Fall der Pride zurück. Wie geht's denn hier

jetzt weiter? Was passiert zum Beispiel mit den festgenommenen Jugendlichen? Die sind zunächst in

die Justizanstalter Bildung eingeliefert worden und am Sonntag, am späteren Nachmittag, dem Haftrichter

vorgeführt worden, der über die von der Staatsanwaltschaft beantragte Verhängung der

Untersuchungshaft entscheiden musste. Dieser Richter hat aufgrund von Tatbegehungsgefahr die Urhaft über

den 14. und 17-Jährigen verhängt. Der 20-Jährige wurde dagegen nicht rechtskräftig wieder freigelassen,

da der Haft- und Rechtschutzrichter keinen dringenden Tatverdacht gesehen hat. Das könnte man auch

so interpretieren, der hat einfach das Pech gehabt, was er der Bruder des 17-Jährigen ist.

Jetzt ist der Juni noch nicht vorbei, der Pride-Month. Es gibt vielleicht viele Menschen, die noch auf

andere Paraden gehen möchten oder generell im Sommer auch auf Großveranstaltungen wie Konzerte

und Festivals. Was würdest du abschließend sagen, muss man sich aktuell vor Anschlägen fürchten?

Ich würde mich überhaupt nie vor Anschlägen fürchten, ehrlich gesagt. Da passieren kann

immer was, aber es ist eigentlich egal, wenn man jetzt denkt an die Love Parade in Deutschland,

wo Menschen zu Tode getrampt worden sind, einfach weil aus eher nicht im Grunde eine

Maßenpalik entstanden ist. Natürlich ist es immer gefährlich, bei der Großveranstaltung zu sein,

aber der Terrorismus macht mir jetzt nicht besonders Angst. Und wie du es vorhin schon

angesprochen hast, sich im Alltag einzuschränken und der Angst vor Terrorismus nachzugeben,

das ist schon der erste Gewinn für solche Extremisten. Wir werden sehen, was die Ermittlungen im Fall

der Vienna Pride noch für Erkenntnisse bringen werden. Vielen Dank, die schon mal für diese

Einschätzungen heute dazu. Michael Möze nieder. Ich bedanke mich für die Einladung. Danke. Und wir

sprechen jetzt in unserer Meldungsübersicht gleich noch über die neuesten Entwicklungen im

Zusammenhang mit dem Schiffsunglück vor der griechischen Küste. Wenn Ihnen diese Folge von

Thema des Tages aber bisher schon gefallen hat, dann lassen Sie uns das gerne mit einer guten

Bewertung oder einem netten Kommentar wissen. Und wenn Sie keine weitere Folge mehr verpassen möchten,

dann abonnieren Sie diesen Podcast am besten gleich dort, wo Sie Ihre Podcasts eben am liebsten

hat. Wir sind gleich zurück.

Schaffen wir es noch, die Erderhitzung zu stoppen? Wie verändert Künstliche Intelligenz unser Leben?

Wie werden wir in einer heißeren Welt leben, arbeiten, holauben? Und wann fahren Autos autonom?

Ich bin Alicia Prager und ich bin Florian Koch. Um solche und viele weitere Fragen geht es im

Podcast Ideen Zukunft und Edition Zukunft Klimafragen. Wir sprechen mit Expertinnen und

Experten und diskutieren Lösungen für die Welt von morgen. Jeden Freitag gibt es eine neue Folge.

Und hier ist, was Sie heute sonst doch wissen müssen. Erstens. Nach dem Schiffsunglück vor

der griechischen Küste, bei dem mehrere hundert Geflüchtete ertrunken sind, gerät die griechische

Küstenwache immer weiter unter Druck. Dieser hat nämlich gemeldet, dass sich das Schiff auch kurz

vor dem Untergang noch auf Kurs Richtung Italien befand und daher keine Hilfe gebraucht hätte.

Trackingdaten anderer Schiffe zeigen nun, dass sich das überfüllte Flüchtlingsbrot in den

letzten sieben Stunden vor dem Unglück nicht mehr von der Stelle bewegt hat. Das hat die BBC

mithilfe von Daten der Analyseplattform Marine Traffic recherchiert. Mehrere Schiffe sollen bis

Dienstagabend Wasser und Proviant gebracht haben, aber immer zur selben Stelle im Ozean. Die

griechischen Behörden hatten hingegen angegeben, dass sich das Boot auch nach Mitternacht noch mit

konstanter Geschwindigkeit bewegt haben soll und die angebotene Hilfe ablehnte. Am Mittwoch war

das mit bis zu 700 Menschen überfüllte Schiff auf dem Weg von Afrika nach Europa schließlich

gesunken. Nur rund 100 Personen konnten gerettet werden. Zweitens. In Österreich starten heute Montag

gleich neun verschiedene Volksbegehren. Da sind so viele auf einmal wie bisher noch nie.

Darunter gibt es etwa ein Begehren, das die Live-Übertragung von Untersuchungsausschüssen

fordert. Ein anderes setzt sich für die Rettung von Lebensmitteln ein. Eine Woche lang, also bis

zum 26. Juni, können die neuen Initiativen nun unterschrieben werden. Das geht auf Gemeindeebtern,

den Wiener Magistraten oder auch online auf der Website des Innenministeriums.

Jede Initiative benötigt 100.000 Unterschriften. Ist diese Zahl an Unterstützerinnen erreicht,

muss das Betroffenebegehren im Parlament aufgegriffen und diskutiert werden.

Genaue Details zu den einzelnen Volksbegehren finden Sie auf der Standard.at.

Drittens. Die Branche mit der höchsten Personalflugtation ist der Tourismus. Das zeigt eine

Studie vom Wiener Institut für höhere Studien, kurz IHS. Insgesamt sind rund eine halbe Million

Menschen pro Jahr im Tourismusbereich beschäftigt. Und diese Zahl bleibt auch relativ stabil. Das

liegt aber daran, dass es relativ viele Neuzugänge in der Branche gibt. Jährlich kehren nämlich rund

140.000 Menschen ihre Arbeit im Gastronomie- und Tourismusbereich den Rücken. Als Grund dafür

werden oft schwierige Arbeitsbedingungen genannt. Dazu gehört z.B. geringe Entlohnung,

keine ganzjährigen Stellen oder lange Arbeitszeiten. Details zur Studie lesen Sie auch auf

der Standard.at. Und zum Schluss noch ein Hörzip in unserem Schwester-Podcast. In

Inside Austria gibt es diese Woche eine Spezialausgabe. Unsere Kolleginnen haben nämlich am

Journalismusfest in Innsbruck eine Live-Ausgabe von Inside Austria produziert und dort mit dem

Ibiza-Video Drahtsier Julian Hessenthaler gesprochen. Die Aufnahme des Gesprächs hören

Sie in der neuen Folge überall, wo es Podcasts gibt und auf der Standard.at. Und dort lesen Sie wie

immer auch alles weitere zum aktuellen Weltgeschehen. Falls Sie noch Feedback für uns haben oder

sonst irgendetwas sagen möchten, dann schicken Sie uns gerne eine Mail an Podcast.at. Und wenn

Sie Thema des Tages und unsere journalistische Arbeit hier beim Standard unterstützen möchten,

dann freuen wir uns, wenn Sie den Standard abonnieren. Alle Infos dazu finden Sie auf

Abo.at. Und wenn Sie diesen Podcast über Apple-Podcast hören, dann können Sie dort auch

für ein Premium-Abo bezahlen und Thema des Tages dann ganz ohne Werbung hören. Ich bin Margit Ehrenhöfer

und an dieser Folge hat außerdem Marlene Lanzersdorfer mitgearbeitet. Ich bedanke mich fürs Zuhören

und bis zum nächsten Mal.

Sie hörten Toni Polster als Pitbull Rocky. Wir geben Tieren eine Stimme. T-Schutz Austria. Mehr

auf T-Schutz minus Austria.at. Wie viel Geld macht eigentlich glücklich? Wäre der ich mit

Day Trading reich und ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um in China zu investieren? Das und mehr

sehen wir uns in der neuen Staffel vom Standard Podcast lohnt sich das an. Wir, das sind Davina

Prom-Bauer, Alexander Amon und Michael Wendisch. Und gemeinsam mit Expertinnen und Experten

fragen wir uns, wie ein Pyramidenspiel funktioniert, was eigentlich ein Baby kostet und ob es sich

lohnt, in eine Steueroase auszuwandern. Lohnt sich das? Der Standard Podcast über Geld findet

wir jeden Dienstag auf allen gängigen Podcast-Plattformen.

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Was über die radikalisierten Verdächtigen bekannt ist und wie der geplante Anschlag auf die Pride einen möglichen Staatstrojaner in den Fokus rückt

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