Thema des Tages: Geldsäcke und Katar-Deals? Der EU-Korruptionsskandal

DER STANDARD DER STANDARD 12/12/22 - Episode Page

Eva Kaili, Vizepräsidentin im EU-Parlament, soll bestochen worden sein. Laut Medienberichten steht Katar im Verdacht. Hat die EU ein Korruptionsproblem?

Noch im vergangenen November hat sich Eva Kaili, Vizepräsidentin im EU-Parlament, positiv über Katar geäußert. Der Golfstaat sei Vorreiter bei Arbeitsrechten, und Befürworterinnen und Unterstützer würden pauschal als korrupt bezeichnet, sagte die griechische Sozialdemokratin in einer Rede.

Nun wurde Kaili festgenommen, denn die belgischen Behörden haben den Verdacht, dass die stellvertretende Parlamentspräsidentin bestochen wurde – laut Medienberichten von Katar.

600.000 Euro Bargeld wurden in den Wohnungen von Kaili. Und auch andere Personen aus dem EU-Umfeld sitzen nun in Untersuchungshaft. Im Gegenzug für das gefundene Geld könnten Entscheidungen im EU-Parlament zugunsten des verantwortlichen Golfstaats ausgefallen sein – so die zuständige Staatsanwaltschaft. Dass es sich dabei um Katar handelt, wird dort aber bestritten.

Hat Ihnen dieser Podcast gefallen? Mit einem STANDARD-Abonnement können Sie unsere Arbeit unterstützen und mithelfen, Journalismus mit Haltung auch in Zukunft sicherzustellen. Alle Infos und Angebote gibt es hier: abo.derstandard.at

Thomas Mayer, Europakorrespondent des STANDARD, spricht heute darüber, was man über die Hausdurchsuchungen in der Causa weiß – Stichwort: Geldsäcke. Wir besprechen mögliche Gegenleistungen für dieses Geld. Und wir fragen nach, ob das EU-Parlament tatsächlich ein Korruptionsproblem hat.