Thema des Tages: Bablers Vermögenssteuer: Wer soll zahlen, wer profitieren?
DER STANDARD 6/14/23 - Episode Page - 29m - PDF Transcript
Dieser Podcast wird unterstützt von A1 Excite.
Ich bin Tobias Holupp, das ist Thema des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standard.
Bringt Andreas Babler einen Linksrück in die SPÖ?
Sein neues Führungsteam sendet da gemischte Signale, doch seine Inhalte sind klar.
Es geht um Inflationsbekämpfung, kürzere Arbeitszeiten und Vermögenssteuern.
Insbesondere solche Steuern auf Vermögen oder Erbschaften sorgen in der Praxis ja immer
wieder für hitzige Debatten.
Wir sprechen heute darüber, wen das überhaupt betrifft und wie sie in der Praxis funktionieren
würden.
Petra Stuber, auch Du hast gestern für die Standard-Chefredaktion mitverfolgt, wie Andreas
Babler sein neues Führungsteam präsentiert hat, also ein paar der neuen, einflussreichsten
Personen in der SPÖ und vor allem, was die sehr wichtige Geschäftsführung angeht, hat
man zwei Namen gehört, die zumindest in der breiten Öffentlichkeit eher weniger bekannt
sind.
Wer also sind die beiden neuen SPÖ-Geschäftsführerinnen?
Also es handelt sich dabei um Sandra Breiteneder aus Wien und Klaus Seltenheim aus Niederösterreich.
Die sind parteiintern gut bekannt, das muss man schon sagen, einer breiteren Öffentlichkeit
noch nicht.
Was man zunächst einmal sagen muss, es handelt sich hier um eine krasse Verjüngung in der
Bundesgeschäftsführung, denn der former Bundesgeschäftsführer Deutsch war ja immerhin 61 Jahre
alt.
Sandra Breiteneder ist knapp 40, Klaus Seltenheim 39, also das ist schon mal ein Sprung.
Es wurden damit zwei große Bundesländer abgedeckt, Sandra Breiteneder wohnt in Otterkring in
der SPÖ, kein unwichtiger Bezirk.
Klaus Seltenheim war Landesgeschäftsführer der niederösterreichischen SPÖ und Sandra
Breiteneder ist insofern in der Partei gut bekannt, auch als gilt das sehr intellektuell.
Eine Frau in der zweiten Reihe, die eine große internationale Erfahrung hat, als internationale
Sekretärin der GBA, als SEE-Europa-Vorsitzende und sie ist eine, die sich gerne in Themen
vertieft und die sowohl auf einer internationalen Ebene sehr viel weiß als auch beim Thema
Arbeitnehmerinnen, das wird sie beides gut brauchen können.
Sie ist keine, die sich in die erste Reihe tränkt, sie ist eine Grundlagenarbeiterin, sie gilt
als ein bisschen nördig, aber grundsätzlich, glaube ich, wird sie sehr gemocht in Erhalterpartei
und genießt ein großes Ansehen.
Und der andere Geschäftsführer Klaus Seltenheim?
Klaus Seltenheim wiederum war ja eigentlich dem DOSCO-Zillager zugeordnet worden, da muss
man sagen, das ergibt sich auch daraus, dass sich die gesamte niederösterreichische
SPÖ Landesgruppe quasi auf die Seite von Hans-Peter DOSCO-Zill gestellt hat.
Er hat viel Erfahrung in der Parteiarbeit, man muss sagen, er ist halt leider auch verantwortlich
für den nicht so gut gelaufenen Wahlkampf in der Vergangenheit.
In Niederösterreich, meinst du?
Niederösterreicher, er zeichnet verantwortlich zum Beispiel für dieses Plakat.
Ich weiß nicht, ob du dich noch erinnerst, das war sie am Stritten.
Franz Schnabel, der vormalige Spitzenkandidat, wurde plakatiert als der rote Hanny.
Dafür trägt Klaus Seltenheim auch die Verantwortung.
Aber er ist gut an der Basis verankert, er kann ganz gut mit sehr vielen verschiedenen
Interessen und insofern, glaube ich, könnte das ein Duo sein, dass sich ganz gut ergänzt
in der Bundesgeschäftsstelle der SPÖ.
Der zweite große Posten, der gestern besetzt worden ist, ist die Clubführung im Parlament.
Und habe ich das richtig verstanden, dass Andreas Barbla, die offiziell selbst übernehmen will?
Ja, das will er, das ist vielleicht auf den ersten Blick sehr überraschend.
Auf der anderen Seite ist das natürlich für eine Oppositionspartei der mächtigste Posten,
der einflussreichste Posten, den man haben kann, den man vergeben kann und dass er sich
dort gleich hinsetzen möchte, hat genau mit dieser Einschätzung, dieser Position zu tun.
Er wird jetzt kein unter Anforderung solchen vollwertiger Clubchef sein können, weil er
ja kein Nationalratsmandat hat.
Das heißt, er wird nicht in die Präsidiale eingeladen, in die Sitzung aller Clubop-Leute
mit dem Nationalratspräsidium, er wird gewisse Dinge einfach über seinen Geschäftsführenden
Clubop-Mann, und das ist Philipp Kucher aus Kärmten, machen müssen.
Aber er selber will zumindest symbolisch im Vordergrund stehen, er will an den Club-Sitzungen
teilnehmen und er will da schon noch ein bisschen die Richtung vorgeben.
Das ist das Signal, dass er damit sendet.
Jetzt hat man im SPÖ internen Wahlkampf immer wieder beobachten können, wie Barbla so eine
Art Linksrug für seine Partei beworben hat.
Jetzt kennen wir da sein Team, haben schon gehört, das kommt aus verschiedenen Bereichen.
Würdest du sagen, dass er diesen Linksrug da jetzt in seiner Partei durchgesetzt hat,
durchsetzen kann?
Das sehe ich nicht ganz so.
Ich finde, dass das Paket ziemlich gut austariert ist.
Man hat mit Philipp Kucher, der auch als Dosko-Ziel-Unterstützer galt, einen Geschäftsführenden
Clubop-Mann, der vormals dem anderen Lager zugeordnet war, Klaus Seltenheim in der Bundesgeschäftsstelle
ist eher einer, der mehr oder weniger auch dem Dosko-Ziel-Lager angehörte.
Er hat da gut austariert, hat aber vermieden die Personen, die sich in diesem Partei in
deren Wahlkampf an die Spitze gesetzt haben oder die besonders exponiert waren, wie zum
Beispiel Max Lercher, aber auch Julia Herr, quasi gleich hinter sich in die erste Reihe
zu stellen.
Und ich glaube, dass das ein ganz intelligenter Schachzug war, weil damit hat man sozusagen
die größten Reibefiguren einmal auch ein bisschen aus dem Rennen genommen und hat sie
mit Personen besetzt, die jetzt in der Öffentlichkeit mehr oder weniger unbeschreibene Blätters
sind und wo man sich ein Bild machen kann, wo nicht gleich sozusagen mit tradierten Ablehnungen
oder Fan-Bekundungen gearbeitet wird.
Und man muss vielleicht dazu sagen, Julia Herr, die du angesprochen hast und auch andere
prominente Namen, Eva Maria Holzleitner oder Jan Kreiner, die wurden in dieses Clubpräsidium
auch integriert anscheinend, auch wenn sie die Spitzenposition da nicht bekommen haben
schlussendlich.
Aber Petra, was bedeutet das jetzt für die SPÖ-Inhalte-Themen in den nächsten Monaten,
zumindest da hat Barbara sich sehr links gegeben, ich denke an Vermögensteuer und
ich denke an eine Arbeitszeitverkürzung.
Was steht da jetzt alles im Raum, was von diesem neuen Team umgesetzt werden könnte?
Naja, ich glaube schon, dass auf jeden Fall einmal versucht werden wird, die Probleme,
die auf dem Tisch liegen, zu lösen.
Julia Herr hat es im ORF morgen schon mal angesprochen und hat gesagt, es ist ja oft
nicht in unserer Hand, welche Themen jetzt gerade auf der Tagesordnung sind.
Das hängt auch davon ab, welche Vorlagen die Regierung präsentiert.
Da ist jetzt sozusagen quasi das Klimapaket, das eigentlich eine Zweidrittelmehrheit bräuchte,
damit die türkisgrüne Regierung das durchbringt.
Da hat ja die SPÖ eine Blockade angekündigt.
Julia Herr hat gesagt, naja, natürlich können wir darüber reden, aber es wird schon so
sein müssen, dass wir auch mit unseren Forderungen ernst genommen werden und das ist etwas Konkretes
gegen die Teuerung zu tun, einen Preisdeckel einzuziehen bei bestimmten Warenproduktgruppen
und so weiter.
Ich glaube, dass das einmal das erste Anliegen sein wird, aber was Babler so auf seinem Schirm
hat, wie die 32 Stundenwoche bei vollem Belohnausgleich, die Einführung von vermögensbezogenen Steuern,
konkret einer Vermögenssteuer ab einer Million, eine Erbschaftsteuer ab einer Million, das
glaube ich, das wird in den kommenden Monaten alles zumindest immer wieder angesprochen
werden, damit man es, wenn dann der Nationalratswahlkampf kommt, schon im Kopf hat als Wählerin
oder als Wähler.
Und insbesondere so eine Vermögenssteuer scheidet ja auch sehr die Geiste in der österreichischen
Bevölkerung.
Ich würde sagen, wir schauen uns das gleich noch genauer an und machen vorher eine kurze
Pause.
Wir sind gleich wieder da.
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Rätsel der Wissenschaft, jeden Mittwoch eine neue Folge, überall, wo es Podcast gibt.
Speziell das Thema Vermögenssteuern ist ein ganz zentrales im SPÖ-Wahl-Programm
jetzt vor allem seit dem Amtsantritt von Andreas Babler wieder.
Damit hast du, Andreas Siegert-Wari, dich für die Standardwirtschaftsredaktion genauer
auseinandergesetzt, mal ganz grundsätzlich, wann genau muss man denn bei einer Vermögenssteuer
überhaupt etwas zahlen?
Nun, das ist vielleicht interessant, sich ein bisschen lernen zu schauen, was darunter
gemeint ist.
Nicht, dass er Vermögenssteuern, meist ein bisschen allgemeiner Vermögens- oder Vermögensbezogen
ist, steuern.
Also das eine ist, was vielleicht der eine oder andere kennt, zum Beispiel die Grundewerbsteuer
in Österreich.
Wenn ich eine Immobilie übertrage oder verkaufe, muss ich etwas bezahlen.
Auch das gilt schon als eine Art Vermögensteuer.
Es gibt auch eine Immobiliensteuer, für den Gewinn, der bei einer Immobilienveräußerung
entsteht, außer ich wohne in dieser Immobilie oder habe sie selber gebaut, die sogar relativ
hoch ist mit 30 Prozent.
Das ist der eine Teil, also als was irgendwie auf Vermögensähnlich ist.
Und der SPÖ-Vorschlag, den es schon seit einigen Jahren da am Tisch gibt, das sagt
zum Beispiel bei Vermögen ab einer Million Euro.
Also ich zähle das zusammen, die verschiedenen Vermögen, was ist mein Immobiliewert, was
natürlich eine eigene Schwierigkeit ist, was ist ein Immobiliewert, die jetzt gerade nicht
verkauft hat in den letzten 20 Jahren, was hat jemand am Bankkonto und vor allem welche
Unternehmensbeteiligungen besitzt jemand und das zähle ich alles zusammen und aber im
Betrag von über eine Million Euro wird dann diese Steuer greifen mit zunächst 0,5 Prozent
und dann ab 10 Millionen Euro wäre es dann tatsächlich ein Prozent.
Also wenn ich zum Beispiel 3,5 Millionen Euro insgesamt habe, also ich habe ein Haus mit
einer Million und einer Million Unternehmensbeteiligungen und noch eine halbe Minute auf der Bankkonto,
dann würden insgesamt 2,5 Millionen besteuert werden, weil eine Million ist der Freibetrag
und auf diese 2,5 Millionen werden das diese 0,5 Prozent, also werden konkret zum Beispiel
12.500 Euro im Jahr dichter beruppen müsste.
Okay, also auch wenn es jetzt so eine Vermögenssteuer gibt, wenn ich zum Beispiel eine Million Euro
habe, dann würde ich dafür noch nichts zahlen müssen, aber wenn ich dann zwei Millionen
habe, dann würde ich über dieser Grenze von einer Million anfangen müssen, eine Steuer
zu zahlen, wenn ich das richtig verstanden habe.
Aber auch noch mal zur Klarstellung, das ist jetzt was anderes als zum Beispiel eine
Erbschaftsteuer, oder?
Genau, das ist etwas anderes als eine Erbschaftsteuer, die hat einen sehr spezifischen Fall, die
tritt eben ein bei der Transferierung von Vermögen im Todesfall, also die Industriestarten,
Organisationen, OECD rechnet auch das als eine bestimmte Form der Vermögenssteuer,
aber die SPÖ will ja eine Erbschaftsteuer und will ja eine Vermögenssteuer, also jetzt
speziell geht es hier nicht um die.
Also reden wir noch weiter über eben diese konkrete Vermögenssteuer, was einfach darum
geht, ich habe eine gewisse Menge Geld oder Immobilien und ab einer gewissen Menge wird
das dann besteuert.
Kann man denn einschätzen, wie viele Menschen in Österreich überhaupt so viel Geld haben,
dass sie davon betroffen werden oder so viel Wert besitzen?
Geht es da um eine Handvoll, Millionäre und Milliardär innen oder wird das auch, ich
weiß nicht, den Mittelstand betreffen?
Nein, also es ist nicht nur eine Handvoll, aber es ist auch nicht so, dass sich jeder
Zweiter da jetzt fürchten muss davon betroffen zu sein, so etwa fünf Prozent der Haushalte
während nach neuesten Daten, die jetzt auch heute veröffentlicht worden sind, am Mittwoch
laut Nationalbank, sind Haushalte, die netto in Vermögen von über eine Million Euro haben.
Vielleicht sollte ich das auch noch dazu sagen, es geht auch bei diesem Konzept um netto
Vermögen, also die Schulden, die jemand hat, die würden abgezogen werden.
Also wenn ich ein Haus im Wert von 1,2 Millionen habe und ich habe 300.000 Schulden, würde
ich nicht mehr darunterfallen.
Also etwa irgendwas zwischen 150 und 200.000 Haushalten, die da in etwa betroffen werden
von mehreren Millionen, also fünf Prozent.
Fünf Prozent, das würde ich so einschätzen, als mittelgroßen bis kleinen Teil der Bevölkerung,
der aber eben anscheinend sehr viel Geld besitzt, wenn jeder davon eben mindestens
eine Million hat.
Würdest du denn dann sagen, dass das auch im Endeffekt sehr viel Geld für den Staat
bringen würde, wenn es so eine Steuer geben würde?
Nun, ich glaube, das kommt immer auf die Betrachtung an.
Also es gibt eine Berechnung von der Arbeiterkammer, die selbst für diese Steuer plädiert, also
die sind da nicht nur ein neutraler Beobachter in dieser Debatte, aber die schätzen, grob geschätzt
es zum Beispiel 4 Milliarden Euro davon eingenommen werden könnten.
Da kommt natürlich auch viel an, wie wird Unternehmensvermögen behandelt, welche Ausnahmen gibt es zum
Beispiel für eine Antwürde, die vielleicht sehr viel Land haben, aber natürlich nicht diesen großen
Ertrag vielleicht.
Aber es gibt keine andere Zahl oder keine bessere Zahl und jetzt 4 Milliarden Euro ist
einerseits gar nicht so viel, wenn wir zum Beispiel uns anschauen, dass die Steuern insgesamt
sich belaufen in Österreich die jährlichen Steuereinnahmen auf etwa 130 Milliarden, also
ein 3 Prozent zusätzlich von der Betrachtung kann man sagen, na ja, ist halt nur ein bisschen
mehr, aber wenn man es jetzt anders betrachtet, zum Beispiel der ganze Bereich Innere, also
unsere ganze Polizeisicherheit kostet pro Jahr 3,6 Milliarden Euro, also die innere
Sicherheit könnten wir damit finanzieren.
Anderes Beispiel für Familienleistungen aller Art geben wir etwa 8 Milliarden Euro, so habe
ich mir angesehen, also die Hälfte dieser Familienleistungen könnten wir finanzieren
und das wäre schon was.
Also du sagst es schon, man könnte mit so einer Vermögensteuer quasi andere Aufwände
im Staat finanzieren, die notwendig sind oder vielleicht Verbesserungen bringen könnten.
Wisst denn dann deine Gesamteinschätzung als Wirtschaftsbeobachter, wäre es so eine
Vermögensteuer für uns in Österreich eine sinnvolle Änderung oder eher nicht?
Nun, ich glaube, was keinen Sinn machen würde, ist tatsächlich jetzt einfach eine neue Steuer
einzuführen, einfach zu sagen, okay, wir führen da jetzt eine neue Steuer ein, warum auch immer.
Ich glaube, wenn man das gesamte Steuersystem anschaut, dann wird die Diskussion schon
interessanter, denn da ist ja die OECD, die Industriesteiteneunisation, die eben viel
der Österreich immer wieder reformen und die sagen halt, bei uns wird Arbeit sehr, sehr
hoch besteuert, das sagen eigentlich alle Experten.
Also die OECD rechnet da immer diesen Steuerkeil aus, also wie viel von dem, was mir mein Arbeitgeber
zahlt, insgesamt mit allen Nebenkosten für Sozialabgaben und eben den Bruttolohn, wie
viel davon muss ich dem Staat abgeben über Sozialversicherungseiträge oder Steuern und
da sind 46,8 Prozent, also von einem Euro ist fast die Hälfte quasi weg und landet nicht
bei mir.
Und das ist der viert höchste Wert innerhalb auch aller Industrieländer, das ist relativ
hoch.
Und da wäre es natürlich ein Ansatz, wenn man diesen Wert senken könnte, vielleicht weil
es eben dann auch für Investitionen ein Plus bedeutet, weil es vielleicht auch mehr Beschäftigung
bringt.
Das würde dann ja mir mehr Geld am Konto bleiben für Unternehmen und Unternehmerinnen,
weil Arbeit billiger und hier im Gegenzug etwas auszutarieren, würde natürlich Tourasin
machen, umzustellen.
Das große Problem ist oder die Herausforderung, dass ja Kapital sozusagen ein scheiß Rechen
ist und Kapital deutlich mobiler ist als Arbeit, zum Beispiel, sprich, wer ein Unternehmensbeteiligung
hat, kann die natürlich relativ einfach ins Ausland schaffen, auch Geld irgendwo hinwürst,
zum Beispiel, keine solche Steuern gibt.
Deswegen sagen manche, Konomen, das ist eigentlich sinnlos, das in Österreich zu machen.
Der einzige Bereich, wo es vielleicht hinmacht, ist Immobilien stärker zu besteuern, weil
die kann man ja nicht verschwindeln lassen und andere sagen, nein, man müsste halt dann
auch entsprechend Schlupflöcher schließen und schauen, dass das System einigermaßen
solide ist und dann wird schon gehen und ich glaube, diese Debatte ist recht spannend und
die läuft.
Also um die Schlupflöcher müsste man sich Gedanken machen, aber verstehe ich das richtig,
ein Nachteil wäre quasi, dass wir schon sehr hohe Steuerlast haben in Österreich.
Ein Vorteil wäre, dass so eine Vermögenssteuer quasi sozial auf eine Art gestaffelt wäre,
weil es eben die wohlhabendsten Familien nur oder zum allergrößten Teil betreffen würde.
Ich glaube, es muss wirklich beides in einem Lesen.
Es macht dann einen Vorteil, wenn wir sagen können, wir können Arbeit deutlich billiger
machen und dafür bleibt dann auch Menschen, die arbeiten mehr übrig.
Dafür können wir vielleicht sogar mehr Jobs schaffen und im Gegenzug besteuern wir ein
unproduktives Vermögen.
Das im Prinzip vielleicht auf einem Konto rumliegt etwas höher, aber wie gesagt, es gibt in der
praktischen Umsetzung und auch in der theoretischen und doch einige nicht kleine Schwierigkeiten,
vielleicht noch ein letztes Argument, das von Befürwörtern immer angeführt wird.
Ich glaube, praktisch bedingt interessant, aber in der Theorie schon ist, dass man heißt,
eine Demokratie muss natürlich auch kompetitiv bleiben, wir sollen alle gleich viel Einfluss
nehmen können und da, wenn Vermögenskonzentration immer steigt, ist natürlich das Problem,
dass es quasi eine kleine Gruppe sehr viel Einfluss auf die Politik hat und dem würde
eine Vermögensteuer, vielleicht sogar noch eine Erbschaftsteuer, aber stärker, vielleicht
auch ein Gegenwirken, wird behauptet und auch das ist ein interessantes Argument an sich.
Ein sehr spannendes Thema mit vielen Vor- und Nachteilen werden gleich noch über die politische
Umsetzbarkeit reden, aber danke mal, dir, Andrasch, sie geht wahr für die wirtschaftliche
Einschätzung.
Sehr gerne, bis zum nächsten Mal.
Petra Struber, kommen wir nochmal zu dir.
Wir haben jetzt einiges über die Forderungen der SPÖ gehört, vor allem auch über links
eingeordnete Themen wie eine Vermögenssteuer, kann man denn eigentlich schon einschätzen,
ob solche Themen bei der Bevölkerung auch gut ankommen in Österreich?
Was auf jeden Fall gut ankommen wird, ist eine Politik, die sich akzentuiert auf die Interessen
der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer konzentriert.
Wir hatten da auch im Standard eine Umfrage vor Kurzem, die das belegt, dass die Mehrheit
der Bevölkerung sich das wünscht.
Die wünscht sich sozusagen eine Politik, die sich mal um die Anliegen dieser, wenn man
so viel angestellten Mittelschicht kümmert.
Und ich glaube, wenn sich die SPÖ darauf konzentriert und das zu ihrem Hauptthema
macht, dann glaube ich schon, dass es dafür eine Mehrheit geben kann.
Beim Thema Vermögenssteuern ist immer die Frage, wie erklärt man es den Leuten?
Also, da kommen schon große Ängste auf, vor allem bei konservativ geprägten Wählerinnen
und Wählern, die glauben jetzt wird ihnen, weiß ich nicht, das Motorboot weggenommen
oder das Haus, das sie geerbt haben von ihren Eltern.
Da muss man, glaube ich, gut erklären.
Was man auf jeden Fall erklären kann, ist, dass Österreich damit ja eigentlich nur eine
Nachtsiehe machen würde, wenn wir uns umschauen in unseren Nachbarländern.
Überall gibt es höhere, vermögensbezogene Steuern, als in Österreich sogar in der Türkei.
Also, ich glaube, das kann man schon erklären.
Was ja immer so ein bisschen ein Problem ist, politisch ist, dass man sagt, um Gottes Willen,
es ist ja alles so furchtbar teuer.
Wir müssen eh schon so viel zahlende, soll man auch noch höhere Steuern zahlen.
Das ist natürlich eine Schere, in die die SPÖ hinein kommt und wo sicher nicht schaden
kann, dass Babler jetzt angekündigt hat, er wird durch die Bundesländer tun, er wird
eine Basistour machen.
Ich glaube, er kann das auch ganz gut so auf einer sehr individuellen Ebene mit den Leuten
reden und ihnen Dinge erklären, weil also Vermögenssteuer, das ist so eine Schlagzeile,
die glaube ich schon für ziemlich viel Ärger sorgen wird in Zukunft.
Es wird auf jeden Fall spannend, wie Babler und die SPÖ da kommunizieren.
Es gibt jetzt wahrscheinlich noch keine Umfragen, wie gut Babler und sein Team bei den Menschen
ankommen, so kurz nach diesen ganzen Ernennungen, oder?
Gibt es noch nicht, nein.
Also, das ist klar, dass wir da noch ein bisschen warten müssen, wenn du mich nach einer Prognose
fragst und die kann natürlich furchtbar falsch sein, Tobias, da kannst du mich dann aufspießen,
wenn ich das nächste Mal bei dir bin.
Argumentativ natürlich nur aufspießen.
Natürlich.
Ich glaube schon, dass Babler zumindest einmal in einem ersten Schwung einen Aufstieg erleben
wird in den Umfragedaten.
Jetzt kennen ihn alle, jeder hat eine Meinung zu ihm und ich könnte mir vorstellen, durch
die Art und Weise, wer spricht, wer sich gibt, dieses volksnahe Hemdsärmerliga, dass er
da durchaus zumindest jetzt einmal ein Umfrage hoch erleben wird.
Peter, du hast es vorhin schon angesprochen, dass ihr die nächsten planmäßigen Wahlen
erst in den nächsten Jahres sind.
Das heißt, die SPÖ ist jetzt erst mal noch eine Zeit lang in der Opposition.
Denkst du, dass sie da auch ihre linke politische Linie glaubhaft verkaufen können wird?
Du hast auch schon angesprochen, dass die SPÖ zuletzt eher blockiert hat im Parlament
bei Gesetzesbeschlüssen.
Naja, sie hat deswegen blockiert, weil sie gesagt hat, wenn wir unsere Forderungen nicht
durchsetzen, dann also, quid pro quo, wenn wir euch was geben, nämlich die zwei Drittel
Mehrheit, dann wollen wir auch etwas dafür bekommen.
Das ist halt sozusagen der politische Abtausch.
Ich glaube, dass es wichtig sein wird, ich meine, sieh mal die Frage, wie kann man auch
Bündnispartner im Parlament bekommen?
Ich glaube schon, dass sich da möglicherweise, wenn man auf die Grünen zugeht, was machen
lassen wird, wie das dann ist mit den NEOS.
Ich glaube, die NEOS sind einmal skeptisch.
Mit der FPÖ hat man ja sowieso gesagt, da ist eigentlich kein Staat zu machen.
Wobei auch das ja so eine Geschichte ist, es wäre nämlich auch in der SPÖ künftig
eine größere Rolle spielen wird, ist Jan Kreiner, den wir kennen aus dem Untersuchungsausschüssen
aus den Diversen im Parlament und wie wir wissen, haben die Oppositionsparteien, nämlich
SPÖ, NEOS, aber auch eben die FPÖ in diesem Ausschuss ziemlich gut zusammengearbeitet
und ich weiß schon, dass es da auch eine Gesprächsbasis gibt, also ich denke schon, dass man
einiges tun kann mit der parlamentarischen Arbeit, wenn man hier schnell ist, wenn man
politisch denkt, wenn man irgendwie versucht, quasi die eigenen Interessen möglichst klug
durchzusetzen.
Also bis zur nationalen Ratswahl sollte noch ein bisschen was gehen und dann ist eben die
Frage, wie wird die SPÖ über der Wahl abschneiden und davon wird abhängig sein, wie viel sie
von ihrer Politik umsetzen kann.
Das würde auf jeden Fall einiges zu analysieren geben in der österreichischen Politiklandschaft
in den nächsten Monaten.
Danke, dass du das auch heute bei uns getan hast und seinen Ausblick auf Bablas Team
und seine Politik gegeben hast.
Petra Stuber.
Sehr gerne.
Wir machen jetzt dann gleich noch weiter mit unserer Meldungsübersicht und sprechen
darüber, warum es morgen großangelegte Streiks und Aktionen zum österreichischen Bildungssystem
gibt.
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Lohnt sich 10.000 Schritte zugegen jeden Tag?
Ist das Großraumbüro wirklich so schlecht wie sein Ruf?
Spoiler Ja, bringt zwar das Intervall zu Fasten.
Wir fragen die, die es wirklich wissen und probieren es auch gleich selber aus.
Bei besser Leben.
Jeden Donnerstag eine neue Folge.
Und hier ist, was Sie heute sonst noch wissen müssen.
Erstens.
Morgen am Donnerstag findet der sogenannte Aktionstag-Bildungsstadt.
Österreich-Weid sind dabei mehrere Streiks geplant.
Es soll damit auf Probleme im Bildungssystem und die belastenden Arbeitsbedingungen von
Lehrpersonen aufmerksam gemacht werden.
Die österreichische LehrerInnen-Initiative kritisiert zum Beispiel, dass Kinder aus
Haushalten mit weniger Einkommen im Bildungssystem benachteiligt sein.
Außerdem wird kritisiert, dass Lehrpersonen immer mehr Arbeitsbelastung haben und dass
zu wenige Ressourcen da sein, um auf persönliche Probleme von SchülerInnen ausreichend eingehen
zu können.
Laut der Initiative wäre zusätzlich auch mehr Sozialarbeit notwendig.
Ganz konkret werden morgen Freizeitpädagoginnen streiten und wo genau das passieren wird,
das können Sie auf der Standard.t nachlesen.
Zweitens.
Die Bundesregierung hat ein neues Paket gegen Rasen im Autoverkehr vorgestellt.
Konkret wird es neue Geschwindigkeitsgrenzen geben, ab denen der Führerschein abgenommen
wird.
Das ist der Fall, wenn man im Ortsgebiet um 60 kmh zu schnell fährt oder außerhalb des
Ortsgebiet um 70 kmh.
Ein Beispiel, wer mit 200 kmh auf der Autobahn in Österreich erwischt wird, dem oder der
wird dann der Führerschein abgenommen.
Und wenn das wiederholt, passiert, dann soll in Zukunft außerdem auch das Fahrzeug beschlagnahmt
und möglicherweise versteigert werden.
Das wird allerdings nur in Einzelfällen nach einer Prüfung durch die zuständige Behörde
passieren.
Das hat die zuständige Verkehrsministerin Leonore Gewestler von den Grünen gesagt.
Das neue Rasenpaket muss jetzt noch im Nationalrat beschlossen werden und soll im kommenden
Oktober in Kraft treten.
Und drittens.
Mit der warmen Jahreszeit beginnt jetzt auch wieder die Wespen-Saison.
Besonders wichtig ist das bekanntlich für Allergikerinnen, aber was viele nicht wissen,
auch Menschen ohne Wespen-Allergie können eine solche entwickeln, wenn sie sehr oft von
den Tierchen gestochen werden.
Wer nach einem Stich unsicher ist, ob eine Allergie besteht, sollte die Einstichstelle
genau im Auge behalten, denn wenn sie größer als 10 cm wird, könnte es gefährlich werden,
ebenso wenn Schwindel oder Übelkeit ausbrechen.
Passiert der Stich während dem Auto fahren, dann sollte man sicherheitshalber auf den Seitenstreifen
fahren.
Wir Betroffene sollten außerdem immer ein Notfallset dabei haben, dazu gehört üblicherweise
ein Mittel, das die Schwellung an der Einstichstelle reduziert, aber auch ein Epi-Pen, also eine
Adrenalinspritze, die den Blutdruck stabilisiert.
Mehr Tipps zum Umgang mit Wespen-Stichen können Sie auf der Standardpunkte T nachlesen und
dort finden Sie auch alles weitere zum aktuellen Weltgeschehen.
Wenn Sie jetzt noch nicht genug von Standard-Podcasts haben, dann empfehle ich Ihnen einen Ausflug
in die Welt der Science-Fiction, denn unser Schwester-Podcast Rätsel der Wissenschaft
beschäftigt sich in der neuen Folge damit, wie viel Einfluss Star Trek, Jurassic Park
und Co. auch auf unsere reale Wissenschaft haben können.
Rätsel der Wissenschaft finden Sie überall, wo es Podcasts gibt.
Falls Sie Feedback oder Anregungen für das Standard-Podcast-Team haben, dann schicken
Sie die gerne an podcast-at-der-standard.at.
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Ich bin Tobias Hohlob und an dieser Folge haben außerdem Malene Lanzas-Torfer, Antonia Raut
und Schold Wilhelm mitgearbeitet.
Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.
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getan.
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